Pfarrer Dr. Johann Tauer hielt erstmals den Patroziniumsgottesdienst am Hohenbogen


 
 
Für Monsignore Dr. Johann Tauer war es am vergangenen Sonntag eine Premiere, als er den Patroziniumsgottesdienst bei der Kapelle Peter und Paul am Hohenbogen hielt. In seiner Predigt sprach er sicher den vielen Mitfeiernden aus dem Herzen, als er zu Umkehr und Bekehrung aufrief, dass die Menschen nicht weiter auf Kosten der Umwelt leben und Gottes gute Schöpfung aus dem Gleichgewicht bringen. Mitgestaltet wurde die Bergmesse wieder von den Männern des Rimbacher Kirchenchores in deren Liedern ebenfalls der Lobpreis und der Dank an den Schöpfer zum Ausdruck gebracht wurde.
  Es sei eine besondere Freude, bei diesem schönen Wetter am Hohenbogen diese heilige Messe feiern zu können, auch wenn es der hl. Petrus mit der Sonne sehr gut gemeint habe, so Pfarrer Dr. Johann Tauer, als er am vergangenen Sonntag den Gottesdienst zum Patrozinium der Bergkapelle Peter und Paul, nahe der Forstdiensthütte eröffnete. Bei so viel Sonne könne auch eine hl. Messe eine schweißtreibende Angelegenheit sein und so bot er den Mitfeiernden an, sich doch unter den Bäumen einen schattigen Platz zu suchen, auch wenn sie dann etwas weiter entfernt seien. Schon zu Beginn der Messe dankte er dem Männerchor unter Leitung von Julia Häring für die gesangliche Mitgestaltung. Sein Gruß galt besonders auch dem 2. Vorsitzenden  der Waldvereinssektion Furth im Wald, Josef Bauer und seiner Frau Marianne, die später auch die Lesungen und Fürbitten vortrug. Das Bild in der Kapelle, so fuhr er fort, zeige die beiden Apostel Petrus und Paulus, die wohl sehr unterschiedliche Charaktere waren, denn sie haben sich, wie Paulus in einem seiner Briefe schreibt, auch gestritten aber sich dann wieder die Hand der Gemeinschaft gereicht. Auch wenn man streitet, solle man wieder  zur Einheit zurückfinden ehe die Sonne untergeht. Wir dürfen in dieser herrlichen Natur, in der Schöpfung Gottes im Wald das Opfer Christi, das Opfer unseres Schöpfers und Neuschöpfers feiern, der uns erlöst und uns aus der kaputt gegangenen Schöpfung in die neue Schöpfung übergeführt hat, so Pfarrer Tauer zu Beginn der hl. Messe.
  In seiner Predigt ging Pfarrer Tauer dann zunächst auf die beiden Apostel ein, deren Hochfest an diesem Tag gefeiert wurde. In den Jahren, die er in Rom war, hätten ihn diese beiden Apostel, deren Gräber sich in Rom befinden eine Zeitlang begleitet. Das Grab des hl. Petrus mit der Peterskirche darüber und das Grab des hl. Paulus mit der großen Basilika St. Paul vor den Mauern. Petrus war der erste der Apostel, den Christus selber seine Kirche anvertraut hat. Paulus dagegen bezeichnete sich selber als den letzten Apostel, die Mißgeburt, weil er vorher die Christen verfolgt habe. In Rom habe das Fest auch einen gesellschaftlichen Unterschied. Während im Petersdom am 29. Juni der Papst die hl. Messe feierlich und ganz getragen zelebriert und daran die Diplomaten in Uniform teilnehmen, ist es draußen bei der Paulusbasilika ein Volksfest mit Karussell und Buden, ähnlich wie wir es kennen. Dort feiert das Volk seinen Stadtheiligen. Und doch gehören beide zusammen. Jesus habe in Petrus bewusst einen Sünder berufen, der imstande ist sich immer wieder zu bekehren, der seine Schuld eingesteht und immer wieder von vorne anfängt. Er hat Jesus dreimal verleugnet, aber auch dreimal gesagt dass er Jesus liebt. Petrus war eigentlich ein Draufgänger, der nicht lange überlegt, ein Mann der Tat. So stieg er ja aus dem Boot um auf Jesus zuzugehen und dann merkte er erst dass er untergeht. „Wenn du dich bekehrt hast, geh und stärke deine Brüder“ sagte Jesus zu ihm. Diese Umkehr, die Petrus immer wieder am eigenen Leib vormacht, diese Umkehr die der hl. Paulus in seinen Briefen immer wieder fordert, diese sei auch für uns wichtig und notwendig.
