Neuwahlen gescheitert – Frauenbund Rimbach ohne Vorstandschaft


Ab sofort ruhen beim Frauenbund Rimbach alle Aktivitäten. Grund dafür ist, daß bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Donnerstag keine Vorstandschaft zustande kam. Trotz der im Vorfeld geführten Gespräche konnten die Ämter in der Vorstandschaft nicht neu besetzt werden, nachdem die Vorsitzenden laut einer Satzungsänderung des Diözesanverbandes nicht mehr wiedergewählt werden durften. Innerhalb acht Wochen wird nun ein neuer Termin angesetzt um dann eine endgültige Auflösung des Ortsvereins zu verhindern.
Mit einem Jahrtagsgottesdienst in der Pfarrkirche, der vom Kirchenchor mitgestaltet wurde, begann am vergangenen Donnerstag, der Jahrtag des Frauenbundes Rimbach, für den als Thema die Hochzeit zu Kanaa gewählt worden war, wo Jesus sein erstes Wunder wirkte und Wasser in Wein verwandelte. Pfarrer Karl-Heinz Seidl ging dabei in seiner Predigt auf das Evangelium ein und deutete das Wasser als Grundlage des Lebens, den Wein als Grundlage der Freude und das Wirken Jesu als die Fülle des Lebens. Der Frauenbund, so der Pfarrer, setze sich als kirchlicher Verband für die Fülle des Lebens ein. Nach dem Gottesdienst fand im Pfarrheim die Jahreshauptversammlung statt, bei der auch die Neuwahlen auf der Tagesordnung standen. Die Vorsitzende, Gitta Volkner konnte dazu eine beachtliche Zahl von Mitgliedern begrüßen und besonders Pfarrer Seidl und die stellvertretende Bezirksvorsitzende Rita Pielmeier aus Miltach. Nach einem gemeinsamen Essen wurde aber zunächst der verstorbenen Mitglieder gedacht, besonders den vier Frauen die im Laufe des vergangenen Jahres verstorben waren, Paula Holmeier, Fanny Heinrichmeyer, Maria Thums und Frieda Hastreiter. Neu in den Frauenbund aufgenommen wurde im vergangenen Jahr Cornelia Bablick, so die Vorsitzende, bevor dann Schriftführerin Angela Fischer einen ausführlichen Bericht über die Aktivitäten der vergangenen beiden Jahre gab. Sie erinnerte dabei an Vortragsabende zu verschiedenen Themen, an Ausflüge nach Neuschönau und Deggendorf und einen Abendspaziergang durch den Kurpark in Bad Kötzting mit geselliger Einkehr. Eine Fahrt zur Consumenta in Nürnberg wurde mangels genügend Anmeldungen abgesagt. Weiter berichtete Angela Fischer über die eigenen Faschingsveranstaltungen und die Teilnahme am Pfarrfasching. Wie sehr der Frauenbund im Jahresablauf in das pfarrliche Leben eingebunden ist, machte sie mit dem Hinweis auf die immer wiederkehrenden Aktionen deutlich. Das Abhalten des Weltgebetstages, das Beten des Kreuzweges und Andachten an Ostern, Basteln und Verkauf von Osterkerzen, Gestaltung von Maiandachten, Teilnahme und Gestaltung eines Altares an Fronleichnam, Kräuterbüschelbinden an Maria Himmelfahrt, Oktoberrosenkranz, Plätzchenbasar und Adventfeier. In der Teilnahme  an den Bezirkstagen und Diözesanversammlungen holten sich die Verantwortlichen auch immer wieder die Informationen und Anregungen zu den verschiedenen Aktionen, die dann in den Vorstandschaftsversammlungen besprochen und geplant wurden. Der aktuelle Mitgliederstand liege bei 147, so die Schriftführerin abschließend.
Kassenführerin Annette Pielmeier legte anschließend die Finanzen des Ortsverbandes offen indem sie die Einnahmen und Ausgaben gegenüber stellte. Dabei kam vor allem auch zum Ausdruck, wie sehr sich der Frauenbund auch sozial engagiere und einen großen Teil der Einnahmen für gute Zwecke zur Verfügung stellte. So wurden das Haus für das Leben in Straubing, Pater Paul und Pfarrer Peter für die Mission in Indien, Pfarrer Emanuel Sawadogo in Burkina Faso, sowie der Weiße Ring und der Kindergarten St. Michael mit Spenden bedacht. Auch die Kollekten des Weltgebetstages wurden für die jeweiligen sozialen Einrichtungen weitergeleitet. Die Kasse war vor der Versammlung durch Lotte Mühlbauer und Brigitte Volkner geprüft worden, die der Kasseführerin eine einwandfreie Kassenführung bestätigten und die Entlastung beantragten, die von der Versammlung einstimmig befürwortet wurde. Die Kindergartenleiterin Silvia Speigl bedankte sich namens des Kindergartens und der Kinder für die Spende, die sicher gut angelegt werden könne.
