Dekan Herber Mader beim Kapitelsjahrtag in Rimbach


Die Seelsorger und pastoralen Mitarbeiter des Dekanates Kötzting waren am vergangenen Mittwoch in Rimbach zum diesjährigen Kapitelstag versammelt. Nach einer Vesper und anschließender Konferenz fand zum Abschluss in der Pfarrkirche der Gottesdienst statt. In seiner Predigt forderte Dekan Mader, dass die Kirche Anstoß zum Nachdenken braucht und die Verkündigung der Botschaft Jesu in den Vordergrund gerückt wird. Nachdem es für Dekan Mader der letzte Kapitelsjahrtag im Dekanat Kötzting war, wurde er nach der hl. Messe verabschiedet.
 Nach dem feierlichen Einzug aller Seelsorger aus dem Dekanat in die Pfarrkirche St. Michael begrüßte Dekan Herbert Mader seine Mitbrüder und die Mitarbeiter im pastoralen Dienst, die Kirchenpfleger und PGR-Sprecher und alle Gläubigen zur Feier der hl. Messe. Wir dürfen uns geführt fühlen von Christus, so der Dekan einführend zum Gottesdienst, auch in dieser Zeit, die wir uns vor Jahren nicht vorstellen konnten. Eine Pandemie namens Corona, wo für viele der Weg hinausgeführt habe aus der Kirche, wo Gottesdienste nur mit begrenzter Teilnehmerzahl möglich waren. Aber wir durften feiern und auch an diesem Abend sind wir zusammen, um die Mitte zu feiern, Jesus Christus, der uns führt. Die pastoralen Mitarbeiter in den Pfarreien haben vieles ausgeführt, unser Glaube aber ist es, dass es letztendlich aber Christus ist, der uns führt und seiner Führung sollen wir uns weiterhin anvertrauen.
  Die alttestamentliche Bibelstelle: „Der Anfang der Weisheit ist das Staunen“ stellte Dekan Mader über seine Predigt, die sich auf das Evangelium bezog, dass Jesus bei den Menschen in seiner Heimat Nazareth Staunen, Verwunderung und Anstoß erweckt hat, weil er der Sohn des Zimmermanns war. Da stelle sich die Frage, wie wir reagieren würden wenn Jesus heute bei uns wäre. Könnten wir uns über ihn und seine Lehre wundern, liegt noch etwas faszinierendes, prickelndes in der Kirche, an der Lehre die Jesus verkündet und an der Praxis, wie sie in den Gemeinden umgesetzt wird? Anstoß nehmen sei nicht nur etwas Negatives, sondern etwas Anstößiges, bringt innerliche etwas in Bewegung und setzt Kräfte frei sich damit auseinander zu setzen. Die Menschen haben sich von Anfang an mit Jesus, seiner Person, seinem Auftreten und seiner Botschaft auseinandergesetzt. Seine Botschaft habe andere angesprochen und beunruhigt und hat etwas in Gang gesetzt. Am Ende dieses Ganges stehen wir heute als Kirche. Wenn uns die Botschaft Jesu nicht mehr beunruhigt kehrt wirklich Stille ein, Totenstille. Als vor wenigen Wochen Kardinal Marx gesagt habe, die Kirche sein an einem toten Punkt angekommen, habe dieser Ausspruch einen Unruhezustand hervorgerufen. Es sollte ein Anstoß zum Nachdenken sein, keine Kritik an der Kirche und den Gemeinden, sondern etwas Anstößiges, das etwas in Bewegung setzt. Wir müssen neue Lebensweisen des Christseins überdenken, damit Lebensweise zu einer neuen Weisheit führt, und Menschen wieder in Staunen versetzen, so der Dekan. Die ersten Christen haben sich durch ihr Leben und Beispiel von den anderen abgehoben, das bedeutet aber nicht, dass sie Überflieger waren, sondern sie standen im Leben und lebten dieses als Christ oder Christin. Wir müssen wieder lernen, die Botschaft Christi in den Vordergrund zu stellen, nicht die privaten Strukturen. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir etwas Positives, nämlich Jesus Christus vermarkten und nicht uns selbst. 
Bei den Fürbitten wurde namentlich auch aller verstorbenen Seelsorger aus den verschiedenen Pfarreien des Dekanats gedacht, während dabei die Sterbeglocke läutete. Die Messfeier wurde durch den Kirchenchor Rimbach unter Leitung von Julia Häring musikalisch mitgestaltet, der, coronabedingt nur in kleinerer Besetzung, wieder einmal mehr seine Vielfältigkeit zeigte.

 

Bericht vom 09.07.2021

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