Fasching in der Kirche – Sicher hat auch Jesus gelacht


 
 
Wie immer am letzten Sonntag im Fasching lief auch in diesem Jahr der Gottesdienst etwas anders ab als normal, denn Freude und Fröhlichkeit soll nicht vor den Kirchentüren Halt machen. Schließlich sei das Evangelium eine Frohbotschaft, wenngleich diese in der Vergangenheit in den Kirchen oft als Drohbotschaft verkündet wurde. Auch wird Jesus den Menschen meistens als der Gekreuzigte vor Augen geführt und dieses Bild sei ja für sich allein nicht als freudig anzusehen. Aber das Kreuz ist ja nur in Verbindung mit der Auferstehung zu sehen und dann wird der Sieg über den Tod zum freudigen Ereignis. Aus dieser Erkenntnis heraus  dürfe in der Kirche also auch Freude und Fröhlichkeit ausgedrückt werden. Und dies kam am Faschingssonntag eben wieder besonders zum Ausdurck.
   Allein schon die Tatsache dass viele Kinder und auch einige Erwachsene im Faschingskostüm zum Gottesdienst gekommen waren und auch die Ministranten etwas farbenfroher ihren Dienst am Altar versahen, machte deutlich, dass an diesem Tag der Gottesdienst etwas anders ist als gewohnt. Auch der Kirchenchor hatte seine Lieder auf Fasching abgestimmt und sorgte damit für Fröhlichkeit. Die Frage, ob Jesus auch gelacht habe, stellte Pfarrer Karl-Heinz Seidl zunächst in den Raum um sie aber sogleich auch zu beantworten, denn wir kennen die Berichte aus der Bibel. dass er oft auch an Feiern, nicht nur an der Hochzeit zu Kanaa, teilnahm und dabei sicher auch fröhlich war und gelacht hat. Sicherlich sei Jesus meistens leidend und sterbend am Kreuz dargestellt worden um den Menschen den Tragik des Todes zu zeigen. Um so mehr war es dem Franziskaner Pater P. Martin  ein Anliegen, Jesus auch lachend zu zeigen. Und dieses Bild „der lachende Jesus“ wurde dann mittels Beamer am Altar gezeigt. Wie gewinnend ein Lachen sein kann, das sei auch von Papst Johannes Paul I  bekannt. Der Papst der nach nur  33 Tagen Amtszeit starb hat in dieser kurzen Zeit durch sein fröhliches Lachen viele Menschen berührt. „Wo sich die Freude verabschiedet“, so Pfarrer Seidl, „wächst das Böse und wo das Böse verschwindet wächst Freude“. Dies kam dann in einem Spiel das die Ministranten aufführten zum Ausdruck. Die Geschichte „Mitten in einem großen Garten“ handelte von einem König, seiner Königin und ihrer schönen Tochter, die in einem Schloss mit einem wunderschönen  Garten wohnten. In diesem Garten gab es einen Springbrunnen, der fröhlich plätscherte, dass man ihn den Brunnen der Fröhlichkeit nannte. Eines Tages fielen bösartige Riesen in den Garten ein und vertrieben die Königsfamilie, der Brunnen im Garten versiegte und der Garten verwilderte. Die vom König herbeigerufenen Ritter konnten den Riesen nichts anhaben und auch die um Hilfe gebetenen Zauberer hatten keine Macht gegen die Riesen. Erst ein junger Bursche, der dem König seine Hilfe anbot und zu Fröhlichkeit, Gesang  und Tanz aufrief brach den Bann. Die Riesen wurden angesichts der Freude immer kleiner und mickriger und konnten schließlich mit dem Handbesen und der Kehrschaufel ausgekehrt werden. Der junge Bursche bekam die Königstocher zur Frau und auch der Brunnen der Fröhlichkeit begann wieder zu plätschern. Alles nahm also ein gutes Ende, weil die Menschen ihre Freude und Fröhlichkeit wieder gefunden hatten. Mit spontanem Applaus wurden die Ministranten für ihr froh machendes Spiel belohnt. Diese Geschichte, so Pfarrer Seidl, könne zeigen dass Frohsinn mehr bewegt als Trauer und Niedergeschlagenheit. Alle Freude komme aus dem Paradies und ist die Frohbotschaft, denn nur da, wo die Menschen fröhlich sind, kann der Baum des Lebens wachsen. Zum Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Seidl den Ministranten und besonders auch dem Kirchenchor für die fröhliche Mitgestaltung des Faschingsgottesdienstes und auch die Kirchenbesucher waren offensichtlich davon angesprochen worden, wie der Applaus zeigte.
 
Bericht vom 28.02.2017
 
zurück