Christen sollen lebendige Bausteine für die Kirche sein


 
 
Mit einem festlichen Gottesdienst beging die Pfarrei Rimbach am vergangenen Sonntag das Patrozinium ihrer Kirche, die dem Erzengel Michael geweiht ist.  Dass die Christen lebendige Bausteine für die Kirche sein sollen war das Thema der Feier. Thomas Bauer, der im kommenden Jahr zum ständigen Diakon geweiht wird, brachte dies zusammen mit den Ministranten in der Predigt anschaulich zum Ausdruck. Maßgeblichen Anteil an der festlichen Feier hatte der Kirchenchor mit seinen Gesängen.
   Das Kirchweihfest sei dazu da, um die Menschen zusammen zu führen, also ein Fest für die Menschen, so sagte Pfarrer Karl-Heinz Seidl zu Beginn des Festgottesdienstes am vergangenen Sonntag. Auch wenn es in dem bekannten Lied, das zu Beginn des Festgottesdienstes gesungen wurde heißt „Ein Haus voll Glorie schauet“ und die Kirchen meistens die größten und schönsten Bauwerke seien, wären sie ohne die Menschen, die sich dort versammeln nur alte und tote Museen. Es komme auf die lebendigen Bausteine an, um die Kirche zu bauen und mit Leben zu erfüllen, denn Christus ist dort gegenwärtig, wo sich in seinem Namen Menschen versammeln.
   Auch in der Predigt wurde das Thema von den lebendigen Bausteinen weiter vertieft. Thomas Bauer aus Zenching, der im kommenden Jahr zum ständigen Diakon geweiht wird, und die Ministranten machten das Thema mit großen Legobausteinen anschaulich. Wohl alle Kinder sind mit Lego-Bausteinen vertraut mit denen man immer wieder etwas Neues bauen und gestalten kann, so Thomas Bauer. Ein Stein alleine sei aber unnütz, während man zwei bereits zusammenfügen könne und mit zehn könne man schon eine kleine Mauer errichten und mit hundert schon ein Haus.
Mit tausend Lego-Steinen könne man auch eine Kirche bauen. Dies taten die Ministranten dann auch vor dem Altar mit großen Bausteinen und veranschaulichten damit den Kirchenbau. Kirche sei aber nicht nur der Bau aus Steinen, sonder müsse vielmehr lebendig sein durch die Menschen, die sich dort versammeln und eine Gemeinschaft bilden.  Wir wollen keine Kirche aus Plastiksteinen sondern aus lebendigen Steinen. Jeder Christ ist seit seiner Taufe ein Baustein für die Kirche, die Jesus mit uns und auf uns aufbauen will. Und hier komme es wieder auf die Gemeinschaft an, denn einer allein könne nicht viel bewegen. Erst im Verbund mit anderen,wie bei den Legosteinen, kann etwas entstehen und sich gegenseitig halten und stabilisieren. Doch diesen Zusammenhalt müsse man üben. Das Kirchweihfest sei ein Höhepunkt im Jahresablauf, so der angehende Diakon. Früher sei dieses Fest,vor allem auch im weltlichen Bereich  noch wesentlich größer begangen worden, z.B. mit dem Aufstellen eines Kirtabaumes, Tanz und großem Standmarkt. Es wäre traurig wenn sich das Kirchweihfest nicht mehr von normalen Gottesdiensten unterscheiden würde. Der herrliche Blumenschmuck, die festlichen Gesänge des Kirchenchores und die große Schar der Ministranten machten aber deutlich, dass dieser Tag ein besonderer Tag für die Pfarrei sei. Wenn viele in der Gemeinde zusammenstehen, dann sei auch Vieles möglich. Je mehr zusammen kommen um so mehr entstehe Gemeinschaft in der Kirche und im Dorf. In unserer Zeit, in der es Gemeinschaften, auch Vereine, nicht leicht haben und drohen auseinander zu brechen, weil das Interesse und die Mitglieder schwinden, sei es um so mehr wichtig, dass die  Menschen, die die Gemeinschaft der Kirche suchen, aufgenommen werden, damit eine Kirche nach dem Bauplan Jesu Christi entstehen kann, nicht aus Lego-Steinen sondern mit Menschen.  Kirche brauche große Fenster um frische Luft herein zu lassen und offene Türen, dass alle die kommen wollen auch herein können.  Das Wort „Lego“ deutete Thomas Bauer  als  „Lebendige Gottessteine“. Alle Getauften sollen stabile Bausteine für die Kirche sein, damit Gott Wohnung bei uns nehmen kann.
  Am Ende des Gottesdienstes sagte Pfarrer Karl-Heinz Seidl allen Dank, die zum Festgottesdienst beigetragen haben, besonders dem Obst- und Gartenbauverein für den schönen Blumenschmuck und vor allem dem Kirchenchor für die festliche Mitgestaltung. Es sei nicht selbstverständlich, dass eine Pfarrei einen solchen Chor habe und daher gelte der Chorleiterin und allen Sängerinnen und Sängern ein besonderes Vergelt´s Gott. Mit lange anhaltendem Applaus dankten die Gottesdienstbesucher dem Chor für den festlichen Gesang. Beim Verlassen der Kirche bekamen die Kirchenbesucher von den Ministranten einen Legostein überreicht der symbolisch zum Ausdruck bringen soll, dass jeder ein Baustein für die Kirche sei.
 
 
Bericht vom 26.09.2017
 
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