Pfarrausflug nach Sizilien war ein tolles Erlebnis


Auf Initiative des Pfarrgemeinderates war das Ziel des heurigen Pfarrausfluges Sizilien. Zu den 17 Teilnehmern zählten auch die Pfarrgemeinderatssprecher für Rimbach, Gerlinde Rackl, für Grafenwiesen Rudi Kolbeck und auch Pfarrer Karl-Heinz Seidl. Der Rimbacher Pfarrgemeinderat Alois Gruber hatte die Fahrt angeregt und auch organisiert. Zudem lenkte er auch den Bus. Am Ostermontagmorgen machte sich die Gruppe um 5 Uhr früh per Omnibus auf den Weg nach Genua.  Nach einem guten Abendessen am Hafen ging es auf die Fähre. Nachdem die Gruppe den Bus verlassen hatte und an Bord gegangen war, konnte auch der Bus mit den vielen anderen Fahrzeugen im Bauch des Schiffes verstaut werden. Um 23 Uhr legte die Fähre ab und kam nach einer Fahrt durch das bewegte tyrrhenische Meer vorbei an Korsika, Elba und Sardinien am Abend des folgenden Tages gegen 19 Uhr im Hafen von Palermo an. Mit dem Bus fuhr die Gruppe dann weiter durch die sizilianische Hauptstadt zur ersten Station, einem Hotel in Campofelice, das etwa 40 Kilometer westlich der Stadt liegt. Dort waren drei Übernachtungen gebucht. Von diesem Punkt der Nordküste Siziliens aus startete man die ersten drei Tagesausflüge.

