Gemeinde Rimbach beging den Volkstrauertag


 
 
Einhundert Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges wurde, wie überall in Deutschland auch in Rimbach am Volkstrauertag an die Opfer von Kriegen und Gewalt gedacht. Mit einem Gottesdienst und dem Gedenken am Kriegerdenkmal wurde an die Millionen von Menschen erinnert, die bei Kriegen, deren Folgen oder auch in der heutigen Zeit durch Terror und Gewalt ums Leben kamen. Pfarrer Monsignore Dr. Johann Tauer sprach für die Toten Gebete und Bürgermeister Ludwig Fischer legte namens der Gemeinde einen Kranz am Mahnmal nieder.
 Am vorletzten Sonntag des kirchlichen Jahreskreises werde staatlicherseits der Volkstrauertag begangen, so Pfarrer Johann Tauer bei der Eröffnung des Gottesdienstes, zu dem er besonders auch die Vereine und Fahnenabordnungen, Bürgermeister und Gemeinderäte begrüßte. In den Evangelien zum Ende des Kirchenjahres werde von der Wiederkehr Christi am Ende der Zeiten und der vorausgehenden Not berichtet, so der Pfarrer weiter. Was die Soldaten in den Kriegen erlebten, was Soldaten und Menschen in den Kriegen und Konfliktsituationen der Welt auch heute erleben, sei genau diese Not in der jegliche irdische Sicherheit zusammenbricht und nur der Glaube und Gott, der über dieser Welt steht, Halt und Sicherheit geben kann.
  In den sogenannten Endzeitreden Jesu, die an den Sonntagen vor Beginn des neuen Kirchenjahres in den Evangelien verkündet werden, spricht Christus von seiner Wiederkunft am Ende der Zeit. Dieser Wiederkunft gehe eine Zeit großer Bedrängnis und Reinigung, gekennzeichnet von Kriegen und Naturkatastrophen voraus. Mindestens dreimal bei den Gottesdiensten werden die Gläubigen an an die Wiederkunft Jesu erinnert. Aber leider werde dieser Frohbotschaft in der betriebsamen Zeit oft wenig Platz eingeräumt und so komme sie ins Hintertreffen.
Jeder Mensch erlebt seine Zeiten der Krise und der bedrängenden Not, nicht nur Soldaten im Krieg, sondern auch genauso bei einem plötzlichen Unfall, einer unvorhersehbare Krankheit wenn es um Leben und Tod geht. Dann werde schnell deutlich, was für das eigene Leben haltgebend und grundlegend ist, so Pfarrer Tauer, bei seiner Predigt.
  Im Anschluss an den Gottesdienst fand am Kriegerdenkmal die Gedenkfeier statt. Nachdem die Kapelle das Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“ gespielt und die Vereine mit ihren Fahnen Aufstellung genommen hatten, gedachte Pfarrer Johann Tauer, verbunden mit Bittgebeten, der Soldaten die in den Kriegen starben, den Vermissten die aus dem Kriegseinsatz nicht mehr nach Hause kamen, der Menschen die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft oder als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Das Gedenken galt aber auch allen Opfern von Gewalt und Krieg, den Kindern, Frauen und Männern aller Völker, die verfolgt und getötet wurden weil sie einem anderen Volk oder einer anderen Rasse zugerechnet wurden, oder ihr Leben wegen einer Behinderung oder einer Krankheit als lebensunwert bezeichnet wurde. In die Gebete wurden eingeschlossen auch die Opfer der Kriege und Bürgerkriege, von Terrorismus und politischer Verfolgung, die Bundeswehrsoldaten und übrigen Einsatzkräfte die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren haben.
  Bürgermeister Ludwig Fischer erinnerte in seiner Ansprache am Kriegerdenkmal dass der Volkstrauertag 1919 ins Leben gerufen wurde um der Toten des ersten Weltkrieges zu gedenken. Vor einhundert Jahren ging die mörderische Menschenschlacht zu Ende, in der zwischen 1914 und 1918 13 Millionen Menschen starben. Zurück blieb eine Trümmerlandschaft in Europa. Doch leider begann 21 Jahre später der zweite Weltkrieg der noch schrecklicher war. Deshalb werde am Volkstrauertag aller Opfer von Krieg, Terror und Gewalt, der Soldaten die in den beiden Weltkriegen gefallen sind, den Kindern, Frauen und Männern aller Völker die ihr Leben lassen mussten, gedacht.Das Gedenken gelte auch denen die im Widerstand, wegen ihrer Überzeugung, oder ihres Glaubens Opfer von Gewaltherrschaft wurden. Wir trauern aber auch um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, und die Bundeswehrsoldaten die ihr Leben verloren haben. „Gott sei Dank“, so der Bürgermeister weiter, dürfen wir seit 1945 in Frieden leben. Dies sei angesichts der vielfachen Gefährdungen des Friedens heutzutage nicht selbstverständlich.
Als Zeichen der Verbundenheit und Trauer legte Bürgermeister Fischer namens der Gemeinde einen Kranz am Mahnmal nieder, bevor sich die Fahnen senkten und die Kapelle das Lied „Ich hatt´ einen Kameraden“ spielte und drei Salutschüsse ertönten.
 
 
Bericht vom 20.11.2018
 
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