Die Vorsitzende Gitta Volkner, die dieses Amt seit nunmehr 26 Jahren ausübte, und vorher auch bereits sechs Jahre Schriftführerin war, dankte ihren Mitarbeiterinnen in der Vorstandschaft für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung in den vielen Jahren. Auch wenn damit Arbeit und manchmal auch Streß und Enttäuschungen verbunden waren, könne insgesamt das Resümee gezogen werden, daß es meistens schön war. Allen Mitgliedern dankte sie für die Teilnahme an den Veranstaltungen und die Unterstützung. Es falle nicht leicht, nach so langer Zeit aufzuhören, so die Vorsitzende weiter, aber durch die Satzungsänderung des Diözesanverbandes, die nur noch eine zweimalige Wahl erlaube, dürfe sich ein Großteil der bisherigen Vorstandschaft nicht mehr zur Wahl zur Verfügung stellen. Es wäre zwar eine Umbesetzung der Ämter möglich aber nach so langer Zeit sei ein Wechsel angebracht. Mit einem leidenschaftlichen Appell, daß sich Mitglieder für eine neue Vorstandschaft zur Verfügung stellen mögen, damit der Frauenbund Rimbach weiter bestehen kann, leitete sie zur Neuwahl über. Angestanden wären noch zwei Ehrungen für 20jährige Mitgliedschaft, da die beiden Mitglieder aber nicht anwesend waren, soll die Ehrung zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen werden.
Pfarrer Seidl, noch ganz im Eindruck des Pfarrausfluges nach Sizilien von dem die Reisegruppe erst tags zuvor zurückgekehrt war, schilderte kurz die Eindrücke dieser Fahrt, besonders auch der großartigen Kirchen, die allerdings mehr Museen und Denkmälern gleichen, da sie zwar von Touristen, kaum aber mit christlichem Leben erfüllt sind. Kirche müsse leben, dürfe nicht nur aus toten Steinen bestehen, sondern braucht lebendige Steine. Der Frauenbund sei ein großes und gewichtiges Lebenselement in der Pfarrei und so galt sein Dank und ein großes „Vergelt´s Gott“ der Vorstandschaft und allen Frauen für ihr Engagement und ihr Mittun. An die Mitglieder der bisherigen Vorstandschaft wurden vom Pfarrer als kleine Anerkennung für die Arbeit Blumen überreicht. Wenn einige aus der Vorstandschaft wegen der Satzungsänderung aufhören müssen, stelle sich die Frage ob diese neue Satzung Segen oder Fluch sei. Segen wäre es, wenn sich neue Mitglieder für eine Vorstandschaft zur Verfügung stellen, ein Fluch wäre es, wenn es nicht mehr weitergeht.
Die stellvertretende Bezirksvorsitzende, Rita Pielmeier, betonte in ihrem Grußwort, daß mit diesem Tag und dem Ausscheiden von Gitta Volkner eine Ära beim Frauenbund Rimbach zu Ende geht. An ein Ende des Frauenbundes aber möge sie auch angesichts dieser Tatsache nicht denken, da die Arbeit in der Pfarrei  sehr hoch einzuschätzen sei. Zwar wurde die Satzung des Diözesanverbandes geändert und eine mehrmalige Wiederwahl untersagt, doch könnte dies relativiert werden, da ein Ämtertausch möglich wäre. So appellierte sie an den guten Willen und auch an den Stolz der Frauen sich zur Wahl zu stellen, damit es mit dem Frauenbund Rimbach nicht zu Ende geht.
Angesichts der aktuellen Situation hatte der Wahlausschuß, bestehend aus Pfarrer Seidl, der stellvertetenden Bezirksvorsitzenden Rita Pielmeier und Siegfried Volkner, kein leichtes, und wie sich dann auch herausstellte, auch erfolgloses Amt. Trotz intensiver Bemühungen Kandidatinnen für die Wahl zu benennen, gelang es nicht eine erfolgreiche Wahl durchzuführen. Obwohl sich alle Anwesenden für einen Fortbestand des Ortsverbandes aussprachen gab es keine Bereitschaft zu kandidieren um die Vorstandschaftsämter neu zu besetzen. Auch die Möglichkeit den Ortsverband als Team zu führen, brachte keinen Erfolg. So mußte schließlich festgestellt werden, daß die Neuwahl gescheitert ist.  
Es konnte lediglich noch mitgeteilt werden, daß die bisherige Vorstandschaft kommissarisch im Amt bleibe, bis innerhalb von acht Wochen eine neue außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen wird, zu der dann auch eine Vertreterin des Diözesanverbandes kommen wird. Es dürfen aber in dieser Zeit keinerlei Aktivitäten angesetzt werden. Einzige Ausnahme wäre die Teilnahme an einer Beerdigung eines Mitgliedes. Ein neuer Wahltermin muß daher erst mit der Diözesanvorstandschaft abgestimmt werden.

 

Bericht vom 15.04.2013

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