Senioren auf den Spuren des Neukirchener Gnadenbildes


 
 
Mit einem Nachmittagsausflug am vergangenen Mittwoch, beendete der Rimbacher Seniorenkreis für heuer diese beliebten Nachmittagsfahrten, denn in den nächsten Monaten finden die Treffen wieder im Pfarrheim statt. Am letzten Mittwoch machten sich die Senioren auf eine Erkundungsfahrt die nach Loucim führte, von wo das Gnadenbild der Mutter Gottes in Neukirchen b. hl. Blut stammt. Mit dem Bus ging es  über Eschlkam ins tschechische Loucim, wo die Seniorengruppe bereits von Jana Dirriglova, die den meisten schon aus früheren Begegnungen bekannt war, erwartet wurde. Nachdem die Gruppe gemeinsam in der Kirche den Oktoberrosenkranz gebetet hatte, gab Jana Dirriglova, zusammen mit dem Mesner Josef Dedina eine kleine Kirchenführung. Die Wallfahrtskirche ist dem Patronat „Maria Geburt“ geweiht und hat eine bewegte Geschichte, die die Senioren erfuhren. Interessiert hörten die Rimbacher dann auch die Legende über die Muttergottes Statue, die früher in der Kirche in Loucim stand. Aus Furcht vor den räuberischen Hussiten die durch die Gegend zogen versteckte eine Bäuerin die Figur in einem hohlen Lindenbaum neben einem Brunnen, schon auf bayerischer Seite. Trotzdem entdeckte ein Hussit die Figur und warf sie in den Brunnen, jedoch tauchte die Statue immer wieder auf und kehrte an ihren eigentlichen Platz zurück. Aus Wut wollte er die Statue mit dem Schwert spalten und schlug auf ihren Kopf, wonach aus der Wunde Blut rann. Der Hussit konnte sich, so die Legende weiter, dann mit dem Pferd  nicht mehr von der Stelle rühren, erst als er um Verzeihung bat und sich vom hussitischen Glauben abkehrte, konnte er wieder weg.  Nach Beendigung der kriegerischen Zeiten blieb die Statue in Neukirchen b.hl. Blut wo in der folgenden Zeit die Wallfahrtskirche mit dem Franziskanerkloster entstand. In der Kirche in Loucim steht dafür eine Kopie der Statue.
Nach der interessanten Führung und der damit verbundenen Erzählung machte die Seniorengruppe eine Einkehr im nahen Gasthaus und ließen sich Brotzeiten, Kaffee und böhmische Golatschen schmecken. Auf der Rückfahrt wurde noch ein Abstecher nach Dobra Voda (Gutwasser) gemacht. Der Ursprung der dortigen Kapelle „Maria Schmerzen“  geht auf den Benediktinermönch St. Gunther zurück, der dort, nachdem er die Leitung des Klosters in Rinchnach aufgab um als Einsiedler zu leben, dort eine Klause und eine Kapelle errichtete.  Dem in der Nähe hervorquellenden Wasser werden heilende Wirkungen zugesprochen, sodaß sich eine Wallfahrt entwickelte. Der später dort errichtete Truppenübungsplatz und die Ausweisung der deutschsprachigen Bevölkerung setzte der Wallfahrt jedoch nahezu ein Ende. Erst seit Ende der kommunistischen Herrschaft ist Gutwasser wieder mehr in den Blickpunkt der Gläubigen gekommen.
Nach diesem Abstecher führte die Fahrt wieder zurück nach Rimbach.
 
Bericht vom 02.11.2015
 
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