Kindergarten St. Michael feierte 30jähriges Bestehen


 
 
Es war eine fröhliches und gelungenes Fest, das am vergangenen Sonntag im Kindergarten St. Michael in Thenried gefeiert wurde. Und es gab auch einen Grund dafür, denn der Kindergarten feierte damit sein 30jähriges Bestehen. Mit einem Gottesdienst,den Pfarrer Karl-Heinz Seidl im Freien zelebrierte und der vom fröhlichen Gesang der Kinder begleitet wurde, begann das Fest, das dann den ganzen Tag über im Garten weiter ging und zu dem sich viele Gäste einfanden. Für die Kinder war mit einem Luftballonwettfliegen, Spiel- und Bastelstationen und Zaubervorführungen viel zur Unterhaltung geboten, während sich die Erwachsenen in geselliger Runde vom Elternbeirat bewirten lassen konnten.
   Mit einem festlich-fröhlichen Gottesdienst vor dem Kindergarten wurde das 30jährige Jubiläum des Kindergartens St. Michael eröffnet. Viele Gäste hatten sich dazu unter den Lindenbäumen am Dorfplatz versammelt um diesen mitzufeiern. Was hier in den 30 Jahren geschehen ist, so Pfarrer Seidl in seiner Einleitung zur hl. Messe, könne man als säen und pflanzen bezeichnen, denn hier werden durch die Eltern und das Kindergartenpersonal Werte für die Zukunft gepflanzt. Wie im Gleichnis vom Sämann, das Jesus seinen Jüngern erzählte, gibt es aber nicht für alle Samenkörner die gleich guten Voraussetzungen sich zu entwickeln und es geht nicht jedes Samenkorn auf und kann reiche Frucht bringen. Manches im Leben der Menschen entwickle sich auch nicht im Sinne Gottes, aber  hier im Kindergarten war und ist eine gute Gemeinschaft und durch das gute Miteinander gelinge auch ein guter Weg. Diese Anliegen wurden auch im Kyrie ausgesprochen, die Christa Berzl vortrug. Die Lesung wurde von den Kindern in einem Rollenspiel vorgetragen, bei dem in einem Land in dem lauter Kinder lebten, ein König gewählt werden sollte. Verschiedene Bewerber um dieses Amt priesen ihre besonderen Eigenschaften wie Stärke, Schnelligkeit, Schreiben können, Reichtum, Schönheit und Schlauheit an, aber sie konnten damit nicht überzeugen. Erst der letzte Bewerber, der sagte er sei fröhlich und habe ein gutes Herz wurde als König gewählt. Als Evangelium verlas Pfarrer Seidl das Gleichnis vom Sämann, dessen Samenköner nicht alle auf guten Boden fielen und Frucht tragen konnten.
   Mit Fragen, wie sie Kinder oft stellen, leitete Pfarrer Seidl dann seine Predigt ein. „Hallo Gott, hörst du mich, Gott bis du da, es gibt dich doch, Gott hörst du mir zu? Und in der Hoffnung dass Gott zuhört, auch wenn man keine direkte Antwort bekommt, sprach der Pfarrer dann Sorgen und Ängste aus, wie sie sicherlich viele Menschen haben. 30 Jahre Kindergarten Thenried, wie schnell doch die Zeit vergeht. Irgendwie geht alles so schnell. Die Welt verändert sich jede Sekunde und jeder von uns auch in jedem Atemzug und alles um uns herum mit. Was jetzt gerade begonnen hat kann morgen schon zu Ende sein oder was wir jetzt als eine gute Idee bezeichnen kann sich bald als der größte Fehler unseres Lebens herausstellen. Dazu komme diese Vielschichtigkeit, diese tausend Ebenen dieser Welt. Traurig sind wir weil wir immer wieder versagen und nicht so gut sind wie wir es selber gerne