Domkapitular Franz Frühmorgen spendete 73 jungen Christen das Sakrament der Firmung


Für 73 junge Christen aus den Pfarreien Rimbach, Grafenwiesen und der Expositur Zenching war der vergangenen Freitag ein großer Tag, nämlich der Tag ihrer Firmung. In der Pfarrkriche St. Michael in Rimbach spendete ihnen Domkapitular Franz Frühmorgen das Sakrament des Heiligen Geistes. In seiner sehr persönlich an die jungen Christen gerichteten Predigt rief er die Firmlinge auf, den Weg des Glaubens zu gehen, Christus nachzufolgen und der Kirche treu zu bleiben, denn die Verbundenheit in der Gemeinschaft stärkt die Menschen und gibt Kraft, die Anforderungen des Lebens zu bestehen. Ein Bild mit dem Antlitz Jesu, das sich bei genauerem Betrachten aus vielen menschlichen Gesichtern zusammensetzte brachte die Gedanken des Predigers zum Ausdruck, daß Christus die Menschen, die Menschen aber auch Christus brauchen.
   Feierliches Glockengeläute begleitete am vergangenen Freitag die 73 Firmlinge aus Rimbach, Grafenwiesen und Zenching mit ihren Paten, bei ihrem Einzug in die Kirche zum Firmgottesdienst,
angeführt von den Ministranten mit dem geschmückten Kreuz und gefolgt vom Firmspender, Domkapitular Franz Frühmorgen, Pfarrer Karl-Heinz Seidl und Pater Paul Gnalian. Auf dem Weg zur Kirche segnete der Domkapitular die Kinder, die mit ihren Eltern am Weg standen.
  Es sei ein großer Tag für die Pfarreien Rimbach, Grafenwiesen und die Expositur Zenching, so sagte Pfarrer Seidl zu Beginn der Feier, denn 73 junge Christen, jeweils 33 aus Rimbach und Grafenwiesen und sieben aus der Expositur Zenching werden an diesem Tag das heilige Sakrament der Firmung empfangen. So begrüßte der Pfarrer besonders den Firmspender, der im Auftrag des Bischofs die Firmung spenden werde.
Es sei für ihn eine Freude, so der Domkapitular, daß er an diesem Tag im Auftrag des Bischofs das Sakrament der Fimung spenden dürfe.  Da in diesen Wochen oft in zehn Pfarreien Firmung sei, und der Bischof deshalb nicht überall die Firmung spenden könne, beauftrage er seine Mitarbeiter dies in seinem Auftrag zu tun. Das Sakrament der Firmung möge die Firmlinge bestärken in der Freundschaft mit Jesus. Von Freunden sage man oft, daß sie geistesverwandt sind, dies sei manchmal sogar noch wichtiger als blutsverwandt, weil man weiß, auf den kann ich mich absolut verlassen, der denkt wie ich und handelt in meinem Sinn. So möchte Gott euch zu Geistesverwandten Jesu Christi machen, die aus seinem Geist handeln, so der Firmspender an die Firmlinge gewandt.
