Gott kommt als Kind und will damit unser Herz ansprechen

In der Christmette brachten die Ministranten die Jesusfigur in die Kirche
In der Christmette brachten die Ministranten die Jesusfigur in die Kirche

Mit feierlichen Gottesdiensten wurde in Rimbach das Hochfest der Geburt Christi begangen. Allerdings mussten dabei die geltenden Regelungen wegen der Corona-Pandemie beachtet werden und somit die Zahl der Kirchenbesucher, die sich anmelden mussten, beschränkt werden. Die Christmette feierte Pfarrer  Dr. Johann Tauer zusammen mit Diakon Thomas Bauer, der auch die Predigt hielt. Den Festgottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag hielt Pater Georg und am zweiten Feiertag ging Pfarrer Tauer besonders auf die hl. Familie ein.
Der Herr ist als Kind in der Krippe Mensch geworden und wir sollen uns dies zu Herzen gehen lassen. Gott wurde in einfacher Form in einem Stall und einer Futterkrippe Mensch damit sich jeder mit ihm identifizieren könne, so Pfarrer Dr. Johann Tauer zu Beginn der Christmette, die er zusammen mit Diakon Thomas Bauer feierte. Die Gesänge des Kirchenchores unter Leitung von Julia Häring gaben der Christmette wieder eine besondere Note. Beim Gloria brachten Ministranten die Jesusfigur in die Kirche, die der Diakon dann in die Krippe vor dem Altar legte.
Zu Beginn der Predigt stellte der Diakon die Frage in den Raum, was für die Menschen Weihnachten bedeutet. Diese Frage werde im Hinblick auf Weihnachten oft gestellt und aus den Antworten der Menschen, Weihnachten sei ein Fest des Friedens, ein Fest für die Familie, seien Tage zum Ausruhen und um gut zu Essen, bedeute Romantik und Gemütlichkeit, sei abzuleiten, dass das Weihnachtsgeschehen immer mit Sehnsüchten der Menschen verbunden sei. Was aber bedeutet Weihnachten wirklich, so der Diakon. Die Botschaft wie wir es aus der Bibel kennen lautet:“Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren, es ist Christus der Herr“. In verkürzter Form lautet die Botschaft „Gott kommt als Kind“. Wenn ein Kind geboren wird, ist normalerweise bei den Eltern, Verwandten und Freunden die Freude darüber groß. Er habe dies bei der Geburt seiner beiden Töchter selber erleben dürfen, so der Diakon. Gott kommt als Kind und genau das ist es was Menschen anspricht. Jedes neugeborene Kind, gerade weil es so klein und süß ist, wirkt eine besondere Anziehungskraft aus und man muss es einfach gern haben. Weil Gott um unser Herz weiß spricht er uns in einem kleinen Kind an. Ein weiterer Gedanke beim Halten und Betrachten eines Babys sei auch, ob man alles richtig mache. Und es stellt sich die Frage, ob wir mit dem Christuskind alles richtig machen. Die Institution Kirche, die das Gedächtnis an Jesus Christus in uns wachhalten soll, verschwindet immer mehr aus dem öffentlichen Leben und auch in den Familien sei Glauben oft keine Selbstverständlichkeit mehr. Weihnachten sollte Anlass sein, unser christliches Lebensgefühl zu überprüfen, denn ohne die Beziehung zum Kind in der Krippe, die im Gebet Ausdruck findet, geht es nicht. Mit jedem neugeborenen Kind stelle sich auch die Frage was aus ihm werden wird. Unsere Zuneigung zu Kindern wecke stets den Wunsch, dass sie eine gute Zukunft haben. Hat auch das Jesuskind in der Krippe eine gute Zukunft bei uns, hat er eine Chance in unseren Herzen zu wachsen. Das haben wir selber in der Hand, so Diakon Bauer.
Zum Ende der Mettenfeier dankte Pfarrer Tauer allen für die Mitfeier, sowie allen die an der Vorbereitung und bei der hl, Messe beteiligt waren, den Mesnerinnen und Helfern für das Aufstellen und Schmücken der Christbäume, dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung, den Ministranten und besonders dem Kirchenchor, der in Coronazeiten besondere Mühen auf sich nehmen musste aber trotzdem sein „Stimmgold“ zum Besten gegeben hat zur Ehre Gottes. Dank sagte er auch dem Diakon für die Predigt und dafür, dass er wieder die Übertragung der Gottesdienste im Internet ermöglicht hat.
Den Festgottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag hielt Pater Georg. An Weihnachten, dem Fest der Liebe, schenkt uns Gott seine menschliche Nähe und die Weihnachtsbotschaft sagt uns zu, dass wir uns auf ihn verlassen können. Wie Gott sich in seinem Sohn den Menschen schenkt, so beschenken auch wir uns zu Weihnachten, um damit unser Gutsein den anderen gegenüber zum Ausdruck zu bringen, so seine Aussagen in der Predigt.
Beim Festgottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag ging Pfarrer Tauer nicht wie am Stefanitag üblich auf den ersten Martyrer der Kirche ein, sondern stellte das Fest der hl. Familie in den Vordergrund. Familien seien die kleinsten Keimzellen der Gesellschaft und auch Jesus wuchs in einer Familie auf. Auch wenn Maria, Josef und Jesus als heilige Familie bezeichnet werden, war es keine heile Welt. Die arme Geburt im Stall, die Flucht nach Ägypten, die Suche nach dem zwölfjährigen Jesus in Jerusalem lassen erahnen, dass es auch in dieser Familie Sorgen und Ängste gab, so Pfarrer Tauer. Am Ende des Gottesdienstes wurde nach alter Tradition der Johanneswein gesegnet.

 

Bericht vom 28.12.2021

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