Mit privaten Daten nicht leichtfertig umgehen


Mit Angela Ederer vom Verbraucherservice Bayern e.V. hatte der Frauenbund Rimbach am vergangenen Mittwoch eine kompetente Referentin für den Vortrag zum Thema „Der gläserne Verbraucher“ im Pfarrheim zu Gast. Die Vorsitzende Gitta Volkner erwähnte zu Beginn des Abends, daß sie angenommen hätte, mit diesem Thema mehr Interesse zu wecken. So aber galt ihr Gruß der kleinen Schar von Zuhörerinnen und natürlich der Referentin.
Der „Verbraucher Service Bayern e.V.“ so die Referentin, sei eine Tochterorganisation des Katholischen Frauenbundes und somit sei jedes Mitglied im Frauenbund auch Mitglied bei der Verbraucherberatung, die kostenlos in Anspruch genommen werden könne. Viele Menschen wundern sich über massenweise Werbung, die fast jeden Tag im Postkasten zu finden sei und darüber, woher die Firmen, mit denen man noch nie etwas zu tun hatte, die Adresse haben. Jeder, der irgendwann z.B. an einem Gewinnspiel, an einem Preisausschreiben oder an einer sogenannten Kaffeefahrt teilgenommen hat, hat dabei mehr oder weniger seine persönlichen Daten preisgegeben. Die bei vielen Unternehmen angebotenen Kundenkarten seien ebenfalls mit dafür verantwortlich, daß meistens vom Verbraucher unbewußt Daten eingeholt werden, die später für Werbung genutzt werden. Die Referentin riet dazu, mit den eigenen Daten zu geizen. Beim Ausfüllen von Teilnahmescheinen oder Formularen werden nicht selten Daten erfragt, die nicht für Dritte bestimmt sind. Zwar gebe es Datenschutz und jede Person habe das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Das heißt jeder hat das Recht zu bestimmen, welche Informationen er über seine Person preisgeben möchte und an wen diese weitergegeben werden dürfen. Als Kunde hinterlassen wir viele Spuren, durch die Bestellung aus dem Katalog, der Eröffnung eines Kontos oder beim Bezahlen mit der Kundenkarte.  Grundsätzlich habe jeder das Recht zu wissen, wer was über ihn weiß. Auf keinen Fall sollte beispielsweise am Telefon das genaue Geburtsdatum bekannt gegeben werden. Ohne konkrete Einwilligung sei Werbung per Telefon, Fax, E-Mail oder SMS nicht erlaubt. Allerdings berufen sich manche unseriöse Unternehmen auf irgend welche Verträge, die irgendwann zustande gekommen sind.  Oft sei dabei das Kleingedruckte oder die AGB (allgemeine Geschäftsbedingungen) nicht genau gelesen worden, oder es sei leichtfertigerweise angekreuzt worden, die Daten dürfen zu Werbezwecken weitergegeben werden. Briefwerbung ist jedoch gesetzlich erlaubt. Allerdings kann jeder dagegen Widerspruch einlegen. Wenn dies gewünscht werde, braucht das Unternehmen von dem die Post kommt, nur angeschrieben werden, damit dies unterlassen wird. Werbeanrufe von Firmen,  mit denen keine Geschäftsverbindung besteht, sogenannte „Cold Calls“ sind verboten und trotzdem nutzen viele Firmen diese Form des Direktmarketings, da die Strafen in der Regel so niedrig sind, daß sich diese Telefonwerbung für die Firmen trotzdem lohnt. Die Referentin riet dazu, bei solchen unerwünschten Anrufen direkt aufzulegen oder sich, bei Notiz der Anrufszeit, die genauen Namen des Anrufers und der auftraggebenden Firma geben zu lassen, mit denen dann bei der Verbraucherzentrale gegen das Unternehmen wegen unlauterem Wettbewerb vorgehen zu können.
Wenn man weiß, welches Unternehmen persönliche Daten von uns gespeichert hat, kann man dort anfragen welche Daten vorliegen. Man habe das Recht auf Beauskunftung darüber, und auch auf Berichtigung, Sperrung, Löschung oder Widerspruch.  Halten sie wo immer es nicht unbedingt erforderlich ist, ihre persönlichen Daten zurück, geizen sie damit,  und lesen sie bei allen Vertragsabschlüssen das Kleingedruckte und die AGBs, so der Rat der Referentin. Füllen sie auch keine Anträge für Kundenkarten „so nebenbei“ an der Kasse aus und wägen sie ab, ob sich eine Kundenkarte, bei der es 0,25 bis 3 Prozent Preisnachlass gibt, auch lohnt.
Es sei schade, so Gitta Volkner, die Vorsitzende des Frauenbundes. daß der Einladung zu diesem aufschlussreichen Vortrag nur so eine geringe Zahl der Mitglieder gefolgt waren,  denn dadurch könnte man sich so manche unerwünschte Werbung ersparen. Mit einem Präsent dankte sie der Referentin.
 

Bericht vom 18.1.2011

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