  Mit einer Begebenheit aus einem Stadteil Regensburgs, wo das 1000jährige Bestehen gefeiert wurde und in einer Aktion die Menschen aufgefordert waren, zu kommen um die Zahl 1000 zu bilden, leitete Domkapitular Frühmorgen seine Predigt ein. Die Leute ließen sich nicht lange bitten und kamen in großer Zahl, was zur Folge hatte, daß die Pfarrei von der Zeitung eine Spende dafür bekam. Es gibt immer wieder solche oder ähnliche Aktionen, wo es darauf ankomme, daß viele mitmachen. Auch beim Fußball, um den sich zur Zeit die ganze Welt drehe, sei es ähnlich, denn nur durch Teamgeist könne man dabei erfolgreich sein. Er erinnere sich beispielsweise auch an seine Schulzeit als für Schullandheime gesammelt wurde. Einmal hatte seine Klasse das beste Sammelergebnis und durfte dann selber eine Woche ins Schullandheim, ein Erlebnis das ihm bis heute gut in Erinnerung sei. Immer wenn sich Viele zusammentun, kann Großes, Entscheidendes, Wichtiges  herauskommen, für sie selber und auch für Andere. Heute sei so ein Tag, wo eine solche Einladung an die Firmlinge ergeht, euch zusammenzutun und gemeinsam der Welt etwas Großes und Wichtiges zu zeigen. Ein Bild mit dem Antlitz Jesu, das sich bei näherem Hinsehen aus vielen menschlichen Gesichtern zusammensetzte zeigte der Prediger den Mitfeiernden und machte damit deutlich: Miteinander machen die vielen Gesichter den einen Christus aus. Im zuvor gehörten Evangelium war berichtet worden, daß Griechen, die in Jerusalem weilten, zu den Jüngern kamen um Christus sehen zu können. Sie hatten von ihm gehört, wie er mit einer Begeisterung von Gott spricht,  wie er für Wahrheit und Gerechtigkeit eintritt, Hoffnung gibt und Antworten gibt die sonst keiner hat. Man kann Jesus vielfältig begegnen, so der Domkapitular weiter. Im Gebet, das nicht nur dahingeplappert wird, sondern in dem man zur Besinnung kommt und die Gegenwart Gottes spürt,  in der Versammlung um den Altar und dem Empfang der hl. Kommunion oder auch im Lesen der hl. Schrift um sich zu fragen, was will Jesus da sagen. Das Bild mit den vielen Gesichtern sagt aus, Jesus erlebt man mit Menschen, die aus seinem Geist leben. In der Firmung legt Gott seinen Geist auf euch und der Geist möchte euer Antrieb werden, so wie er die Jünger angetrieben hat, aus dem Abendmahlssaal herauszutreten und für Jesu einzutreten. Es ist der gleiche Geist, der auch Jesus erfüllt hat, der ihm die grenzenlose Liebe gegeben hat und den Mut, seinen Auftrag in der Welt zu erfüllen, die Kraft durchzuhalten und ein unerschütterliches Vertrauen in Gott, daß er es gut meint. Dieser Geist will euch mit der Firmung ergreifen und in euch wirken, daß ihr merkt, ihr gehört zu ihm, ihr seid ihm aus dem Gesicht geschnitten. Wie im Gleichnis vom Weizenkorn, das stirbt um vielfache Frucht zu bringen, war Jesus bereit zum totalen Einsatz für die Menschen und er ließ sich durch nichts davon abbringen. Daran erkennt man Jesus in der Welt noch heute. Wenn einer mir dienen will dann folge er mir nach, so sagte er zu den Menschen. Die Firmung will einen solchen Menschen aus euch machen, einen Menschen der für andere da ist, der teilen und nachgeben kann , der Achtung hat, der sich für andere einsetzt und gut mit ihnen umgeht. Die Fimung gibt dazu Kraft, die innerlich antreibt. Wir neigen gerne dazu, immer zuerst an uns zu denken und immer das Beste für uns herauszuholen. Wir meinen oft das Leben bestehe nur aus Fun und Spaß. Doch der heilige Geist sagt dir, das Leben ist mehr. Es wird erst richtig schön und erfüllt wenn du es mit Gott für andere lebst. Wenn man aus dem Bild mit den vielen Gesichtern einzelne herausnimmt, wird das Bild zunächst unscharf und ist letztendlich nicht mehr zu erkennen. So ist es auch in der Gemeinschaft mit Jesus. Daher sagt uns das Bild, es ist wichtig daß du dabei bleibst. Dabei bleibst beim Glauben und der Kirche, auch wenn es