Ministranten radelten auf den Spuren von Papst Benedikt


In der letzten Ferienwoche waren die Ministranten aus der Pfarreiengemeinschaft Rimbach-Grafenwiesen-Zenching auf den Spuren der Kindheit und Jugend, bis hin zur Priesterweihe unseres Papstes, Benedikt XVI. unterwegs und das mit den Fahrrädern. Von Altötting bis Chieming ging die Fahrt, bei der an vier Tagen ca. 130 Kilometer zurückgelegt wurden. Die Übernachtungen fanden auf Campingplätzen statt. Die geistliche Leitung lag in den Händen von Pfarrer Karl-Heinz Seidl. Um die Vorbereitung und Organisation kümmerten sich besonders Jo Sterr, Pfarrgemeinderat Hermann Gammer, Michael Pongratz, die Oberministrantin Franziska Sterr und die Pfarrgemeinderätinnen Brigitte Perlinger und Agnes Seidl. Das Begleitpersonal bestand während der Wallfahrt aus Pfarrer Seidl, Jo und Martina Sterr, Hermann und Margarete Gammer, Hans und Maria Amesberger, Josef Dachs und Konrad Rieger.
 Der Start der Ministrantenradwallfahrt erfolgte am Donnerstag, dem Fest Mariä Geburt. Die 23 teilnehmenden Ministranten und die sieben Begleitpersonen  wurden mit dem Bus nach Altötting, dem Ausgangspunkt der Wallfahrt, gebracht. Parallel dazu transportierte Jo Sterr mit einem VW-Bus und einem großen Anhänger die 33 Fahrräder, sowie die notwendige Campingausrüstung, wie Bierzeltgarnituren, Grill, Kochutensilien und Verpflegung nach Altötting. Dort angekommen begannen die Ministranten ihre Wallfahrt mit einer Pilgermesse in der Basilika in Altötting. Da dort der Altarraum sehr groß ist, durften alle Ministranten in Gewändern feierlich zum Gottesdienst einziehen. Pfarrer Seidl zelebrierte zusammen mit einem Pfarrer aus der Diözese Augsburg, der ebenfalls mit einer Gruppe nach Altötting gekommen war, den Pilgergottesdienst. Nach dem feierlichen Pilgersegen führte Pfarrer Seidl die Ministranten durch Altötting. Sie besuchten die Gnadenkapelle, gingen nach St. Konrad zum hl. Bruder Konrad und dann in die Stiftskirche durch den berühmten Kreuzgang zur Tillygruft. Zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten vermittelte Pfarrer Seidl seinen Minis auch viel Wissenswertes aus der Geschichte des weltberühmten Wallfahrtsortes mit der schwarzen Madonna, der alljährlich von mehr als einer Million Pilger besucht wird. Ganz in der Nähe von Altötting ist auch der Geburtsort von Papst Benedikt.
  Nachdem sich die Radwallfahrer gestärkt hatten, begann gegen 13 Uhr die Fahrradtour. Die erste Etappe, ca. 30 Kilometer führte über den Benediktfahrradweg am Inn entlang zum Geburtsort Papst Benedikts XVI., Marktl am Inn. Der heutige Papst Benedikt wurde dort als drittes Kind der Eheleute Josef und Maria Ratzinger am 16. April 1927 geboren und am Tag darauf, am Karsamstag, in der Kirche von Marktl getauft. Nach einer Führung durch das Geburtshaus und einer Filmvorführung zur Lebensgeschichte unseres Papstes, betrachtete man das vom Künstler Neustifter aus Eggenfelden geschaffene Papstdenkmal, die große bronzene Schriftrolle und zum Abschluß wurde noch die Taufkirche Benedikts besucht. Auf einem Campingplatz bei Marktl am Inn übernachtete die Gruppe.
   Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück auf Fahrradwegen weiter nach Burghausen. Die alte Herzogstadt an der Salzach wird überragt von der längsten Burganlage Europas. Nach einer Burgführung, von der man sehr beeindruckt war, und der Mittagspause radelten die Wallfahrer weiter zur ehemaligen Zisterzienserabteil Raitenhaslach und bestaunten dort die hochbarocke Klosterkirche. Dort wurde eine kleine Andacht abgehalten. Noch vor Titmoning bezog die Gruppe dann (nach gut 40 Kilometer Tagesstrecke) den zweiten Campingplatz. Einige erfrischten sich im angrenzenden Badesee, andere nutzten die Zeit bis zum Abendessen zum Fußballspielen. Mit deftigen Speisen vom Grill und aus der Pfanne wurden die verbrauchten Kraftreserven wieder aufgefüllt und am Lagerfeuer noch in geselligem Kreis zusammengesessen, bevor dann die Schlafsäcke aufgesucht wurden und Nachtruhe einkehrte.
  Am Samstag war denn die längste Etappe zu bewältigen, etwa 60 Kilometer. Die erste Station dabei war Titmoning. Dort verbrachte Papst Benedikt seine Kindheit und besuchte bis 1932 den Kindergarten der Englischen Fräulein. Am majestätischen Stadtplatz standen die Radwallfahrer dann vor dem sogenannten Stubenrauchhaus, in dem die Familie Ratzinger einige Jahre gewohnt hat. Danach ging es in Richtung Traunstein. Eine Pause machte die Ministrantengruppe mit Pfarrer Seidl und Begleitpersonal dabei in Taching bei der alten gotischen Kirche St. Coloman mit einem wunderbaren Blick auf die Chiemgauer Berge. Durch die Ortschaft Hufschlag, in der die Familie Ratzinger ab 1937 wohnte, gelangte man schließlich nach Traunstein. Dort gab es die Kirche St. Oswald zu besichtigen, wo die Brüder Ratzinger ihre Primiz feierten.
  Nach einem gemütlichen Eis am Stadtplatz von Traunstein ging es weiter auf Fahrradwegen und kleinen Nebenstraßen, bis dann am späten Nachmittag das gesteckte Ziel der Wallfahrt auf dem Benediktweg, Chieming erreicht war. Das herrliche Wetter erlaubte dort noch ein Bad im Chiemsee, während andere sich mit dem wunderschönen Blick auf den See und die Berge begnügten. Nach dem Abendessen auf dem Campingplatz wurde noch ein Lagerfeuer entzündet, bevor sich die Radler müde in die Tipis zurückzogen wo sie die letzte Nacht verbrachten.
Am Sonntagmorgen brach die Gruppe dann ihre Zelte ab und die Fahrräder samt Gepäck wurden im Hänger verstaut, bevor dann das letzte Ziel angesteuert wurde, die Fraueninsel im Cheimsee. Mit einem Chiemseedampfer gelangte man auf die Insel. Am Nachmittag feierte Pfarrer Seidl mit den Ministranten und dem Begleitpersonal im Münster des Benediktinerinnenklosters Frauenchiemsee den Abschlußgottesdienst. In der ehrwürdigen Abteikirche „Mariä Opferung“ die auf die karolginische Zeit (765) zurückgeht und in der die selige Irmengard verehrt wird, schlossen sich viele Besucher dem Gottesdienst an und freuten sich am Gebet und Gesang der Rimbacher, Grafenwiesener und Zenchinger Ministranten. Zum Schluß gab es beim Inselwirt noch ein gutes Essen, bevor es mit dem Schiff wieder zurück nach Chieming ging und von dort mit dem Bus die Heimreise angetreten wurde. Etwas müde, aber sehr bereichert mit vielen Eindrücken und Erlebnissen ging die Ministrantenradwallfahrt mit der Ankunft in den Heimatorten zu Ende.

 

Bericht vom 16.09.2011
 

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