Dort wo der Himmel die Erde berührt

Maria Schmidt dankte Franz Reuel namens der Besucher für den sehr interessanten Vortrag
Maria Schmidt dankte Franz Reuel namens der Besucher für den sehr interessanten Vortrag

Mit beeindruckenden Bilder über Gipfelkreuze, verbunden mit Informationen und besinnlichen Texten, weckte Franz Reuel aus Lam bei einem Vortrag im Pfarrheim in Rimbach über Gipfelkreuze wohl so manche Erinnerung an Wanderungen. Frauenbund und Pfarrgemeinderat hatten eingeladen und eine große Schar von Interessierten war der Einladung gefolgt.
Erfreut über so großes Interesse zeigten sich die Verantwortlichen aus dem KDFB und dem PGR in der vergangenen Woche, als sie zum Bilderabend im Pfarrheim neben den Zuschauern besonders den Referenten Franz Reuel aus Lam willkommen hießen. Gerade die Zeit um Allerheiligen sei wohl dafür besonders geeignet.
Schon der einleitende Spruch: „Grüaß Gott sag i gern, denn es liegt so viel drinn, in dem uralt´n Gruaß, mit dem ganz tiaf´n Sinn“ machte deutlich, dass Franz Reuel nicht nur viele schöne Bilder über Gipfelkreuze und so manches was zwischen den Berggipfeln zu entdecken ist zeigen wird, sondern dass er dazu viel Wissenswertes und Besinnliches einflechten und besondere Eindrücke vermitteln werde. Beginnend mit der Bergkapelle Peter und Paul am Hohenbogen, dem Gipfelkreuz am Burgstall erweiterte der Referent den Radius um Rimbach immer weiter auf die umliegenden Berggipfel und die dazwischen liegenden Täler. Dass Menschen zu Bergen oft eine besondere Beziehung haben, sei schon aus der Bibel zu entnehmen, in der immer wieder von Bergen die Rede sei. Auch Jesus sei immer wieder auf Berge gestiegen, so berichtet die Bibel. Das Kreuz wurde erst 431 n. Chr. Als christliches Zeichen eingeführt.
Die ersten Gipfelkreuze in Europa, so wusste Franz Reuel zu berichten, seien im 13. Jahrhundert errichtet worden und dienten wohl auf Bergpässen als Wegmarkierungen. Nach und nach sei es dann wohl das Bestreben der Menschen geworden, auf den Gipfeln der Berge -dort wo der Himmel die Erde berührt-  Kreuze zu errichten. Die Balken des Kreuzes sollen im vertikalen Stamm die Beziehung von Gott zu den Menschen und im horizontalen Stamm die Beziehung zwischen den Menschen zum Ausdruck bringen. Dabei sind die Gipfelkreuze sehr unterschiedlich gestaltet. Es können schlichte Holzkreuze sein, Kreuze mit dem Korpus Christi, Kreuze aus Metall, manchmal auch mit verschiedenen Materialien und besonderen Gestaltungselementen verziert, trotzen oft über Jahrzehnte hinweg der Witterung. Und manchmal sind es Stürme oder Blitzschlag, ja auch Menschen, denen das Kreuz ein Dorn im Auge ist, die solche Kreuze zu Fall bringen. Gott sei Dank finden sich aber immer wieder Menschen, die solche Kreuze neu aufstellen. So etwa auch am Hohenbogen, wo das erste Kreuz, so zeigt eine Inschrift am Sockel, 1904 errichtet, und zwischenzeitlich mehrmals erneuert wurde. Und noch eine Besonderheit, die anderswo nicht bekannt ist, habe das Kreuz am Burgstall, es trägt nämlich den Spruch „Wo Liebe da Friede“. 
Noch viele schöne Aufnahmen aus dem Gebiet des Bayerischen Wald und des Böhmerwaldes umfasste der Vortrag von Franz Reuel, die um so mehr zeigten, dass wir die Schönheiten unserer Heimat viel besser schätzen und schützen sollen. Mit einem kleinen Präsent bedankte sich Maria Schmidt beim Referenten für den sehr interessanten Vortrag.

 

Bericht vom 04.11.2021

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