Erlebnisreiche Tage für Pfarrangehörige in Südtirol


 

Begünstigt vom herrlichen Wetter war der Pfarrausflug der Pfarrei Rimbach, der in der vergangenen Woche nach Südtirol führte. Ein Erlebnis für alle Sinne war bereits auf der Hinfahrt der Besuch der Gärten von Schloss Trautmannsdorf bei Meran. Am zweiten Tag stand eine Stadtführung in Meran auf dem Programm, bevor die Fahrt zur Wallfahrtskirche Maria Weißenstein führte, wo eine Andacht abgehalten wurde, der sich eine Kirchenführung anschloss. Am dritten Tag kamen dann die Wanderer auf ihre Kosten, als eine mehrstündige Wanderung auf dem Ritten durchgeführt wurde. Mit einer Stadtführung in Bozen am vierten Tag wurde das Programm abgerundet, bevor dann, mit vielen schönen Eindrücken die Heimfahrt angetreten wurde.

Ein fast voll besetzter Reisebus mit Pfarrangehörigen startete am vergangenen Dienstag in Richtung Süden. Südtirol, konkret die Gegend um Meran und Bozen, war heuer das Ziel des Pfarrausfluges. Das triste und kalte Wetter das zu Hause herrschte, wurde zurückgelassen und nachdem der Brenner überquert war, stellte sich herrliches Wetter ein, das die ganze Zeit andauerte. Allerdings wurde die anfängliche Euphorie etwas gedämpft, weil der Bus einige Zeit im Stau stand und daher die geplante Mittagspause abgesagt werden mußte, um das erste Reiseziel, die Gärten von Schloss Trautmannsdorf, wo eine Führung bestellt war, zu erreichen. Durch die Verpflegung im Bus brauchte aber niemand zu hungern und die herrlichen Gärten entschädigten ohnehin für die im Stau entgangene Zeit. Die in vier Themenbereiche aufgegliederten Gärten waren ein Erlebnis für alle Sinne. In den Waldgärten, von einem rauschenden Gebirgsbach durchzogen, waren verschiedenste Sträucher und Pflanzen aus nahezu allen Ländern der Erde zu sehen, darunter auch zwei Bäume der Gattung „Wollemia nobilis“ , die es nur noch an einem geheim gehaltenen Ort in Australien gibt und die es schon zur Zeit der Dinosaurier gegeben hat. Bambuswälder, ein janpanischer Garten, lebende Fossilien, asiatische Reisfelder und Teesträucher waren zu sehen, bevor es in die Sonnengärten mit mediteranen Pflanzen ging. Olivenhain, Säulenzypressen, Feigenbäume, Lavendelfelder, über 150 verschiedene Salbeisorten, Johannisbrotbäume -deren Samen wurde als Maßeinheit für Edelmetalle und Edelsteine genommen da diese genau 0,2 Gramm (carat) wiegen. Immer wieder begleitete die Besucher der Duft von Sträuchern und Blumen und die vielen blühenden Sträucher boten einen bezaubernden Anblick. Ähnlich war es auch in den Wasser- und Terrassengärten mit Zitrusbäumen, Succulentengewächsen und geradezu einer Pracht an Rosen und Pfingstrosen in den verschiedensten Farben. Im letzten Bereich wurden dann noch verschiedene südtiroler Landschaften, wie Weinberge, Auen, Streuobstwiesen vorgestellt. Anschließend hatten die Reiseteilnehmer noch lange Zeit, um sich den ein oder anderen Bereich der Gärten noch genauer zu betrachten und viele nutzten auch die Gelegenheit, von den hochgelegenen Aussichtsplattformen einen Blick über die Gärten und die umliegende Bergwelt zu bekommen. Besonders beeindruckend dabei war, daß die Berge auf den Gipfeln noch schneebedeckt waren, während im Tal üppige Blütenpracht herrschte. Nach der Einquartierung im Hotel in Goldrain wurde der erste Tag mit einem geselligen Beisammensein abgeschlossen. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann am zweiten Tag nach Meran. Schon während der Fahrt durch den Vinschgau hörten die Mitreisenden vom sehr guten Reiseleiter schon viel Wissenswertes über Land und Leute, z.B. über den Bergsteiger Reinhold Messner, dessen Wohnsitz zu sehen war, sowie über die bewegte Geschichte Südtirols. Über die Sommerpromenade entlang des Flusses Passa, gelangte die Gruppe durch die Altstadt zur Pfarrkirche St. Nikolaus. Dort wies der Reiseleiter besonders auch auf den Volksaltar hin, der aus Vinschgauer Marmor gefertigt ist, der wesentlich hochwertiger sei als der berühmte Marmor aus Carara. Am Nachmittag wurde noch ein Abstecher zum Kalterer See gemacht, wo an der Uferpromenade das herrliche Wetter genossen wurde, bevor als weiteres Ziel der Wallfahrtsort Maria Weißenstein angesteuert wurde. Über eine Serpentinenstraße