manchmal etwas gibt das unverständlich oder sogar anstößig ist. Aber ohne dich, ohne den Einzelnen fehlt der Kirche etwas und je mehr fehlen um so weniger kann sie ihren Auftrag erfüllen. Von Pfarrern höre er oft die Klage: „Nach der Firmung sind viele wieder weg“, das sei etwa so, als wenn sich jemand bei einem Fußballverein anmeldet und dann nicht zum Training und zu den Spielen kommt. So stellte der Prediger die klare Forderung an die Firmlinge: „Bleibt der Kirche treu, sie braucht dich und deine Talente, deine Begeisterungsfähigkeit und deine Einsatzfreude und all das Gute das du in deinem Leben mitbringst , das dir geschenkt ist für Andere. Aber du brauchst auch die Kirche weil man nur in der Gemeinschaft Gleichgesinnter Christ bleibt. Wer äußerlich weg ist, ist es bald auch innerlich. So wie Freunde, die nicht mehr zusammenkommen und die nicht mehr miteinander reden. Ohne den Gottesdienst am Sonntag  vergißt du bald wofür du da bist und verschwimmt dir das Bild von Gott. Wir müssen immer wieder hören was Jesus gesagt und getan hat, damit wir erkennen was unser Auftrag in der Welt ist. Du mußt ein betender Mensch bleiben, denn nur betende Menschen sind offen auf Gott und zu den Menschen hin. Nur wer offen ist und sich von anderen etwas sagen läßt, bei dem bekommt der Heilige Geist eine Chance, in ihm etwas zum Guten hin  zu verändern. Laß es deshalb am Beten nicht fehlen in deinem Leben, keinen Tag und keinen Abend. Der Umgang mit Jesus verwandelt dich in seinem Sinn.  An die Patinnen und Paten gewandt sagte der Domkapitular, daß für den christlichen Weg Helfer und Freunde notwendig sind. Vielleicht war gerade dies ausschlaggebend zum Patenamt ja zu sagen. Ihr Patenkind mag sie und schaut zu ihnen auf, oft auch in Bewunderung. Es soll sich aber an ihnen ein Beispiel nehmen können, wie man gut und verläßlich seinen Weg geht in der Welt. Bei allen Grenzen und Schwächen die jeder von uns hat, versuchen sie ihrem Patenkind  dieses gute Vorbild zu geben, denn es muß lernen können wie Christsein geht und daß Glaube schön ist. Es ist eine große Aufgabe die auf die jungen Christen zukommt, im Geiste Jesu ein guter Mensch zu werden, damit die Welt menschlicher wird, die Menschen im Glauben an Gott Hoffnung und Zuversicht bekommen. Für jeden aber, der mitmacht, der etwas gibt, der bekommt auch viel zurück, denn es gibt keinen besseren Halt als in Gott verbunden zu sein. Die Einladung für euch steht, der Herr braucht dich und Mitmachen lohnt sich, so der Fimspender.
Nachdem die Firmlinge das Taufversprechen erneuert hatten und das Taufbundlied gesungen worden war, rief Domkapitular Frühmorgen im Gebet die Gaben des Heiligen Geistes für die Firmlinge herab bevor sie dann einzeln mit ihren Paten vortraten und sie mit Chrisam gesalbt wurden. Daß Glauben Freude macht, das kam auch in der Herzlichkeit des Firmspenders zum Ausdruck, der für alle der jungen Christen noch ein freundliches Wort hatte ihnen alles Gute für ihr Leben wünschte.
Im Anschluß an den Gottesdienst dankte ein Firmling im Namen aller Firmlinge, Eltern und Paten für die Firmspendung und überreichte einen Korb mit Rimbacher Schmankerln an Domkapitular Frühmorgen.
Pfarrer Karl-Heinz Seidl dankte dem Firmspender für sein Kommen und seine Herzlichkeit, dem Jugendchor für die feierliche Umrahmung des Gottesdienstes, den Firmbegleiterinnen und Firmbegleitern für die Stunden die mit den Firmlingen abgehalten wurden und die Vorbereitung und Organisation, was nicht selbstverständlich ist. Sein Dank galt auch allen die mitgefeiert haben daß der Gottesdienst einen Wiederhall findet und wir eingebunden sind in der Gemeinschaft.
Auch Domkapitular Frühmorgen dankte für die schöne Feier und das Mittun, besonders auch Pfarrer Seidl und Pater Paul.
Vor dem Pfarrheim lud dann der Pfarrgemeinderat noch zu einem Stehempfang ein.

 

Bericht vom 12.07.2010

zurück