Geburt Jesu nimmt uns die Angst vor der Dunkelheit


 
 
Mit festlichen Gottesdiensten feierten die Gläubigen aus der Pfarrei und mit ihnen auch Urlaubsgäste das Fest der Geburt Jesu Christi. Sowohl in der Christmette als auch an den beiden Feiertagen besuchten viele Gläubige die Gottesdienste, wenngleich im Vergleich zu früheren Jahren der Besuch geringer war. Pfarrer Karl-Heinz Seidl zelebrierte die Christmette und den Gottesdienst am zweiten Feiertag, Pfarrer Peter Chettaniyil hielt den Gottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag. Alle Gottesdienste wurden durch den Kirchenchor mit festlichem Gesang mitgestaltet.
   Nachdem am Nachmittag des Heiligen Abend  in einer Andacht besonders für Kinder die Wartezeit auf das Christkind verkürzt  worden war, riefen vor Mitternacht dann die Glocken die Gläubigen zur Christmette in die Pfarrkirche, die vor allem durch die beiden Christbäume erhellt wurde. Mit einer großen Schar von Ministranten und begleitet von festlichem Orgelspiel zog Pfarrer Karl-Heinz Seidl zur Feier der Christmette in die Kirche ein und hieß dann die Mitfeiernden willkommen. “Wir feiern Weihnacht, jetzt ist sie da die Weihe-Nacht, denn mitten in der Nacht geschehe das Wunder dass Gott Mensch wird“ sagte der Pfarrer zu Beginn der mitternächtlichen Feier. Seine Gedanken, dass Gott in das Dunkel der Welt kam führte er auch in der Predigt weiter aus. Die Dunkelheit fordere die Sinne stärker als der Tag. Die Augen sehen genauer, man hört schärfer und man ist vorsichtiger beim Gehen. So könne aber auch nur in der Dunkelheit das Licht am besten wahrgenommen werden und der Stern aufleuchten, der uns den Weg zeigt. Gott kam in seinem Sohn also nicht in hellem Tageslicht, sondern er macht die Dunkelheit zu seinem Versteck. Die Dunkelheit sei somit nicht gottlos, sondern durch die Geburt Christi werden uns Ängste und Sorgen genommen. Gott ist da auch wenn es dunkel um uns ist und so brauche uns die Nacht nicht zu schrecken, wie es im Psalm 18 zu lesen ist. Dies sei die Botschaft der „Weihe-Nacht“ dass Gott uns aus dem Dunkel der Nacht errettet. 
  Den Festgottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag zelebrierte Pfarrer Peter Chettaniyil. Das göttliche Kind in der Krippe strahle uns aus seinen Augen an und so könne Hoffnung in uns wachsen, so der Zelebrant. Gott sei Mensch geworden, damit wir selber Mensch werden können. Diese Aussage scheine zwar etwas ungewöhnlich, doch angesichts der vielen unmenschlichen  Ereignisse auf der Welt in unserer Zeit stelle sich eben die Frage ob Gott sich das Mensch-Sein so gedacht habe. Oft werden Fehler und Ungerechtigkeit mit den Worten „dies sei menschlich“ entschuldigt. In Jesus werde die Menschlichkeit Gottes sichtbar und wir sind als Gottes Ebenbild geschaffen. Um dieser besonderen Würde gerecht zu werden dürfen wir unseren Mitmenschen nicht mit Bosheit und Gewalt begegnen, sondern müssen uns an Jesus orientieren und es ihm gleich tun. Man dürfe nicht nur über Liebe reden, sondern Liebe müsse getan werden. Geben wir dem göttlichen Kind in der Krippe Raum auch in unseren Herzen damit die weihnachtliche Botschaft zu den Menschen komme, so Pfarrer Peter.
Beim Gottesdienst am zweiten Feiertag, an dem die Kirche den ersten Martyrer Stephanus gedenkt, ging Pfarrer Seidl in der Predigt auf das bekannte Weihnachtslied „Adeste Fideles“, zu deutsch „Nun freut euch ihr Christen“ ein. Obwohl vermuten lasse, dass es ein sehr altes Lied sei, ist es wohl erste Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden. Dabei gebe es zwei Varianten des Textes die ursprünglich aus Frankreich und England stammten. Auch wenn im katholischen Gotteslob die französische Fassung, und im evangelischen die englische Fassung verwendet wurde handelt es sich um ein Lied das die Konfessionen verbindet. Nicht nur die eingehende Melodie sondern auch der Text spreche die Gläubigen an und berühre ihr Herz. So gelte die Aufforderung „Kommt lasset uns anbeten den König den Herrn“ allen Gläubigen, im göttlichen Kind Gott zu begegnen und seine Liebe mit unserer Liebe zu ihm zu bezeugen.
Alle Gottesdienste an den Weihnachtstagen wurden vom Kirchenchor unter Leitung von Julia Häring mit festlichen Gesängen mitgestaltet, wofür Pfarrer Seidl an die Sängerinnen und Sänger ein besonders Lob und Dank für die vielen Proben aussprach.
 
 
Bericht vom 28.12.2017
 
 
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