wären oder wie es andere von uns erwarten. Traurigkeit befällt uns weil Streit und Ärger den Zusammenhalt und die Liebe oft verdrängen, weil es so viele Flüchtlinge auf der Welt gibt, Männer, Frauen und Kinder ohne Obdach. Traurigkeit befällt uns, weil sich die Länder schon wieder voneinander weg zu bewegen scheinen und die Klimaerwärmung immer weiter voranschreitetet. Dazu kämen der Neid und die dunklen Gedanken anderen gegenüber, die Teilnahmslosigkeit und die Unfähigkeit die Nöte der Anderen wahrzunehmen, oder auch weil ich selber wenig dazu beitrage, die Klimaerwärmung zu begrenzen, weil ich nur an mich selber denke und keinen Sinn habe für die Schöpfung und den Schöpfer. Ängste  und Fragen auf die uns Gott nicht antwortet oder doch?  Gott spreche nicht unbedingt direkt zu uns aber doch in Zeichen und oft zwischen den Zeilen, so Pfarrer Seidl weiter. Denke wir doch an das Lachen der Kindergartenkinder, das fröhliche Treiben das seit 30 Jahren hier zu hören war und hoffentlich noch lange Zeit zu vernehmen ist. Sehen wir die Sonne, die immer wieder durch die Wolken hervor bricht, auch die vielen Erziehungserfolge hier im Kindergarten und den Spaß und die Freude, die die Kinder, Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen miteinander haben durfte. Wie viel Gutes wurde den Kindern hier mitgegeben, damit sie gestandene Väter und Mütter werden konnten. Die Kinder haben hier gelernt aufeinander zu schauen, haben einander geholfen, Freundschaften geschlossen und Sozialverhalten ausgeprägt. Er denke auch an viele schöne Gottesdienste mit den Kindern, ihr begeistertes Singen und das gemeinsame Beten und in seinen Gedanken sehe er auch die Kinder, wie sie mit ihren Eltern und Kindergärtnerinnen zu Weihnachten Päckchen packen für notleidende Kinder auf der weiten Welt, so Pfarrer Seidl. In den Sinn kommen dabei auch Friedensverhandlungen die zwischen Staatsmännern und -frauen geschlossen werden, die Hilfsorganisationen, Forschung und Medizin, Blindenhunde und Honigbienen, und Leute die sich trauen Verantwortung zu übernehmen. Und er danke auch an viele Begegnungen, Gemeinschaften, Gespräche und schöne Feste im Kindergarten und das Engagement der Elternbeiräte. Und daraus werde klar: Gott antwortet uns nicht unbedingt durch Worte, aber er spricht zu uns meistens zwischen den Zeilen. So brauchen wir keine Angst mehr zu haben und brauchen nicht traurig sein, sondern dürfen fröhlich sein wie die Kinder.
In den anschließenden Fürbitten wurde nicht nur der Dank für das Vergangene ausgesprochen, sondern auch der Blick nach vorne gewagt und um eine gute Zukunft für den Kindergarten, die Kinder und Eltern gebetet.  Zum Ende des Gottesdienstes segnete Pfarrer Seidl die Kinder, besonders auch die 13 Kinder die im September dann in die Schule kommen. Alle Anwesenden empfahl er dabei der Fürsprache des Schutzpatrones, dem Erzengel Michael. Die 13 Schulanfänger hatten besonders für ihre Eltern noch eine Überraschung parat, als sie sich in einem Lied für die Nestwärme, die guten Wurzeln und die Heimat in den Familien bedankten, dass sie aber Flügel bekommen haben und losgelassen werden wollen. Ein Text der so manche Mutter wohl etwas wehmütig stimmte.
 
