Frauen im weltumfassenden Gebet für Gerechtigkeit


Unter dem Motto: „Steht auf für Gerechtigkeit – Betend handeln“ stand in diesem Jahr der Weltgebetstag der Frauen am vergangenen
Freitag. In den meisten Ländern der Erde wurde dieser Gebetstag begangen und waren Frauen zu den Gottesdiensten und Gebetsandachten
eingeladen, so auch in Rimbach, wo der Frauenbund seit vielen Jahren den Weltgebetstag fest in seinem Jahresprogramm hat.  So konnte die
Vorsitzende, Gitta Volkner, auch heuer wieder viele Frauen im Pfarrheim dazu begrüßen und auch Pfarrer Karl-Heinz Seidl.
In der Mitte eines großen Gebetskreises waren neben dem Kreuz und dem diesjährigen Bild des Weltgebetstages wieder Gegenstände  aufgerichtet,
die einen Bezug zu Malaysia herstellten. In diesem Jahr wurde besonders auf dieses asiatische Land verwiesen, aus dem auch die Gebetstexte
und Lieder stammten. Die Frauen aus dem Kirchenchor hatten auch heuer wieder unter Leitung von Chorleiterin Julia Häring, in mehreren
zusätzlichen Proben die Lieder, teils auch in der Landessprache „Bahasa Malaysia“, eingelernt und trugen damit in besonderer Weise zum
Gebetstagsgottesdienst bei. In beeindruckender Form gestalteten die Vorstandschaftsmitglieder des Frauenbundes den Gottesdienst.
Im Laufe des Gottesdienstes erfuhren die Teilnehmerinnen viele Einzelheiten zu Land und Bevölkerung Malaysias. Etwas kleiner als Deutschland
ist Malaysia mit ca. 330 000 Quadratkilometern  in vielerlei Hinsicht besonders. Es besteht aus zwei Landesteilen, dem Westteil mit der
Hauptstadt Kuala Lumpur und dem Ostteil auf der Insel Borneo.  Bunt gemischt ist auch die rund 28 Millionen Menschen zählende Bevölkerung.
Rund 45 Prozent der Bevölkerung ist malaiisischer Abstammung, 25 Prozent sind chinesischer Abstammung und ca. 8 Prozent sind südasiatischer
Abstammung. Der Rest verteilt sich auf indigene Völker und  anderer Ethnien. Außerdem leben rund drei Millionen Arbeitsmigranten und -
migrantinnen und Flüchtlinge in Malaysia ohne gültige Papiere. Besonders ist auch die multireligiöse Situation. Staatsreligion ist der Islam
mit rund 60 Prozent der Bevölkerung, 19 Prozent sind buddhistisch, 6 Prozent hinduistisch und über 9 Prozent christlich. Ein Teil der
indigenen Bevölkerung pflegt traditionelle Religionen. Zwar gibt es in Malaysia Religionsfreiheit, doch immer wieder entstehen zwischen den
Angehörigen der verschiedenen Religionsgemeinschaften auch Spannungen. Wirtschaftlich kann Malaysia eindrucksvolle Erfolge vorweisen, die
jedoch häufig zu Lasten der Natur, z.B. durch Regenwaldzerstörung und bestimmter Bevölkerungsgruppen gehen, z.B. Migranten und Flüchtlingen.
Malaysia gehört zu den 15 bedeutendsten Handelsnationen und ist eine föderale, konstituionelle Monarchie und seit 1957 unabhängig. Gerade die
Angehörigen kleinerer Bevölkerungsgruppen und ethnischer Minderheiten erfahren oftmals Unterdrückung und Ausbeutung durch eine bestehende
Mittelschicht. Dies führt wegen der ungerechten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen immer wieder zu Spannungen. 
Verhältnismäßig viele Frauen in Malaysia verfügen über  hohe Bildungsabschlüsse und beteiligen sich am Erwerbsleben, sowie an der Gestaltung
des politischen und religiösen Lebens. So entstanden viele Frauenorganisationen, die sich für die Durchsetzung von Frauenrechten einsetzen.
Auch in den Gebetstexten und Liedern kam das Thema,  „Steht auf für Gerechtigkeit“ immer wieder zum Ausdruck. Die Kollekte des
Weltgebetstages kommt wieder sozialen Projekten zugute, die insbesondere für Frauen weltweit eintreten.
Die Vorsitzende dankte zum Ende des Gottesdienstes für das Kommen und Mitbeten und lud noch zum Bleiben ein, denn es war auch noch ein
kleiner Imbiss vorbereitet bei dem Früchte, wie sie auch aus Malaysia kommen, verwendet wurden.

 

Bericht vom 05.03.3012

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