mit teilweise schwindelerregenden Ausblicken und engen Spitzkehren wurde die berühmte Kirche hoch in den Bergen erreicht, die aufgrund eines Gelöbnisses von einem schwer kranken Bauern zunächst als kleine Kapelle begründet wurde und später wegen des Zustroms von Wallfahrern vergrößert wurde. In der Kirche hielt die Rimbacher Reisegruppe eine Maiandacht ab und anschließend erhielten die Rimbacher eine ausführliche Erklärung zur Geschichte des Wallfahrtsortes durch einen Frater des Servitenordens. Der Ort wo die Kirche steht, wurde, so berichtete der Frater aus dem dazugehörenden Kloster bei der Führung, deshalb ausgewählt, weil der Bauer Leonhard Weißensteiner dort eine kleine Marienfigur gefunden hat, die jetzt auch auf dem Altar zu sehen ist. Pfarrer Karl-Heinz Seidl dankte dem Frater für die Erklärungen und verwies dabei darauf, daß durch den Servitenorden auch eine Verbindung zur Wallfahrtskirche in Bachmeierholz bestehe, denn das Gnadenbild von Mies, nachdem das Bild der Schmerzhaften Mutter Gottes gefertigt wurde, kam durch Mönche des Servitenordens über Böhmen auch nach Bachmeierholz. Am dritten Tag des Pfarrausflugs stand Wandern auf dem Programm. Nach dem frühen Start beim Hotel führte die Fahrt hinauf zum Ritten, wo es wieder so manchen etwas mulmig wurde, wenn die engen Kehren der Serpentinenstraße durchfahren werden mußte. Allerdings hatte Fahrer Alois Gruber damit keine Probleme und so kamen die Wanderer gut in Wangen an, wo der Start zu einer mehrstündigen Wanderung war. Die Teilnehmer konnten zwei verschiedene Strecken wählen und so teilte sich die Gruppe auf, um eine längere oder eine kürzere Strecke zu erwandern. Allerdings kamen beide Gruppen dann zeitgleich am Lobishof an, wo man sich mit typisch südtiroler Schmankerln für den Weitermarsch stärken konnte und am späten Nachmittag das Ziel in Oberbozen erreichte. Wo der Bus die Wanderer bereits erwartete. Die Nichtwanderer hatten in der Zwischenzeit Gelegenheit zu einem leichten Spaziergang zur Wallfahrtskirche Maria Saal, oder es konnten auch die bekannten Erdpyramiden besichtigt werden. Alle aber hatten an diesem Tag beeindruckende Ausblicke auf die Bergwelt Südtirols, was natürlich auch durch das wunderbare Wetter und die herrliche Fernsicht begünstigt wurde. Mit einem Besuch und einer Stadtführung in Bozen begann dann der letzte Tag der Reise. Wieder wußte der Reiseführer, der auch schon in Meran die Gruppe begleitet hatte, vieles über die wechselvolle Geschichte zu erzählen und führte die Rimbacher zunächst zum zentralen Platz der Altstadt mit der Statue von Walter von der Vogelweide. Auch die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, auch der Dom von Bozen genannt, wurde besichtigt, wo besonders die vielen, teils noch gut erhaltenen Fresken aus verschiedenen Jahrhunderten die Aufmerksamkeit weckten. Auch die Statue „Maria im Moos“ die in einer kleinen Nebenkapelle zu sehen ist, wurde betrachtet. Ihr Auffinden in einem sumpfigen Gelände geht auf eine Legende zurück, wonach ein Mann an der Stelle eine Stimme gehört hat, die bat zu suchen und aufzuheben und dabei die Statue fand. Erheiternd war die Erklärung des Reiseführers zum Bild der „Plappermadonna“ an der Außenfassade des Domes. Vor dem Bild beteten Mütter für ihre Kinder, die Sprachstörungen hatten und gaben dazu ein Opfer. Allerdings wird von Menschen, die sehr viel reden manchmal auch gesagt, daß ihre Mutter zu viel gebetet und ein zu großes Opfer gestiftet hat. Daher auch der Name Plappermadonna. In der anschließenden Zeit der freien Verfügung besuchte eine größere Gruppe auch das Museum wo der „Ötzi“, der Mann aus dem Eis, und seine Geschichte zu sehen ist. Auch dies war sehr beeindruckend, wurden durch diesen Fund ja viele bisher geltende Erkenntnisse umgeworfen und wohl auch Geschichtsbücher mussten durch den Fund und die Erkenntnisse umgeschrieben werden. Nach dem Besuch des Obstmarktes ließen die Mitreisenden auch die Altstadtstimmung auf sich wirken, die bei Eis oder Kaffee in einem der vielen Straßenlokale einen schönen Abschluß bildete, bevor die Heimfahrt angetreten wurde und gegen 21.30 Uhr Rimbach erreicht war.

 

Bericht vom 01.06.2015

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