Pfarrausflug führte nach Verona und Umbrien


Der diesjährige Pfarrausflug führte die Teilnehmer aus der Pfarreiengemeinschaft wieder nach Italien und wieder zeigte sich Pfarrer Karl-Heinz Seidl als kundiger  Reiseführer, der den Mitreisenden viele interessante Orte, Landschaften und Kirchen zeigte.
Am Sonntag, den 5. August trafen sich die Reiseteilnehmer mit Pfarrer Seidl zu Beginn des Pfarrausfluges um 5.30 Uhr in der Seelenkapelle zum gemeinsamen Gottesdienst mit Reisesegen. Da in der Seelenkapelle wahrscheinlich aufgrund einer Volksmission auch der hl. Franziskus als Figur den Altar ziert, passte der Ort für den Gottesdienst zu Beginn der Fahrt sehr gut, denn eines der Ziele des Pfarrausfluges war Assisi, der Geburtsort des hl. Franziskus. Dort befindet sich auch seine Grabeskirche, die Kirche San Francesco, in der die Gruppe im Laufe der Fahrt, am Dienstag einen Gottesdienst feierte.
Nach dem Gottesdienst mit Reisesegen brach die Gruppe um 6.15 Uhr  mit einem Perlingerbus zur Fahrt auf. Busfahrer war, wie schon die letzten Jahre der Pfarrgemeinderat Alois Gruber. Nach einer reibungslosen Fahrt mit den notwendigen, dem Fahrer vorgeschriebenen Pausen, bei denen sich die Teilnehmer stärken konnten, kam die Gruppe an das erste Ziel der Reise, nach Verona. Gut gestimmt und keineswegs müde machte sich die Gruppe nach Belegung der Hotelzimmer um 16 Uhr auf, um Verona zu entdecken. Der Bus brachte die Gruppe zum Platz des hl. Bischofs Zeno, von dem aus der Spaziergang zu den Besichtigungen durch die Stadt begann. Der hl. Zeno war der achte Bischof von Verona und ist Patron der Stadt. Seine Basilika, die auch die Reliquien in einer Krypta birgt, stammt aus dem 11. Jahrhundert und geht in den Ursprüngen bis ins 4. Jahrhundert zurück. Die Reiseteilnehmer besichtigten und erlebten mit ihr eine der schönsten romanischen Basiliken Italiens mit einem sehr beeindruckenden Kreuzgang. Der Weg führte dann zu Fuß weiter zur Franziskanerkirche des hl. Bernhard , dort bestaunte man inmitten der gotischen Kirche die Capella Pellegrini, die Sanmicheli 1529 im Stil der römischen Hochrenaissance ausführte (orientiert am Pantheon in Rom). Nach einigen hundert Metern hatte man dann das Wahrzeichen Veronas erreicht. Es ist das Castelvecchio, eine im Kern mittelalterliche Burganlage mit mächtigen Ziegelmauern, Wachtürmen und Zinnen, sowie der weit gespannten Fluchtbrücke, der Skaligerbrücke, die die Etsch überspannt. Nach dem Adelsgeschlecht der Skaliger waren über 300 Jahre Venezianer die Burg- und Stadtherren bis dann die Österreicher für kurze Zeit die Regentschaft übernahmen. Auf dem Weg zum nächsten Ziel staunte man über einen römischen Triumphbogen aus dem 1. Jahrhundert. Die geheimnisvolle karolingische romanische Emporenbasilika mit ihren fünf Apsiden lud dann die Gruppe zu einer kleinen, stillen Einkehr ein. Der Weg führte weiter vorbei an der kleinen Kirche der heiligen Tosca und Teuteria (Märtyrerinnen Veronas) zur berühmten Arena, die im Jahre 30 nach Chr. fertiggestellt wurde. Damals fanden dort Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen statt. Heute erklingen Verdiopern. Leider reichte die Zeit nicht, um sich Verdis Aida zu Gemüte zu führen, die am selbigen Abend in dieser 139 Meter langen und 110 Meter breiten antiken Ellipse aufgeführt wurde. Anschließend ging es zum Zentrum Veronas, der Piazza delle Erbe, dem alten Gemüsemarkt oder Marktplatz, das Zentrum der mittelalterlichen Stadtrepublik , die mit seinen Türmen und Fassaden zu den schönsten Plätzen Italiens zählt.  