„Seid wachsam und wartet auf seine Ankunft“


Das Rimbacher Adventssingen, das nun schon seit einigen Jahren jeweils am ersten Adventssonntag abgehalten wird, scheint mehr und mehr zu einem Geheimtipp für Besucher aus nah und fern zu werden, die einerseits diese Art der Einstimmung auf die Zeit der Erwartung zu schätzen wissen, andererseits aber besonders diese Art der Musik und der Gesänge lieben, wie sie eben nur in der Zeit vor Weihnachten so innig und zu Herzen gehend, erklingen. Wieder waren es die Musikgruppen und Chöre aus der Pfarrei Rimbach und der Expositur Zenching, die das ansprechende Programm gestalteten und Max Weiß wußte dazu in gut gewählten Texten auf den wahren Sinn des Advents hinzuweisen. 
    Unter dem Motto „Seid wachsam und wartet zuversichtlich auf seine Ankunft“, stand das diesjährige Adventssingen in der Pfarrkirche in Rimbach, zu dem sich auch heuer wieder viele Zuhörer eingefunden hatten. Für den Pfarrgemeinderat, auf dessen Initiative diese Veranstaltung auch heuer wieder zustande kam, richtete die PGR-Sprecherin Gerlinde Rackl eine kurze Begrüßung an die Zuhörer, die sich in der  nur mäßig beleuchteten Kirche eingefunden hatten. Mit einem Musikstück der Bläsergruppe Vogl wurde das Programm dann eröffnet.
In seinem ersten Textbeitrag ging der Sprecher Max Weiß auf das bekannte Adventslied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ ein. Advent bedeute aufzuwachen, frisch und munter zu werden um dem alltäglichen Trott zu entfliehen. Wir können Gottes Kommen nur wahrnehmen, wenn wir vom Schlaf aufstehen und die Illusionen ablegen, die wir uns vom Leben gemacht haben.  Advent  darf keine Flucht in Tagträume sein, sondern ein Aufwachen zur Wirklichkeit. Wer aber wach umhergeht, kann erkennen, wie unnötig das Getriebenwerden vieler Menschen ist, die mit ihrer Hektik vor der eigentlichen Wirklichkeit davon laufen.
Mit dem Lied „Es werde, es werde“ brachte der Jugendchor Zenching  dann ein Adventslied unserer Zeit und darauf spielte das Klarinettenduo (Irmi Altmann und Irene Vogl) eine staade Weise. Der Notzchor, diesmal unter Leitung von Anton Vogl, brachte den Beitrag „Seht, neuer Morgen in unserer Nacht“ zu Gehör, darauf folgte ein Instrumentalstück, gespielt von Christian und Siegfried Volkner mit Zither und Querflöte.  Ein Adventslied aus Österreich „Advent der Christenheit“ sang danach der Kirchenchor Rimbach unter Leitung von Julia Häring. Darauf folgte ein Instrumentalstück von Ilona Koppitz und Christian Volkner (Kötztinger Saitenmusi) bevor dann der Jugendchor Rimbach unter Leitung von Florian Brandl den ersten Block des Programms mit „Eingeladen zum Fest des Lebens“ abschloß.
Advent müsse mehr seine als eine Zeit, mehr als die Wochen vor Weihnachten sein, so Max Weiß in seinen Gedanken zur Zeit vor Weihnachten. Die Menschen sollen sich sehnen nach dem der uns verheißen ist und sich auf den Weg machen um ihn zu suchen. Wir dürfen uns nicht zufrieden geben mit dem was ist, sondern sollen uns ausstrecken nach dem was noch nicht ist, aber was sein könnte. Alle Zeichen und Symbole, die ursprünglich mit dem Advent verbunden sind, wollen darauf hindeuten was sein könnte und die Lieder des Advents sind Lieder der Hoffnung und der Sehnsucht. Die Sehnsucht geht uns aber im Alltag immer wieder verloren und deshalb brauchen wir die Zeichen und biblischen Texte der Verheißung.
Der zweite Programmblock wurde wieder von der Bläsergruppe Vogl eingeleitet, deren warmes, melodisches Spiel wohltuend durch den weiten Kirchenraum klang. „Er öffnet die Pforten“ war der Titel einer Melodie, die von der Instrumentalgruppe Karl Bachl mit zwei Zithern und einer Schoßgeige gespielt wurde.  „Hast du Talent zum Advent?“ diese Frage stellte der Jugendchor Rimbach in einem weiteren Lied, bevor die Kötztinger Saitenmusi ihre wohlgestimmten Zithern erklingen ließ. „Es wird ein Stern aufgehen“, diese Verheißung brachte der Notzchor in seinem zweiten Beitrag zu Gehör und dann folgen Instrumentalstücke von den Volkner-Buam und dem Klarinettenduo.
Im Advent schicken sich Himmel und Erde an sich zu verbinden. Der Grund ist ein Kind, klein, schwach, ohnmächtig, in Windeln gewickelt und geboren in einem schmutzigen Stall. Aber der Grund ist Gott, der sich in diesem Kind den Menschen zuwendet, dem die Menschen so am Herzen liegen, daß er in ihre Kleinheit und Schwachheit aber auch in unsere Freude und Hoffnung hineinkommen will. Der Grund ist ein Gott, der uns so sehr liebt, daß er selbst Mensch wird um uns ganz nahe zu sein. Gott nimmt uns unser Dunkel nicht, aber er kommt zu uns in unser Dunkel. Das ist das Geheimnis von Weihnachten. Und diesem Geheimnis gilt es in den Tagen des Advents entgegen zu leben, so der Sprecher.
Mit einem Menuett leitete die Instrumentalgruppe Bachl den nächsten Teil ein, bevor der Jugendchor Zenching das Lied „Herr, du bist das Licht“ sang. Ein weiteres Adventslied aus Österreich brachte mit „ Da Weg im Advent“ der Kirchenchor Rimbach zu Gehör, dem ein Bläserstück der Bläsergruppe Vogl folgte. Die jungen Sängerinnen und Sänger des Rimbacher Jugendchores sangen darauf  „Im Advent, im Advent“, dem Imstrumentalstücke der Kötztinger Saitenmusi und des Klarinettenduos folgten.
Mit dem „Münchner Menuett“ wartete die Instrumentalgruppe Bachl auf und darauf sang der Notzchor das alte Lied, auf das der Sprecher zu Beginn hingewiesen hatte, „Wachet auf, ruft uns die Stimme“. Ein Musikstück, gespielt von den Volkner-Buam und das Lied „Auf werde hell“, gesungen vom Jugendchor Zenching folgten im weiteren Programmablauf. Nach einem Bläserstück brachte der Kirchenchor Rimbach, zweichörig aufgeführt, den Adventsruf „Hoch tut euch auf ihr Tore der Welt“ zu Gehör.
Der Herr segne uns und schenke uns einen langen Atem in dieser Zeit, da viele rennen, viele drängen und viele außer Atem sind, so der Segenswunsch des Sprechers am Ende des Programms.
Er dankte den vielen Zuhörern für ihr Kommen und ihr aufmerksames Zuhören, allen Mitwirkenden für ihr Teilnehmen, ihren Probenfleiß und ihr Engagement, Pfarrer Seidl für seine Unterstützung,  sowie allen die an der Vorbereitung und Durchführung in irgend einer Weise beteiligt waren. Mit lang anhaltendem Applaus dankten die Zuhörer den Mitwirkenden für deren Darbietungen, bevor dann alle einstimmten in das „Tauet Himmel den Gerechten, Wolken regnet ihn herab“, mit dem das Adventssingen endete.



Bericht vom 05.12.2007
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