Rimbacher Marienlied erklang zu Ehren der hl. Cäcilie


Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Dieses bekannte Sprichwort trifft sicherlich zu, wenn die Mitglieder des Rimbacher Kirchenchores und ihre Angehörigen über die Romreise berichten, zu der sie in der vergangenen Woche gestartet waren. Zu den unvergesslichen Eindrücken dieser sieben Tage gehören nicht nur die interessanten Führungen, die Pfarrer Karl-Heinz Seidl mit dem Chor unternahm und die vielen Sehenswürdigkeiten erklärte, sondern für die Sängerinnen und Sänger in besonderer Weise auch das Singen in zwei großen Kirchen, wo die hervorragende Akustik geradezu überwältigend war.

Erlebnisreiche Tage lagen vor  den Mitgliedern des Rimbacher Kirchenchores und ihren Angehörigen, als sie  am Freitagabend vergangenen Woche zu ihrem lange geplanten Ausflug nach Rom starteten. Am frühen Morgen war nach einer Nachtfahrt das erste Reiseziel, Assisi erreicht und zunächst die Portiunkulakirche besucht, in der die kleine Kapelle steht, die der hl. Franziskus vor dem Verfall bewahrt und wieder aufgebaut hat.  Danach ging es mit dem Bus weiter direkt nach Assisi wo die Grabeskirche San Francesco besucht wurde, wo der hl. Franziskus seine letzte Ruhestätte hat. Beeindruckend waren dort nicht nur das Grab des berühmten Heiligen, sondern auch die kunstvollen Mosaike in der Kirche, die bei einem Erdbeben vor einigen Jahren weitgehend zerstört wurden, zwischenzeitlich aber zu einem Großteil wieder hergestellt wurden. Von der Grabeskirche führte der Weg dann durch die winkeligen Gassen zum Dom und dann weiter zur Kirche St. Ciara, wo die hl. Klara beerdigt ist.
Nachdem sich die Reisenden für die Weiterfahrt gestärkt hatten, wurde das Hauptziel der Reise angesteuert und am frühen Nachmittag war das Hotel Porta Magiore erreicht, das für die nächsten Tage Ausgangspunkt für die Unternehmungen war. Weil an diesem Tag noch Zeit war für eine erste Erkundung, wurde die Kirche St. Lorenzo, eine der sieben Pilgerkirchen Roms besucht, wo die wunderbaren Mosaiken aus dem 6. Jahrhundert bewundert wurden und auch der Schrein von Papst Pius VI zu sehen war.
Am Sonntagmorgen wurde dann in der Basilika St Croce in Gerusalemme, ganz in der Nähe des Hotels ein Gottesdienst mitgefeiert, bei dem der zelebrierende Priester die Rimbacher besonders willkommen hieß. Zu einem ganz besonderen Eindruck für die Chormitglieder wurde nach dem Gottesdienst das Erlebnis einer überwältigenden Akustik in dieser großen Kirche, als dort spontan zwei Lieder gesungen wurden, die von den noch anwesenden anderen Kirchenbesuchern mit viel Beifall belohnt wurden. Weiter führte der Marsch dann zur Lateranbasilika, der Bischofskirche von Rom. Dort wurden die Rimbacher an diesem Tag Zeugen einer beeindruckenden Prozession, bei der eine große Pilgergruppe aus Peru ein schweres Kreuz in die Basilika trugen und dazu südamerikanische Lieder erklangen. Beim Weitermarsch erklärte Pfarrer Seidl dann immer wieder besondere Sehenswürdigkeiten, z.B. den großen Obelisken neben dem Lateran oder auch die heilige Stiege und die Taufkirche, die allerdings nur von außen besichtigt werden konnte. Weitere Stationen waren die Kirche des hl. Clement, die an die ersten Versammlungen der Christen in den Häusern der Getauften erinnert, das Capitol, die Kirche der hl. Cosmas und Damian und dann bot sich ein großartiger Blick auf das Colosseum und das Forum Romanum, das historische Rom.  Nach einem ausgiebigen römischen Mittagessen bei Gino ai Fumari, waren die Reisenden gestärkt für den Weitermarsch der dann zur Kirche St. Pietro in Vincoli und weiter zur Basilika St. Maria Maggiore führte, die wieder durch ihre prächtige Ausstattung beeindruckten.  Nach dem Abendessen im Hotel nutzte ein großer Teil der Gruppe noch die Gelegenheit, um mit der Metro zum Vatikan zu fahren, um den Petersdom und den Vatikan bei Nacht zu erleben, wo die Lichter und besonders auch der nahezu menschenleere Platz eine besondere Stimmung verbreiteten.
