Informationen zu Islam und Judentum beim Frauenbund


„Einander in den Blick nehmen“ so lautet das Jahresthema beim Katholischen Frauenbund in diesem Jahr und dazu referierte am vergangenen Mittwoch die Bezirksvorsitzende Waltraud Oberberger beim Frauenbund Rimbach. Vor allem wurde dabei der Blick auf den Islam und das Judentum gerichtet, um Ähnlichkeiten aber auch Gegensätze gegenüber dem Christentum herauszustellen. Den Glauben der Anderen besser kennen und verstehen lernen ist der Hintergedanke dieser Vorträge.
  Zu einem Vortragsabend zum Jahresthema „Einander in den Blick nehmen“ hatte der Frauenbund Rimbach am vergangenen Mittwoch ins Pfarrheim eingeladen und die Vorsitzende Gitta Volkner zeigte sich erfreut über den guten Besuch als sie den Abend eröffnete und besonders die Referentin, die Bezirksvorsitzende Waltraud Oberberger begrüßte.
Mit einer Meditation, mit der sie die Zuhörerinnen annimierte, zunächst sich selbst und dann die Besucherinnen auf den anderen Plätzen „in den Blick zu nehmen“ leitete die Referentin den Vortrag ein.
In Deutschland leben viele Menschen, die aus anderen Kulturkreisen stammen und nicht der christichen Religion angehören. Der Katholische Deutsche Frauenbund  (KDFB) nimmt sich in seinem Jahresthema 2007 dieser Situation an und will dabei den interreligiösen Dialog anregen um damit diese Menschen und vor allem ihren Glauben besser kennen zu lernen. Wie schon bei anderen Zweigvereinen trug die Bezirksvorsitzende des Frauenbundes, Waltraud Oberberger das Jahresthema vor und informierte über das Judentum und den Islam. Wenn wir uns mit der Lehre und der religiösen Praxis anderer Religionen befassen, vergleichen wir diese auch mit unserem eigenen Glauben, so die Bezirksvorsitzende. So wird zum Einen der eigene Standpunkt neu gefestigt, zum anderen wächst die Achtung und das Verstehen für bisher Fremdes aus den anderen Religionen. Das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen sei somit ein wichtiger Schritt zum Frieden zwischen Menschen und Völkern. Zu Beginn war bei der meditativen Übung bereits darauf hingewiesen worden wie sie ihren Platz im Raum einnehmen und was sie von ihrem Standpunkt aus „in den Blick“ nehmen können. Dabei wurde deutlich, daß der gleiche Raum, die gleichen Menschen, unterschiedlich wahr genommen werden, wenn man die verschiedenen Standpunkte betrachtet.
Zum Jahresthema „Einander in den Blick nehmen“ wurde ein eigenes Logo, ein stilisiertes Auge, das dazu auffordert, genau hinzuschauen und aufmerksam zu sein für das was in den Blick kommt. Nachdem die Referentin dieses Logo und seine Bedeutung vorgestellt hatte, brachte sie den aufmerksamen Zuhörerinnen die Glaubensüberzeugungen des Judentums nahe. Dabei erinnerte sie an Abraham, den ersten Menschen mit dem Gott nach dem Zeugnis der Bibel einen Bund geschlossen hat und an Moses, der von Gott die zehn Gebote erhielt.
Dieses Gesetz ist bis heute Grundlage jüdischen Glaubens und Lebens. Eine Vielzahl von religiösen Vorschriften regelt das Leben der Juden. Darin ist z.B. genau festgelegt, welche Speisen gegessen werden dürfen, und welche Tätigkeiten am von Gott gebotenen Ruhetag Sabbat nicht erlaubt sind. Dabei ist es für Juden besonders wichtig, alle Gesetze genau zu befolgen, denn so zeigen sie ihre Treue zu Gott und seinem Bund mit ihnen. Die Heilige Schrift der Juden, der Tanach, ist auch Christen vertraut, da diese Texte in der Bibel enthalten sind unter der Bezeichnung Altes oder Erstes Testament.
Nach dem Judentum ging die Referentin dann auf den Islam ein. Die Heilige Schrift des Islam ist der Koran. Er enthält die Offenbarungen Gottes an Mohammed, der im 7. Jahrhundert lebte und den Islam gründete. Wichtigste Glaubenslehre ist für die Moslems: „Gott ist ein einziger und es gibt keinen Gott außer ihm, den Barmherzigen. Als die fünf Säulen des Islam werden das Glaubenszeugnis, das rituelle Pflichtgebet, das Fasten im Ramadan, die Almosensteuer und die Wallfahrt nach Mekka bezeichnet. Diese religiösen Pflichten tragen gleichsam das Leben der Gläubigen. Die Zuhörerinnen erfuhren auch, daß das islamische Gesetz, die Scharia, nicht nur das persönliche Leben der Moslems bestimmt, sondern häufig auch Staatsgesetz ist, dass „Dschihad“ im Koran „Anstrengung auf dem Weg zu Gott und für die Sache Gottes“ bedeutet und daß Schiiten und Sunniten zwei verschiedene Glaubensrichtungen im Islam sind.
Zur Frage was die katholische Kirche offiziell über andere Religionen sagt, las Waltraud Oberberger Zitate aus der Erklärung „Nostra Aetate“ des zweiten Vatikanischen Konzils vor. Es geht darin um die Öffnung der Kirche zu anderen Religionen, ausgehend von der Erkenntnis, daß alle Völker eine einzige Schicksalsgemeinschaft bilden und in Gott ihren Ursprung finden. Auch Papst Benedikt XVI ruft immer wieder zum interreligiösen Dialog auf und bezeichnet diesen als notwendig, um gemeinsam eine Welt des Friedens und der Brüderlichkeit aufzubauen, die alle Menschen guten Willens sich so sehnlich wünschen.
Ihren informativen Vortrag schloß die Referentin ab mit einem Gebet, in dem Gott um seinen Beistand und seine Wegweisung für Juden, Christen und Muslime angerufen wird.
Gitta Volkner dankte der Referentin anschließend mit einem getöpferten Kreuz für den interessanten Vortrag.



Bericht vom 27.10.2007
zurück