Generalabt Thomas Handgrätinger spendete 45 jungen Christen das Sakrament der Firmung


 
 
Der vergangene Freitag war für 45 junge Christen aus der Pfarreiengemeinschaft Rimbach/Grafenwiesen und der Expositur Zenching ein großer Tag in ihrem jungen Leben. Bei einem feierlichen Gottesdienst spendete ihnen Generalabt Thomas Handgrätinger aus dem Kloster Windberg, der aber als Generalabt für den gesamten Orden der  Prämonstratenser zuständig ist und vor allem auch in Rom wirkt,  das heilige Sakrament der Firmung und rief dabei den Heiligen Geist mit seinen Gaben auf sie herab. In seiner Predigt rief er die Firmlinge auf, sich zu öffnen und den Geist Gottes in sich wirken zu lassen. Den Paten legte er ans Herz, die Firmlinge zu unterstützen, hinter ihnen zu stehen und sie im Leben zu begleiten.
Unter feierlichem Glockenklang und Orgelspiel zogen die 45 Jugendlichen aus Rimbach, Grafenwiesen und Zenching mit ihren Paten in die Pfarrkirche St. Michael ein, angeführt von den Ministranten und mit im langen Zug Firmspender, Generalabt Thomas Handgrätinger mit Pfarrer Karl-Heinz Seidl und Pfarrer Peter Chettaniyil. Die gesangliche Gestaltung des Gottesdienstes lag beim Jugendchor "Feuer und Flamme“ unter Leitung von Florian Brandl.
Es sei ein großes Ereignis für die Pfarreiengemeinschaft, so sagte Pfarrer Seidl zu Beginn der Feier, wenn 45 junge Christen das Sakrament der Firmung empfangen dürfen. Der Gruß des Ortsgeistlichen galt in besonderer Weise dem Firmspender Generalabt Thomas Handgrätinger, dem Pfarrvikar Peter Chettaniyil aber ganz besonders den Firmlingen und den Paten, sowie den Angehörigen. Auf die Bitte von Pfarrer Seidl, dem Firmgottesdienst vorzustehen und die Firmung zu spenden, eröffnete der Firmspender den Gottesdienst und erwähnte, dass an diesem Tag die Firmlinge im Mittelpunkt stünden, denn der Firmtag sei ihr Pfingsten, wie damals bei den Aposteln komme auch auf sie der Heilige Geist herab um sie zu stärken.
Firmlinge trugen dann die Bitten um Vergebung und Erbarmen vor. Die Lesung, genommen aus der Apostelgeschichte von der Sendung des Heiligen Geistes und das Evangelium, in dem Jesus bei seinem Abschied die Sendung des Heiligen Geistes als Beistand versprach, sprach der Firmspender dann auch in der Predigt an, die er mit einer kleinen Begebenheit aus seiner eigenen Kinderzeit begann. So erzählte er, dass sie als Kinder Maikäfer fingen, um sie in einer Schachtel mit in die Schule zu nehmen um sie dort freizulassen. Allerdings brauchten die Käfer nach der Erstarrung in der Schachtel zunächst ein warmes Anhauchen, damit wieder Leben in sie kam. Ähnlich geschehe es auch bei der Taufe von Kindern, bevor sie mit Chrisam gesalbt werden werden sie angehaucht und bekommen gewissermaßen das göttliche Leben, den Heiligen Geist,  eingehaucht. Als Jesus durch Johannes den Täufer im Jordan getauft wurde, erschien der Heilige Geist in Gestalt einer Taube und aus dem Himmel erscholl die Stimme: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“. So habe jeder Christ in der Taufe das Geschenk des Heiligen Geistes empfangen und wurde dadurch hineingenommen in die Glaubensgemeinschaft der Kirche und in die freundschaftliche Verbundenheit mit Christus. Das Leben als Christ beginnt mit der Taufe. Während  damals die Eltern für ihr Kind die Taufe erbeten haben, können sie selber bei der Firmung bewusst nachvollziehen und in die Nachfolge Christ treten. Bei der Firmung  können die jungen Christen erkennen und vollziehen was diese Salbung, das Kreuzzeichen und die Besiegelung bedeutet. Heute, so der Firmspender, sagt Gott zu jedem einzelnen „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter. Heute, sagt Gott das bedingungslose Ja ganz persönlich und direkt, egal woher du kommst, wer du bist, was du kannst oder wo du dich schwer tust. Gott sagt ja zu dir, schaut dich mit großer Liebe an und freut sich dass du da bist. Er will, dass dein Leben gelingt und was auch immer passiert, Gott wird dein Leben begleiten - bedingungslos und ohne Abstriche. Bei der Firmung gibt Gott uns den Atem den wir brauchen um in uns das Leben zu spüren und uns zu stärken. Das Wort Firmung bedeutet ja Stärkung, stark machen für das Leben. So wie die Apostel am ersten Pfingstfest durch den Heiligen Geist gestärkt und ermutigt wurden, öffentlich aufzutreten und von Christus zu erzählen, so sollen auch die Firmlinge Kraft und Mut bekommen, ohne Scheu und Angst das Leben anzugehen. Jetzt sei die Zeit sich von Gott mit seinem Geist beschenken zu lassen um im Sinne Jesu zu leben. Der Glaube sei nichts abstraktes, sondern eine lebendige Gesinnung, auf Gott vertraut und so das Leben auf Gott ausrichtet, der sein uneingeschränktes Ja zu uns spracht. Als Jesus den Aposteln den Beistand des Vaters angekündigt hat, den Geist der Wahrheit, da hat er keine leeren Versprechungen gegeben, er macht keine halben Sachen. Jesus ist so eng mit seinem Vater verbunden und eins mit ihm dass er diese Zusage machen kann. Gottes Heiliger Geist ist eine Lebenszusage und seine Liebe ist in unsere Herzen eingegossen.
Der Generalabt wandte sich dann auch an die Erwachsenen und Paten, die er ermunterte, sich an den eigenen Firmtag zu erinnern, als sie selber gefirmt wurden und von Gott angenommen wurden. Er hoffe und wünsche, so fuhr er fort, dass der Glaube und die Zuversicht, von Gott geliebt und angenommen zu sein bis heute durch das Leben getragen habe. Zugleich sei aber diese Firmung wieder Anlass dafür, selber um den Heiligen Geist zu bitten, um die Kraft und den Beistand Gottes in allen Lebensbereichen. Bleiben sie auf Tuchfühlung mit dem Heiligen Geist, im persönlichen Gebet, in der kirchlichen Gemeinschaft und in den Gottesdienstes.  Die Paten rief er auf, den Firmlingen das Gefühl zu geben, dass sie hinter ihm stehen, zu ihm stehen und bereit sind, deren Leben wohlwollend zu begleiten. Aber auch die Pfarrangehörigen seien aufgerufen, die Jugendlichen zu begleiten, mit Gebet und guten Wünschen, denn keiner könne seinen Glauben alleine leben und keiner kann sich selber den Heiligen Geist schenken. Die Predigt beendete der Generalabt mit Strophen aus dem Lied „Atme in mir Heiliger Geist“ und der Bitte, dass Gottes Geist beleben, treiben und stärken möge. „Komm Heiliger Geist – mach mich firm“.
  Dann war der große Augenblick gekommen, dass die Firmlinge mit ihren Paten an den Altar traten und sie vom Generalabt gesalbt wurden der den Heiligen Geist mit seinen Gaben auf sie herabrief. Jeden Firmling sprach er dabei mit dessen Namen an und hatte dazu noch ein kurzes herzliches Gespräch  mit ihnen. Nach dem feierlichen Gottesdienst dankte Pfarrer Karl-Heinz Seidl dem Firmspender, sowie allen die bei der Vorbereitung und zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen hatten. Auch von Seiten der Eltern der Firmlinge wurde dem Generalabt mit einem Präsent gedankt, ebenso den beiden Seelsorgern und dem Jugendchor. 
Nach dem Gottesdienst stellte sich der Firmspender auch noch zu Fotos mit den Firmlingen bereit und im Stehempfang im Kirchhof, den der Pfarrgemeinderat organisiert hatte, bestand noch die Gelegenheit ins Gespräch zu kommen.
 
Bericht vom 27.06.2016
 
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