Johannes Linke schrieb Ortschronik über Rimbach


 
 
Johannes Linke, der Schriftsteller, der mehrere Jahre in Lichteneck in der Gemeinde wohnhaft war, verfasste in seinem Roman „Ein Jahr rollt übers Gebirge“ eine Ortschronik um die wohl so manch andere Gemeinde neidisch sein könnte. Diese Aussage traf Alfred Silberbauer, der auf Initiative des Frauenbundes und des Pfarrgemeinderates einen Bildervortrag im Pfarrheim zeigte. Auch wenn so manche Episode aus diesem Buch schriftstellerisch „aufbereitet“ wurde, beinhalten die Geschichten fast immer einen wahren Kern, der sich teilweise auch mit offiziellen Akten auch Archiven belegen lasse. Alfred Silberauer verstand es mit seinem Vortrag, den er mit vielen Bildern ausschmückte, die Zuhörer geradezu zu fesseln.
   „Johannes Linke – Ein Jahr rollt übers Gebirge“ unter diesem Motto stand am vergangenen Mittwoch ein Vortragsabend im Pfarrheim in Rimbach, zu dem der Frauenbund und der Pfarrgemeinderat gemeinsam eingeladen hatte. Allein das Thema weckte so großes Interesse, dass die bereitgestellten Sitzgelegenheiten ausgeweitet werden mussten um allen Interessierten einen Platz bieten zu können. Namens des Frauenbundes und des Pfarrgemeinderates hieß Gabi Meindl die vielen Zuhörer und besonders Alfred Silberbauer willkommen. Ohne viele Worte zu verlieren übergab sie das Wort an Alfred Silberbauer, der sich seit vielen Jahren mit Heimatforschung betätigt. Vielen Einheimischen, so der Referent, kennen wohl den Roman oder zumindest den Namen Johannes Linke. Seinen Vortrag eröffnete Silberbauer mit einer Biographie über den Schriftsteller, der längere Zeit in Lichteneck wohnte und in dieser Zeit entstanden auch verschiedene seiner Bücher. Der Roman „Ein Jahr rollt übers Gebirge“ stelle eine Ortschronik über Rimbach dar. Nur ganz wenige Gemeinden, so Silberbauer, können sich wohl damit rühmen eine solche Chronik zu haben. Auch wenn die Geschichten, die Johannes Linke in seinem Buch in diesem Roman erzählt, nicht alle wirklich so geschehen seien, findet sich in fast allen ein wahrer Kern. Zumindest werde darin das Geschehen in der Zeit zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg geschildert, wie es sich in Rimbach und seiner Umgebung abgespielt habe. Johannes Linke benutzte in seinem Roman zwar Pseudonyme für Personen und Ortschaften, doch könne man dafür klar die richtigen Namen ableiten. Anhand von einigen Geschichten aus dem Roman schilderte Alfred Silberbauer wahre Begebenheiten, wie sie sich durch amtliche Akten oder Aufzeichnungen eindeutig belegen lassen. 
Nicht unerwähnt ließ Silberbauer auch, dass Johannes Linke 1933 Mitglied der NSDAP wurde und sich freiwillige zur Wehrmacht gemeldet habe. Seit Frühjahr 1945 gilt Johannes Linke als vermisst.
Im Jahr 1970 wurde am Fuße des Burgberges von Lichteneck ein Gedenkstein für Johannes Linke errichtet und auch eine Straße erinnert in der Gemeinde an den Heimatschriftsteller, von dem nicht nur dieser eine Roman stammt , sondern auch noch weitere Bücher, wie „Das festliche Jahr,  Der Baum, Lohwasser (der auch verfilmt wurde), Losnächte, Die wachsende Reuth, Wälder und Wäldler“. Die spannend geschilderten Episoden aus dem Roman und dem Leben des Schriftstellers fesselten die Zuhörer geradezu und zum Ende seiner Ausführungen war vielfach die Äußerung zu hören, da hätte man noch lange zuhören können. 
Gabi Meindl sprach wohl allen Zuhörern aus dem Herzen als sie Alfred Silberbauer mit einem kleinen Präsent für den interessanten Vortrag dankte.
 
 
Bericht vom 16.10.2018
 
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