Mit einem Besuch der Bernini-Kirche St. Bibiana begann dann der nächste Tag. Beeindruckend war dann auch der Blick auf den Circus Maximus, der zur Zeit der römischen Kaiser Platz für 250 000 Zuschauer, insbesondere bei Pferderennen bot.  An 240 Tagen im Jahr, so erklärte Pfarrer Seidl, seien dort jeweils  mehrere Rennen abgehalten worden.  Vom Aventin bot sich wieder ein herrlicher Blick auf die ewige Stadt und nach kurzen Besuchen der Kirchen St. Sabina und St. Maria Cosmedin stand ein weiterer Höhepunkt dieses Tages bevor, nämlich der Besuch der Kirche St. Cäcilia. Die hl. Cäcilia ist die Patronin der Kirchenmusik und so war es nahezu eines Selbstverständlichkeit für den Rimbacher Chor in dieser Kirche mehrere Lieder anzustimmen, darunter auch das Ave Maria aus der Rimbacher Messe, das dort sicherlich eine Premiere hatte. Wie schon am Vortag bekam der Chor für den Gesang von anderen Kirchenbesuchern viel Lob und Beifall für den Gesang, der durch die herrliche Akustik auch für die Sängerinnen und Sänger selber wieder beeindruckend war. Auf dem Weg zum Gianicolohügel mit dem mächtigen Denkmal Garibaldis, wo sich später ein überwältigender Ausblick bot wurden die Kirchen St. Francesco a Ripa und St. Maria Trastevere besucht. Endziel des Tages war dann der Vatikan, mit Petersdom und Petersplatz. Nach dem Besuch des Petersdoms und der Papstgräber nutzte ein Teil der Reisegruppe noch die Zeit, um die riesige Kuppel des Petersdomes zu besteigen und wurden für den etwas mühsamen Aufstieg mit über 300 Stufen mit einem unbeschreiblichen Pamoramablick auf den Petersplatz, die Stadt und die vatikanischen Gärten belohnt. Mit der Metro, in der man sich wie Sardinen in der Dose
vorkam, so überfüllt waren die U-Bahnwaggons, ging es dann am Abend zurück zum Hotel.
Am nächsten Tag standen weitere bekannte Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Nach einem Besuch der Kirche St. Maria del Popolo führte Pfarrer Seidl die Gruppe zur Spanischen Treppe, die sich allerdings nicht so präsentierte wie sich viele dies erhofft hatten, denn es fehlten die, wie von vielen Bildern bekannten Blumen, die Treppenaufgänge waren nämlich bereits abgeräumt und wirkten daher etwas kahl. Um so mehr Aufmerksamkeit erhielt dann aber der weltberühmte Trevibrunnen, wo viele auch eine Münze ins Wasser warfen um sicher zu gehen, wieder einmal nach Rom zu kommen. Vorbei am Obelisk von Mark Aurel ging es zur Piazza Navona und zur Augustiner Kirche mit dem Bild der Madonna mit den Pilgern. In der französischen Nationalkirche konnten die sehr realistisch wirkenden Caravaggio-Gemälde bewundert werden. Auf der Piazza Navona, wo reges Treiben der Besucher herrschte, steht auch der Vier-Ströme-Brunnen, ein weiteres Monument der damaligen Bildhauerkunst. Die Kirchen St. Agnese und St. Ivo  waren weitere Zwischenstationen bis man vor dem mächtigen Pantheon stand, dem besterhaltendsten Gebäude der Antike. Der ursprünglich, von Kaiser Hadrian erbaute heidnische Tempel mit einem Kuppeldurchmesser von über 43 Metern wurde später als christliche Kirche genutzt und ist Maria der Königin der Märtyrer geweiht. Nach der Mittagspause ging es zur Kirche Maria sopra Minerva mit der berühmten Figur von Michelangelo, die den auferstandenen Christus darstellt. Kurze Besuche gab es dann noch in den Kirchen St. Ignazio, St. Andreae Quirinale und St. Bartholimäus bevor es dann wieder zurück zum Hotel ging.
Am letzten Tag in Rom stand dann der Besuch der Vatikanischen Museen und der Sixtinischen Kapelle auf dem Programm, oder alternativ dazu der Besuch der Papstaudienz auf dem Petersplatz. Während sich ein Teil der Gruppe der Führung durch die hochinteressanten Museen anschloß, wohnte die andere Gruppe der Papstaudienz bei und konnten Papst Franziskus zusammen mit vielen tausend begeisterten Pilgern sehen und erleben, wie dieser sich volksnah zeigte und unter die Menschenmenge hinein ging um den direkten Kontakt zu suchen. Nach einem Abstecher zur Engelsburg ging es mit der Metro zur Basilika St. Paul vor den Mauern. In dieser mächtigen Kirche sind auch die Bilder der 266 Päpste seit Petrus zu sehen, so auch von Papst Benedikt XVI , während der neue Papst, Franziskus noch nicht abgebildet ist. Der Abend klang dann wieder, wie auch an den Tagen zuvor, in geselliger Runde auf der Dachterrasse des Hotels aus. Dank des herrlich warmen Wetters konnte dort lange im Freien gesessen und der Tag gemütlich ausgeklungen lassen werden.  
Am anderen Morgen hieß es dann Abschied nehmen von Rom und es begann die Heimfahrt. Bei letzten Zwischenstop dankte Chorleiterin Julia Häring besonders Pfarrer Karl-Heinz Seidl für die ausgezeichnete Reiseleitung und die vielen Informationen die er dabei vermittelte, den beiden Busfahreren Werner Nazet und Heinz Niedermayer für die umsichtige Fahrt, und bei allen Mitfahrern für die schöne Gemeinschaft die der Ausflug in die ewige Stadt brachte.

 

Bericht vom 06.11.2013

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