17 Kinder wurden in die Mahlgemeinschaft mit Jesus aufgenommen


Für 17 Kinder aus der Pfarrei Rimbach war der vergangenen Sonntag ein großer Tag in ihrem jungen Leben, nämlich die Feier der Erstkommunion, durch die sie in die Mahlgemeinschaft mit Jesus aufgenommen wurden. Als Thema  stand in diesem Jahr das Gleichnis Jesu vom „Guten Hirten“ über der Feier. So waren viele Texte und auch die Gesänge beim Gottesdienst  ganz auf diese Geschichte abgestimmt und die Kinder trugen durch ihre Erklärungen zum Verständnis bei. Der feierliche Gottesdienst wurde durch Pfarrer Karl-Heinz Seidl und Pfarrer Dieter Zinecker in Konzelebration gefeiert. Gott will für seine Liebe zu den Menschen, für die er sogar seinen Sohn geopfert hat nur eine Antwort, ohne die Menschen zu überfordern, so Pfarrer Seidl. Der Kinderchor und Instrumentalisten, unter Leitung von Julia Häring gestalteten den festlichen Gottesdienst mit einer Kindermesse mit.

   Auch wenn das Wetter am vergangenen Sonntag nicht gerade so festlich war, das Läuten der Glocken und der Orgelklang beim Einzug der 17 Erstkommunionkinder  in die Pfarrkirche St. Michael tröstete sicherlich schon über das triste Nebelgrau hinweg. Pfarrer Karl-Heinz Seidl begrüßte zu Beginn der Feier die Eltern, Geschwister, Großeltern, Verwandte und Freunde der Kommunionkinder, und besonders auch Pfarrer Dieter Zinecker aus Cham, der als Taufpate von einem der Kommunionkinder den festlichen Gottesdienst mitzelebrierte. Grüße richtete Pfarrer Seidl auch an die Rektorin der Grundschule, Frau Buchinger und die Klassenlehrerin Frau Hacker, die durch ihre Mitfeier ihre Verbundenheit zu den Kommunionkindern zu Ausdruck brachten. So sehr dieser Tag besonders den Kommunionkindern gehöre, so sehr sei es aber auch in gleicher Weise der Tag Gottes,  denn Jesus will im Brot des Lebens in der heiligen Kommunion bei den Kindern ankommen. 

Das Kyrie wurde von Kommunionkindern vorgetragen und die Lesung von einem Vater. Im Evangelium hörten die Mitfeiernden das Gleichnis Jesu vom Guten Hirten. Dieses Gleichnis stand als Motto über der diesjährigen Kommunionfeier und wurde dann in der Predigt von Pfarrer Seidl und den Kommunionkindern besonders ausgelegt. Das Bild vom Hirten und seiner Herde sei uns zwar einerseits vertraut und doch auch wieder irgendwie auch fremd, so der Pfarrer. Auf der einen Seite stehe das romantische Hirtendasein und man sieht auch ab und zu eine Schafherde in der Gegend gerade auch wenn diese eine Straße überquert und man warten muß. Andererseits könne jemand, der zu Hause keine Schafe hat und keinen Hirten kennt, schwer verstehen, was dieses biblische Bild bedeutet. Jesus hat es aber gebraucht, weil zu seiner Zeit und in dem Land in dem er aufwuchs, Hirten und Herden zum Alltag gehörten. Auch waren es Hirten in Bethlehem, denen ein Engel als erste die Botschaft über die Geburt Jesu verkündete.  Von vier Kommunionkindern und einem Vater in langem Hirtenmantel wurde das Bild, das man sich oft von einem Schafhirten macht auch vor dem Altar dargestellt und das Gleichnis Jesu noch besser gedeutet. Ein Schaf, so erzählten sie dabei, sei auf die Herde und den Hirten angewiesen, denn sonst könnte es nicht überleben und sei vielen Gefahren ausgeliefert. Der lange Mantel des Hirten stelle Schutz bei Tag und Nacht dar und unter dem Mantel schlage ein gutes Herz, da der Hirte ganz für seine Herde da ist. Mit dem Hirtenstab verteidigte der Schäfer seine Herde vor den Angriffen wilder Tiere und konnte mit dem Widerhaken an einem Ende auch Tiere fangen um sie zu pflegen. Der Stab des guten Hirten gibt uns Zuversicht, denn Gott ist bei und, auch wenn wir durch finstere Schluchten gehen müssen. Schließlich sei noch der große Hut des Hirten, der ihn auch bei stundenlangem Regen schützt und ebenso vor sengender Sonne. Außerdem spendet er den Augen Schatten, wenn sie in die Ferne gerichtet werden um Gefahren zu erkennen.