In der Nähe dieses Platzes stattete die Gruppe auch noch dem Palast der Julia einen Besuch ab. Mit ihm wird die Geschichte der unglücklich Liebenden Romeo und Julia verbunden, die William Shakespeare in seiner Tragödie unsterblich machte. Zu besichtigen war der weltberühmte Balkon. Vorbei an den weltberühmten Skaligergräbern lohnte sich noch ein Blick in die reich ausgemalte gotische Kirche der hl. Anastasia und in den romanischen Dom Veronas. Mit der Römerbrücke, der Ponte Petra, die seit 2000 Jahren die beiden Etschufer miteinander verbindet, war das Ziel der Besichtigungstour erreicht. Es ging wieder zum Platz des hl. Zeno zurück. Der Abend klang aus in einer traditionellen Trattoria mit einem typisch veroneser Abendessen.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück zum nächsten Ziel des Pfarrausflugs. Nach einigen Stunden Busfahrt war Perugia erreicht. In diesem politischen und kulturellen Herz Umbriens hatte die Gruppe Station in einem Hotel von Montag bis Freitag. Von dort aus unternahmen die Reiseteilnehmer Ausflüge mit dem Bus. Nach der Ankunft in Perugia, die sich durch einen Stau auf der Autobahn etwas verzögert hatte, unternahm die Gruppe gleich einen Spaziergang  durch die Stadt. Da diese auf fünf Hügeln liegt, mußte man auch einige Höhenmeter überwinden. Rolltreppen  halfen aber dabei. So kam man bald in das mittelalterliche Herz der Stadt und besichtigte den hl. Lorenz, in dem unter anderem der Verlobungsring Mariens zur Verehrung ausgestellt ist. Dann staunte man über das mittelalterliche „Wunder“, den großen Brunnen, danach über den Stadtpalast mit der umbrischen Nationalgalerie, dann über das etruskische Augustustor, die Dominikanerkirche mit ihren gewaltigen Ausmaßen und schließlich über die uralte Kathedrale des hl. Petrus, die von außen unscheinbar wirkt, aber im Inneren mit prächtigen Malereien geschmückt ist, unter anderem mit dem von Aliense geschaffenen Gemälde der Apotheose des hl. Benedikt.  Der erlebnisreiche Tag endete am Abend im Hotel bei einem guten Abendessen und wer wollte konnte sich im Freibad des Hotels von der Hitze des Tages erholen.
Am Dienstag ging es nach dem Frühstück sogleich nach Assisi. Dort feierte Pfarrer Seidl mit seiner Gruppe einen Gottesdienst in San Francesco, der Grabeskirche des heiligen Franziskus. Danach besichtigte man die Ober- und Unterkirche mit den berühmten Fresken des Giotto, des Cimabue, Lorenzetti und anderen, die die Malerei ihrer Zeit revolutionierten. Nach einem stillen Gebet und der Bitte um Fürsprache am Grab des hl. Franz besuchte man den Marktplatz Assisis und schließlich die romanische Perle Umbriens, den Dom des hl. Rufino. Dort befindet sich der Taufstein, in dem der hl. Franziskus, die hl. Klara und auch Friedrich II. getauft wurden. Der Stauferkaiser hatte seine Kindheit und Jugend in Assisi verbracht. Vor der Mittagspause besuchte man noch die Kirche der heiligen Maria von den Engeln. Hier sind zwei der bedeutenden Stätten der Franziskuslegende, die Porziunkolakapelle und die Sterbekapelle des Heiligen zu sehen.