Dank für alle Unterstützung ausgesprochen
 
Die Leiterin des Kindergartens, Silvia Speigl, ergriff nach der Messfeier das Wort um Dank auszusprechen. Dabei galt dieser zunächst dem früheren Pfarrer Willibald Haberl, den sie unter den Gästen besonders begrüßte, denn ohne sein besonderes Engagement würde es den Kindergarten noch keine 30 Jahre geben. Ihr Dank galt Pfarrer Seidl für die Unterstützung und Zusammenarbeit, den Mitgliedern der Kirchenverwaltung für das stets offene Ohr, den Pfarrsekretärinnen für die zusätzliche Arbeit, allen Vereinen für die großartige Unterstützung wenn der Kindergarten etwas braucht und für die vielen Spenden. Ebenso der Bevölkerung für die Aufgeschlossenheit und das Wohlwollen von Beginn an. Wir fühlen uns so wohl in der Pfarrei und dafür gelte allen ein herzliches „Vergelt´s Gott“. Die Kinder brachten dies auch noch in einem Lied besonders gelungen zum Ausdruck als sie fröhlich drauf los sangen: „Der Kindergarten feiert, Hollarie Hollaro...“ und dafür viel Beifall bekamen.
   Auch Pfarrer Seidl brachte anschließend seinen Dank zum Ausdruck. Dieser galt zunächst der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit, insbesondere auch dem Bauhof, der immer zur Stelle sei, wenn im Haus oder Garten etwas zu richten oder zu ändern ist. Besonders dankte er aber der Leiterin des Kindergartens, Silvia Speigl, die von Anfang an dabei ist und damit ebenfalls ihr 30jähriges Jubiläum begehen könne. Sie sei geradezu eine Institution, denn mit ihr verbinde man den Kindergarten in Thenried. Sie setze sich mit ganzer Kraft dafür ein, hat die Liebe zu den Kindern die ihr anvertraut sind, sei über alle Maßen engagiert und für die Mitarbeiterinnen eine gute und verständnisvolle Chefin. Pfarrer Seidl verband auch seinen persönlichen Dank an Silvia Speigl, da sie ihm viel Arbeit abnehme, ihn auf anstehende Maßnahmen hinweise und den Kontakt pflege. Sie schaue nicht auf die Stunden, sondern verstehe ihren Beruf als Berufung über das normale Maß hinaus, bereitet sich vor und nimmt sich der Kinder an, hilft bei den Vorbereitungen zu Gottesdiensten und sei damit beispielhaft. Beeindruckend sei aber auch ihr Glaubenszeugnis, da sie mutig ihren Glauben einbringt in den Kindergartenalltag. Für sie gehöre der Glaube und die Liebe zur Kirche dazu, was selbst in kirchlichen Kindergärten nicht mehr unbedingt selbstverständlich sei.
Dafür sagte Pfarrer Seidl ein besonderes „Vergelt´s Gott“. Darin schloss er aber auch das gesamte Team des Kindergartens mit ein und dankte Christa Berzl, Lydia Achatz und Waltraud Nagler, für deren langjährige Tätigkeit im Kindergarten, sowie der Praktikantin Johanna Amesberger die allen ans Herz gewachsen sei, jetzt aber nach ihrem Praktikumsjahr den Kindergarten verlässt.
Für das Kindergartenteam gab es als kleine Anerkennung Blumen. Die Pfarrgemeinderatssprecherin 
Gerlinde Rackl nahm das Jubiläum zum Anlass eine Spende aus dem Kuchenverkauf am Fronleichnamstag in Höhe von 300 Euro an die Leiterin des Kindergartens zu übergeben.
   Die Elternbeiratsvorsitzende Sabine Mühlbauer schloss sich den Dankesworten an und brachte vor allem auch ihre Freude darüber zum Ausdruck dass so viele Besucher schon den Gottesdienst mitfeierten und lud anschließend zum Fest im Garten ein. Als besonderes Geschenk zum Jubiläum gab es vom Elternbeirat einen großen Geburtstagskuchen, der nach dem Fest an das Team und die Kinder verteilt werden soll. 
Die Elternbeiratsvorsitzende wies dann noch auf das Programm für den Nachmittag mit Spiel- und Bastelstationen, Vorführungen mit dem Zauberer Karli und die offenen Türen im Kindergarten hin sodass jeder einen Blick in die Räumlichkeiten werfen konnte. Lange Schlangen bildeten sich am Nachmittag auch beim Kinderschminken wo die Praktikantin Johanna mit ihrer Mutter wahre Kunstwerke auf die Gesichter der Kinder zauberten. Bevor es dann aber ab in den Garten zum Mittagessen ging, erlebten die Kinder noch eine besondere Überraschung, denn sie durften Luftballons steigen lassen. Es waren sicherlich mehr als 99 bunte Luftballons, wie sie von der Sängerin Nena in ihrem Lied besungen werden und sie sind ein bunter Gruß von einem fröhlichen Fest im Kindergarten St. Michael.  Auch wenn der leichte Wind die bunten Ballons in Richtung zum Hohenbogen davon trug und vermutlich über die Grenze nach Tschechien, verbanden die Kinder damit den Wunsch, dass ihr Ballon am weitesten fliegen möge und dann die angehängte Karte vom Finder zurückgeschickt wird, damit es vielleicht auch noch einen Preis gibt.
 
Bericht vom 18.07.2017
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