Gläubige feierten das Patrozinium in Bachmaierholz


 
 
Auch wenn sich von Rimbach aus am vergangenen Sonntag nur eine kleine Schar von Wallfahrern auf den Weg nach Bachmaierholz gemacht hatte, feierten das Patroziniumsgottesdienst in und vor der Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes dann viele Gläubige mit. In seiner Predigt richtete Pfarrer Karl-Heinz Seidl den Blick auf das Leben der Mutter Jesu und ging dann ausführlich auf die Geschichte des Gnadenbildes ein, das eine Kopie des Bildes von Mies in Böhmen ist.
   In Bachmaierholz wurde am vergangenen Sonntag das Patrozinum der Wallfahrtskapelle gefeiert. Pfarrer Karl-Heinz- Seidl konnte dazu eine beachtliche Schar von Gläubigen zum Gottesdienst begrüßen, darunter besonders die Fußwallfahrer die sich am Morgen in Rimbach auf den Weg gemacht hatten, wenn es auch heuer eine eher nur kleine Gruppe war. Alle haben sich vor dem Bild der Schmerzhaften Muttergottes versammelt um zu beten und um ihre Fürsprache zu bitten. Auch wenn in Bachmaierholz der Schmerzen Mariens gedacht werde, so geschehe dies im Licht der Aufnahme Mariens in den Himmel, was am 15. August gefeiert wurde.  Seitdem sind es mehrere Mariengedenktage, die die Kirche feiert, das Fest Krönung Mariens,  Maria Geburt, Maria Namen und nun das Fest Schmerzen Mariens. Wie oft im Leben seien Freude und Leid nahe beieinander so auch im Leben der Gottesmutter.  Doch Maria hat ihren Sohn sein Leben lang begleitet und so richten die Gläubigen ihren Blick auf sie und erbitten ihre Fürsprache bei Gott.
  Die Kreuzigung Jesu, seine Abnahme vom Kreuz und die Grablegung sind die letzten drei der sieben Schmerzen Mariens, an die zum Kirchweihfest der Bachmaierholzkapelle besonders gedacht werden, so Pfarrer Seidl zu Beginn seiner Predigt. Der tote Jesus im Schoß der Schmerzensmutter ist im Gnadenbild am Altar dargestellt. Im März 2015 fand eine Wallfahrt nach Mies in Böhmen statt, wo die Teilnehmer vor dem wundertätigen Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter beteten, das die Vorlage für das Bild in Bachmaierholz war. Die Tränen aus dem linken Auge Mariens und dem rechten Auge ihres Sohne, die sich am Oberkörper vereinigen zeigen die enge Verwandtschaft zwischen dem Gnadenbild von Mies und dem Bild der schmerzhaften Mutter von Bachmaierholz. Der Wunsch, das schmerzhafte Geschehen der Abnahme Jesu vom Kreuz und das  Legen in ihren Schoß, wie es auch in der 13. Station des Kreuzweges zum Ausdruck kommt, bildlich darzustellen, kam schon sehr früh auf.  Michelangelo vollendete 1499 seine berühmte Pieta die, aus einem Marmorblock gemeißelt, im Petersdom in Rom zu sehen ist. Michelangelo stellt die Gottesmutter als Frau dar, die im Glauben schon weiß, warum dies alles geschehen musste, die die Auferstehung Jesu schon erahnt. Sie nimmt ihr Schicksal an, weil sie schon übers Grab hinausschaut. Anders sei dies in der Pieta von Rimbach. Maria, den toten Jesus, verwundet, von ihr gestützt, sie hält verzweifelt den Kopf des Sohnes, die Gottesmutter die es nicht fassen kann was da geschehen ist. Sie fühlt sich allein gelassen von Gott und der Welt und ruft vielleicht die Worte Jesu am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen“?  Die bildliche Pieta im Bachmaierholz scheint beides zu vereinen. Einerseits sind da die Tränen der Verzweiflung, die Trauer um den toten Sohn, andererseits macht sie auch den Eindruck einer inneren Gefasstheit, der Gedanke an Ostern, an die Auferstehung beginnt in ihr zu wachsen. Die Tränen des Gnadenbildes im Bachmaierholz stellen nun eine Verbindung her zum Schmerzensmutterbild in Mies in Böhmen, da es ähnlich gemalt ist und die weinende Gottesmutter zeigt, deren Tränen  sich mit den Tränen aus dem Auge Jesu vereinigen. In seinen weiteren detaillierten Ausführungen über das Gnadenbild von Mies bezog sich Pfarrer Seidl auf die Ergebnisse der Nachforschungen von Max Heitzer in seiner Zeit als Pfarrer von Haibühl, als er sich besonders mit der Schmerzensmutter vom Kolmstein beschäftigte. Das Schmerzensmutterbild von dem das Gnadenbild in Bachmaierholz seinen Ursprung hat kam einst nach Prag, nachdem Kaiser Feridnand II das Kloster des hl. Michael an den Servitenorden übergeben hatte. Von dort kam eine Kopie nach Pschestitz in Böhmen und wiederum eine Kopie davon nach Kladrau, wo mehrmals beobachtet wurde dass sich auf dem Bild Wassertropfen bildeten. Im Jahre 1737 wurde beobachtet dass die zunächst klaren Tropfen nicht mehr rein sondern blutig rot waren und sich die Augen von Maria und Jesus immer mehr mit Tränen füllten, die herab flossen und vereinigten. Bald wurden Gebetserhörungen bekannt und selbst Kaiserin Maria Theresia hat vor dem Gnadenbild von Mies um Schutz für ihr Land gebetet. Ein reisender Maler, der wieder eine Kopie des Bilder hatte traf dann mit dem Besenbinder Christoph Kurz aus Ramsried zusammen, der seine Besen in Amberg verkaufen wollte. Als Dank dass er seine Bilder und sein Malgeräte auf dem Karren des Besenbinderst legen durfte um es nicht tragen zu müssen, schenkte der Maler ihm zum Abschied das Bild von der Schmerzensmutter in Mies. Auf seinem Heimweg heftete der Besenbinder das Bild im Bachmaierholz an einen Baum und nachdem es dort trotz der Witterungseinflüsse unbeschädigt blieb wurde zunächst ein Holzdach darüber angebracht und später die Kapelle errichtet. 1746 wurde das Muttergottesbild in die neu erbaute Wallfahrtskirche übertragen.
  Der Patroziniumsgottesdienst wurde durch den Rimbacher Kirchenchor unter Leitung von Julia Häring festlich mitgestaltet. Anschließend bot die Dorfgemeinschaft Ramsried wieder eine Bewirtung an.
 
 
Bericht vom 19.09.2017
 
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