Frauenbund lernte das „essbare Elfenbein“ kennen


Alles Wissenswerte rund um den Spargel vermittelte Roswitha Scheidler beim Kochabend, zu dem der Frauenbund Rimbach in der vergangenen Woche eingeladen hatte. So lernten die Frauen bei dem sehr gut besuchten Abend die Faszination des „essbaren Elfenbeins“ kennen und konnten dann auch verschiedene Spargelgerichte verköstigen, die die Hauswirtschaftsmeisterin vor ihren Augen zubereitet hatte.
   Überraschend groß war die Zahl der Frauen, die am vergangenen Mittwoch der Einladung des katholischen Frauenbundes Rimbach zum Kochabend ins Pfarrheim gefolgt waren, denn mit 50 Teilnehmerinnen war diese Veranstaltung auf  ungewöhnlich großes Interesse gestoßen. Die Vorsitzende, Gitta Volkner brachte daher zu Beginn auch ihre Freude darüber zum Ausdruck und begrüßte dann mit Roswitha Scheidler eine „alte Bekannte“ da diese schon viele Kochabende zu den verschiedensten Themen beim Frauenbund Rimbach abgehalten hat.
„Königliches Gemüse“ oder „Frühlingsduft in Stangen“, aber auch „Essbares Elfenbein“, so vielfältig wie die Bezeichnungen, so groß ist auch die Faszination die der Spargel seit altersher ausübt. diese Faszination kam im Laufe des Abends dann auch zum Ausdruck, wurde spürbar und genießbar in den Kochkünsten der Referentin. Grüne Suppe mit Spargelspitzen, Spargel gedünstet mit Karotten und Kräutern, warmer Spargel-Nuss-Salat waren einige der Gerichte, die zubereitet und dann gekostet werden konnten. Auch sollte keine Spargelstange ohne Soße gegessen werden. Daher bereitete Roswitha Scheidler nicht nur die Sauce Hollandaise, sondern auch Senf- und Kräutersoße zu, um für möglichst viele Geschmacksrichtungen eine Auswahl zu bieten.
Während des Kochens informierte sie die Zuhörerinnen über das Stangengemüse aus dem Boden.
Spargel, so erklärte sie, sei eine mehrjährige Staude, bei der nur der etwa 35 Zentimeter lange, unter der Erdoberfläche liegende  Wurzelstock  überwintert. Dieser treibt dann alljährlich im Frühjahr mehrere Sprossen, die als Spargel geerntet werden. Spargel war schon in der Antike etwas Besonderes und auch sehr teuer. Der hohe Preis, der auch heute für das „essbare Elfenbein“ bezahlt werden müsse, erscheine jedoch nicht mehr so hoch, wenn man den Arbeitsaufwand betrachtet, der bei Anbau und Ernte nötig wird. In Deutschland sei vor allem der weiße Bleichspargel marktbeherrschend. Grünspargel werde nur auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche angebaut.
Frischer Spargel sei an den geschlossenen Spitzen und am gleichmäßigen Durchmesser zu erkennen und auch die Enden sollen nicht angetrocknet sein. Während der weiße Bleichspargel vom Kopf in Richtung Schnittende geschält werden müsse, sollte Grünspargel nicht, oder nur ganz sparsam geschält werden. Die Spargelernte beginnt bei uns etwa Mitte April und endet traditionell an Johanni, also am 24. Juni. Da aber Spargel mittlerweile auch aus Spanien, Israel, Zypern oder Griechenland importiert wird, ist er nahezu zu jeder Jahreszeit erhältlich. In Europa sind ca. 120 Sorten bekannt.
Aber nicht nur aufgrund seines einzigartigen Geschmacks hat der Spargel so viele Freunde, sondern auch wegen seiner gesundheitlichen Wirkungen. So wirkt  das „königliche Gemüse“ entwässernd und harntreibend, regt die Nierentätigkeit an, ist kalorienarm und reich an Vitamin B 1, B 2, C und E sowie Folsäure und Kalium. Auch werden dem Spargel antibakterielle und krebshemmende Wirkung zugesprochen. Am besten sei der Spargel, wenn er noch am Tag der Ernte gegessen wird. Allerdings sei er in ungeschälter Form und in einem feuchten Tuch auch bis zu zwei Tagen im Kühlschrank zu lagern.
Die Rezepte zu den Gerichten die von Roswitha Scheidler zubereitet worden waren und die auch probiert werden konnten, wurden an die Zuhörerinnen dann auch in gedruckter Form verteilt, damit sie dann zu Hause auch ausprobiert werden können.
Mit Blumen dankte die Vorsitzende der Meisterköchin für den für die interessanten und auch köstlichen Vorführungen.

 

Bericht vom 04.05.2010

 

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