Am ersten Tag, dem Mittwoch, den 3. April war das Ziel Palermo. Zuerst bekam die Gruppe eine Führung durch den berühmten normannischen Mariendom, den der Normannenkönig Wilhelm II. um 1172 errichten ließ. In einem Traum soll ihm die Madonna den Auftrag zu diesem prächtigen Bau gegeben haben. Er bediente sich dazu der dort ansässigen byzantinischen, arabischen Baumeister und Künstler. Besonders die Mosaiken dieser Kirche sind weltberühmt. Sie zeigen die Schöpfungsgeschichte, Szenen aus dem Leben Jesu und die Apokalypse , die ihren Höhepunkt im Apsismosaik findet, in der Darstellung von Christus als dem Weltenherrscher. Anschließend wurde die Gruppe auch durch den Kreuzgang geführt, der zu den größten Italiens zählt. Wie schon der romanische Dom, so ist auch er ein Werk des 12. Jahrhunderts, inspiriert wieder byzantinisch und arabisch, orientalisch. Die Verbindung zwischen normannischer Romantik, muslimischer Ornamentik, maurisch anmutenden Bögen und byzantinischer Ikonografie beeindruckten. Besonders die auf den vielen Doppelsäulen sich befindlichen romanischen Kapitellen, unter anderem mit Szenen aus dem Alten  und neuen Testament, der Gründungslegende des Doms in Monreale und Tierdarstellungen, luden ein zur genaueren Betrachtung. Anschließend ging es mit dem Bus nach Palermo. Dort besichtigte die Gruppe den Normannenpalast mit der einzigartigen Palastkapelle Rogers II. Sie war das Vorbild für den großen Dombau in Monreale. Achtmal kleiner wie der Bau Wilhelms II ist diese Palastkapelle mit ihren ähnlich gestalteten Mosaiken noch lebendiger, filigraner und glänzender.  Der Staufenkaiser Friedrich II. hat schon als Kind diese Kapelle täglich gesehen, ist er doch in dem sie umgebenden Normannenpalast  aufgewachsen.  Zu Fuß ging es weiter zur Kathedrale von Palermo, die im 12. Jahrhundert begonnen und erst im 17. Jahrhundert vollendet wurde. Ein beeindruckendes Bauwerk, das neben normannischen Elementen auch katalanisch, spanische Gotik und barocke Elemente zeigt, wie die erhabene Kuppel und die Kapelle der Pestheiligen Rosalia. Besonders erwähnenswert sind die in dieser Kathedrale sich befindlichen Grabschreine des Stufenkaisers II. mit seiner Ehefrau Konstanze von Aragon, dann  von Heinrich VI. und das Grab des ersten Nomannenkönigs Silziliens Roger II. und seiner Tochter Konstanze von Altavilla. Nach einer kleinen Mittagspause schlenderte man noch durch den Markt Palermos, der besonders wegen seiner orientalischen Prägung sehr reizvoll ist.
Während Monreale und Palermo eher das Mittelalter zum Thema hatten, wurde tags darauf antike Stätten Westsiziliens besucht. Eine ursprüngliche Siedlung der Elymer, die aus Kleinasien gekommen waren und später von den Griechen und Römern erobert wurde, war der Ausgangspunkt. Ein antikes Theater mit einem unbeschreiblichen Blick in den Golf von Castelmare und ein lupenreiner dorischer, klassicher Tempel in traumhafter Lage, der sich seit 2500 Jahren nicht verändert hatte, ließen staunen. Anschließend ging es per Bus nach Erice. Es ist eine ursprünglich antike und jetzt mittelalterliche Stadt, die hoch und einsam auf einem Berg liegt. Zu Füßen ist Trapani, der Ort des heiligen Vitus und seine Amme, der Kreszenz. Außerdem hat man einen atemberaubenden Panoramablick über die Westküste Siziliens.  Der aus Afrika kommende scharfe Sciroccowind machte der Gruppe etwas zu schaffen und erforderte eine gehörige Portion Standfestigkeit.
Am dritten Tag ging es in das Innere Siziliens. Was die Rimbacher Pfarrausflügler  an der Westküste schon erlebt hatten, setzte sich fort. Ein traumhafter Frühling mit blühenden Wiesen, Weiden und Bäumen. Bei der Stadt Piazza Armerina war das Ziel eine römische Villa mit bemerkenswerten römischen Mosaikböden, die durch einen Erdrutsch bis zur Wiederentdeckung vor einigen Jahrzehnten bis heute gut konserviert wurden.
Am Abend gelangte die Gruppe an die Ostküste Siziliens und bezog dort ein Hotel, die zweite Station. Es liegt bei Aci Reale und gehört zur Ortschaft Santa Tecla. Dass überall körnige schwarze Asche zu sehen war, ließ unschwer an den Vulkan Ätna denken, der sich mit seinen über 3300 Metern mächtig und dominierend erhebt und sogar ab einer gewissen Höhe mit Schnee bedeckt ist. Erst sieben Tage vorher war ein Ausbruch geschehen, der die Asche bis ans Meer brachte und so sahen die Bayerwaldler auch noch viele Sizilianer, die Straßen, Autos, Häuser und Terrassen von der Asche reinigten. Dieser „Schmutz“ wird aber gerne in Kauf genommen, da die Vulkanasche, wie überhaupt der Lavaboden die Gegend um den Ätna sehr fruchtbar macht. Nur staunen konnte man über die reich mit Zitronen und Oragen behängten Bäume. Zitronen- und Orangenhaine, blühende Kirsch- und Mandelbäume versetzten die Pfarrausflügler in Frühlings- und Sommerstimmung. Das Klima an der Ostküste war besonders reizvoll und angenehm warm. Zum Baden im Meer reichte es aber noch nicht.  Am Samstag wurde dann die auf einer Klippe liegende Stadt Taormina, eine Perle Siziliens besucht. Vom dortigen römischen Amphitheater bot sich ein wunderbarer Blick auf den Ätna und das Ionische Meer. Anschließend ging es mit einem Vulkanologen auf den Vulkan. Unter der fachkundigen Anleitung wanderten die Ausflügler auf den Ätna über starre Lavafelder, schauten in einen Schlund, aus dem einst Asche, Lava und Gestein austraten  und steigen dann hinab in eine,  durch einen glühenden Lavastrom gebildete Grotte, in der einst Schnee aufbewahrt wurde und in der sich auch Räuber versteckt hatten. In einer Berghütte gab es Kaffee und Limoncello. Am nächsten Tag, dem Sonntag, nahm die Reisegruppe an einem Gottesdienst in Santa Tecla teil, dort konnte während des Gottesdienstes  auch eine sizilianische Taufe miterlebt werden. Zum Mittagessen fuhr die Gruppe nach Catania, die zweitgrößte Stadt Siziliens nach Palermo. Im dortigen Dom ist die Kapelle der heiligen Agatha, die neben der Rosalie und der Luzia zu den Patroninnen Siziliens zählt. Ihr Schleier wird dort bis heute aufbewahrt. Bei Ausbrüchen des Ätna wird der Schleier auf einer Figur der hl. Agatha durch Catania getragen, um die Lavamassen zu stoppen. Die Reisegruppe besuchte dort auch den
Bellini-Park mit seinen Palmen und blühenden Bäumen.

Am Montag , den 8. April machte sich die Reisegruppe dann wieder auf den Weg nach Palermo, um auf der Fähre wieder die Heimreise anzutreten. Ein schöner Zwischenstopp war die Stadt Cefalu an der Westküste, eine Fischerstadt wieder mit einem beeindruckenden Dom, den der Normannenkönig Roger II. geschaffen hatte. Im Zentrum ist ähnlich wie in Monreale ein großes Mosaik das Christus als Weltenherrscher zeigt. Nach einem reichlichen Abendessen in Palermo ging es wieder auf die Fähre und die Gruppe kam nach einer herrlichen Überfahrt durch das blaue Mittelmeer am Abend in Genua an. Die Busfahrt durch die Nacht bis zur Ankunft in Rimbach am Mittwochmorgen nahmen die Teilnehmer gerne in Kauf, angesichts der großartigen Erlebnisse und Reiseeindrücke, die sie machen durften.

 

Bericht vom 15.04.2013

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