Nach dem Mittagessen fuhr die Gruppe nach Gubbio. Während der Fahrt erzählte Pfarrer Seidl der Gruppe auch die Geschichte des Wolfs von Gubbio, der die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzte und den der hl. Franziskus zähmte. Dort gab es wieder eine beeindruckende Franziskuskirche zu besichtigen, die an  dem Ort entstanden war, an dem der heilige Franz von einer befreundeten Familie den Stoff für sein Gewand bekam. In Gubbio warteten auf die Gruppe noch weitere Höhepunkte, wie der Stadtpalast, oder der Dom der Heiligen Marianus und Jakobus. Neben einer Kaffeepause , konnte man auch das eine oder andere Mitbringsel erwerben, da Gubbio auch für seine jahrhundertealte Keramikkunst bekannt ist.
Am Mittwoch ging es dann in die umbrische Stadt Todi, die 1991 zur Stadt mit der weltweit besten Lebensqualität erklärt wurde. Es war ein weiterer Höhepunkt der Fahrt, diese Stadt zu erkunden. Die am Gipfel eines Berges thronende Stadt konnte man bequem mit einer Zahnradbahn erreichen und sich bezaubern lassen von zwei bedeutenden Kirchen, drei stolzen mittelalterlichen Kommunalpalästen und einem der schönsten Plätze Umbriens. Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen des heiligen Benedikt von Nursia. Per Bus ging es ins südöstliche Umbrien nach Norcia (Nursia). Nachdem die Reisenden die berühmte Salami bei einer Mittagspause gekostet hatten ging es in die Kirche des  hl. Benedikt. Über dem Geburtshaus des Heiligen befindet sich eine Kirche, die um 1389 entstand. Durch Ausgrabungen wurden weitere Kirchen entdeckt, die bis ins 6. Jahrhundert zurückgehen und schließlich kommt man zum Elternhaus der Zwillinge, des hl. Benedikt und der hl. Scholastika. Die Gruppe musste weit hinabsteigen, um jenen Ort zu erreichen, wo der Vater des abendländischen Mönchtums, der Patron Europas geboren und aufgewachsen war. Im Vorraum des angrenzenden Klosters gab es eine Fotoausstellung zu bestaunen über die bedeutendsten Benediktinerklöster auf der ganzen Welt. Der letzte Programmpunkt dieses Tages war Spoleto. In dieser berühmten Stadt des Festivals, das jedes Jahr im Juni stattfindet waren Ziele der Domplatz mit dem wertvoll ausgeschmückten Dom, u.a. mit Fresken von Filippo Lippi. Dann stieg die Gruppe zur Burg Spoleto empor, die einen weiten Panoramablick bot.
Am Donnerstag ging es dann vormittags in die Römerstadt Spello. Neben antiker Zeugnisse war wieder das mittelalterliche Flair dieser Stadt sehr reizvoll. In Bevagna, mitten im umbrischen Weinanbaugebiet machte die Gruppe Mittag.  Anschließend ging es zum Weingut Antonelli bei Montefalco. Hier konnte man die hiesigen Weine probieren, den berühmten Sagrantino, oder auch Olivenöl und Pasta einkaufen.
Am letzten Tag des Pfarrausflugs ging es auf dem Rückweg noch einmal in Verona in jenes Hotel, in dem die Gruppe schon am ersten Tag übernachtet hatte. Mit einem gemeinsamen Abend in der schon bekannten Trattoria beschloß man die erlebnisreiche Woche.
Vor der Heimfahrt am Samstag besuchte die Reisegruppe noch die Giardini Giusti. Es sind die Gärten der Renaissancezeit, die durch ihre Zypressen, Brunnen und Figuren seit Jahrhunderten ihre Besucher in den Bann ziehen. Auf dem Rückweg machte die Gruppe noch Station in Citta di Castello  und besuchte die dortige Pinakothek. Gegen 21.30 Uhr endete der Pfarrausflug mit der Rückkehr nach Rimbach.  Die vielen Eindrücke werden noch lange nachwirken. Beeindruckende Kirchen, Pilgerorte, Kunst, die atemberaubende Landschaft, die kulinarischen Entdeckungen, aber vor allem die gute Gemeinschaft in der Gruppe zwischen den Grafenwiesenern, den Rimbachern und den Zenchingern haben den Pfarrausflug  zu einem besonderen Highlight werden lassen. Da waren sich die Mitfahrenden alle einig.
 


Bericht vom 15.08.2012

zurück