 Wenn man den Hohenbogen betrachtet, so der Pfarrer weiter, könne man angesichts der vielen dürren, vom Borkenkäfer befallenen Bäume erkennen, dass der Wald nicht so in Ordnung sei wie er sein sollte. Anders als der amerikanische Präsident Trump glaube er an den Klimawandel und man könne in den Wäldern sehen, dass sich da etwas abspielt. Dem Borkenkäfer gehe es gut in den Fichten. Dem wäre nicht so, wenn die Winter kälter und länger, die Sommer aber nicht so heiß und nasser wären. Wir haben vielleicht in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten seit Beginn der Industrialisierung auch auf Kosten der Schöpfung gelebt, als nicht auf die Umwelt geachtet wurde. Dies rücke seit einigen Jahren aber immer mehr ins Bewusstsein vieler Menschen. Auch wenn es einige immer noch nicht wahrhaben wollen, es braucht eine Bekehrung, nicht nur im Glauben, sondern auch eine Bekehrung für die Schöpfung. Wir müssen erkennen, dass wir im Einklang mit dem Wald und der Natur leben müssen, um das was sich durch den Klimawandel entwickelt und was uns noch bevorsteht wenigstens abgemildert wird. Steigende Meeresspiegel wegen abschmelzendem Polareis durch die Klimaerwärmung können dazu führen dass Inseln im Meer versinken. Bei uns ist es der Wald, der unter der Trockenheit leidet, Brunnen bleiben aus und Trinkwasser wird knapp. Wir nehmen die Schöpfung in Anspruch aber wir müssen achtsam und sorgsam damit umgehen. Jeder Einzelne könne einen kleinen Beitrag dazu leisten, sei es bei der Mülltrennung, der Entsorgung, weniger Plastik zu verwenden und den Wald sauber zuhalten damit er nicht vermüllt wird. Wenn wir beginnen dies vorzuleben, können wir anderen Vorbild sein es nachzumachen. Wir müssen erkennen, dass alle Lebewesen, auch Spinnen und Staunzen, wenngleich wir diese nicht mögen, zu einem Ökosystem gehören, zur Schöpfung wie Gott sie erdacht hat. Wer an Gott glaubt der glaubt auch, dass er diese Schöpfung ins Dasein gerufen hat. Und darum haben wir Grund dem Schöpfer für alles zu danken. Petrus und Paulus mögen Fürsprecher sein, dass wir unseren Glauben, aber auch die Schöpfung bewahren. Dazu gehöre die Einsicht, dass wir alle auf dieser einzigen Erde leben und keiner auswandern kann auf einen anderen Planeten. Wir sind auf Gedeih und Verderb auf diese Erde angewiesen. Mit Gottes Kraft soll es gelingen sie zu erhalten.
  Zum Ende der Messfeier dankte der 2. Vorsitzende der Waldvereinssektion, Josef Bauer, den vielen Besuchern für ihr Kommen, dem Kirchenchor aus Rimbach unter Leitung von Julia Häring, und ganz besonders Monsignore Dr. Johann Tauer der mit dieser hl. Messe gewissermaßen eine Premiere auf dem Hohenbogen hatte. Dank sagte er auch der Gärtnerei Hofmann für die Vorbereitung und den Blumenschmuck zum Patrozinium. Pfarrer Tauer schloss sich dem Dank an und hob dabei besonders hervor, dass in den Texten der Lieder, die der Chor gesungen hat, der Lobpreis auf den Schöpfer erklang aber auch die Bitte, Land und Heimat zu erhalten.
Mit dem Lied „Segne du Maria“ klang die Messfeier aus.
Anschließend fand die weltliche Kirchweihfeier in und bei der Forstdiensthütte statt und nach der Mess war auch Gelegenheit zur Maß und zur Stärkung da bekanntlich Leib und Seele zusammengehören zu einem Wohlergehen.
 
 
 
Bericht vom 03.07.2019
 
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