Es gebe zwei Arten von Hirten, so fuhr Pfarrer Seidl fort. Die einen kümmern sich nur um Wolle und Fleisch aber nicht um das Wohl der Herde. Von solchen sei im Gleichnis Jesu aber nicht die Rede, sondern vom guten Hirten, der sein Leben einsetzt für seine Schafe. Auch sei nicht von den sprichwörtlich dummen Schafen die Rede, sondern von Schafen die ihren Hirten kennen und dem sie folgen. Dieses Kennen, wie es in der Bibel steht, bedeutet ein Verstehen von innen her, so wie man sich von einem Freund, einer Freundin oder einem Partner verstanden fühlen möchte. Es ist die tiefe Sehnsucht bei Erwachsenen und ebenso bei Kindern, einen Menschen zu haben der einen versteht und zu dem man mit Fragen, Sorgen und eventuell auch mit Schuld kommen könne. So ein Kennen geschieht aus einer Liebe heraus, die sehend macht für den Anderen. Aufrichtige Liebe ermöglicht ein Verstehen, das auch Geborgenheit schenkt. Es gebe aber auch ein anderes Kennen, nämlich eines das durchschaut und entlarvt. In unserer Konkurrenzgesellschaft werden die Fehler von Mitmenschen gnadenlos ausgenutzt. Die Folge sei dabei, daß viele sich verstecken hinter einer Fassade und niemand weiß wie es hinter der Fassade aussieht. So ziehen sich viele Menschen zurück weil sie den Menschen mißtrauen. Von daher komme die Einsamkeit aber auch die große Sehnsucht nach jemandem der sie versteht. Das Wort Kennen wie es in der Bibel verwendet wird, bedeute aber auch eine tiefe seelische Gemeinschaft. So antwortete Maria als ihr der Engel die Botschaft brachte, daß sie Mutter werden soll, mit der Frage wie dies geschehen soll, da sie keinen Mann erkenne, also mit keinem Mann ehelich zusammen lebe. Bei den Worten Jesu: „Ich kenne die meinen und die meinen kennen mich“ wird diese tiefe Gemeinschaft beschrieben. Hier gehe es um eine tiefe Gemeinschaft, eine echte Kommunion, die Gott mit uns aufnehmen will und auf die wir mit unserer Liebe, unserm Glauben antworten sollen. Wenn die Kinder an diesem Tag durch den Empfang der Hostie, des Leibes Christi, zum ersten Mal an der Mahlgemeinschaft teilnehmen dürfen, werden sie Teil der eucharistischen Gemeinschaft. Gott ist in Jesus Mensch geworden, damit er den Menschen nahe sein kann.  Jesus nennt uns Schwestern, Brüder und Freunde. So sind wir von ihm erkannt und in dieser menschlichen Nähe dürfen wir uns alle geborgen fühlen. Solche Liebe und Gemeinschaft gebe es aber nicht ohne Opfer. Jesus, der gute Hirte, der seine Schafe kennt, setzt sich für sie ein und gibt sogar sein Leben hin. Gott läßt sich seine Liebe und sein Erbarmen zu den Menschen viel kosten. Durch Jesus ist er ganz für uns da, endgültig und ganz ohne Vorbehalt. Was wir Menschen einander nur anfanghaft zu schenken vermögen, das wird uns als frohe Botschaft in Fülle angeboten. Jesus versteht dieses Erkennen als etwas gegenseitiges, denn so wie er uns kennt, sollen auch wir ihn kennen. Wir sind einbezogen in die Gemeinschaft mit Gott und das ist Gnade, ein Geschenk Gottes. Das sei die sogenannte geistige Kommunion. Wenn der Empfang der Kommunion nicht mit dem Herzen geschehe, bleibt sie ohne Wirkung. Umgekehrt haben die, welche nicht zur Kommunion gehen dürfen oder wollen, aus welchen Gründen auch immer, die Gewißheit, daß der gute Hirte  in einer geistigen Kommunion empfangen werden könne, die man im Innern seines Wesens spüren könne. Durch Jesus erkannt und angenommen zu sein, müsse man aber an sich herankommen lassen. Die Zuwendung von Gott brauche aber eine Antwort von uns Menschen, die im Glauben und durch unser Leben zum Ausdruck gebracht werden soll, ohne daß sie uns überfordert. 

Nachdem die Kommunionkerzen angezündet waren, erneuerten die Kinder das Taufversprechen und trugen dann auch die Fürbitten vor. Dann war für sie der große Augenblick gekommen, daß sie an den Altar treten durften, um zum ersten Mal den Leib des Herrn in Form der Hostie zu empfangen. 

Zum Ende der Feier gratulierte Pfarrer Seidl den Kommunionkindern zu ihrer Erstkommunion. Einen besonderen Dank  richtete er an den Kinderchor und die Instrumentalisten unter Leitung von Julia Häring für die sehr gute Mitgestaltung des Gottesdienstes. Dank sagte er auch den Eltern für die Mitwirkung bei den Vorbereitungen.

 

Bericht vom 20.05.2014

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