Erntedankfest soll erinnern, dass nicht alles selbstverständlich ist


 
 
Ein mit vielen Früchten und Blumen aufgebauter Erntealtar war am vergangenen Sonntag das untrügliche Zeichen dafür, dass die Pfarrei das Erntedankfest begeht. Pfarrvikar Pater Georg und Diakon Thomas Bauer zelebrierten den Gottesdienst, bei dem auch der Erntealtar und die Erntekörbchen der Kinder gesegnet wurden. Diakon Thomas Bauer stellte in seiner Predigt die Weltstatistik dem bunten Erntealtar gegenüber und machte damit deutlich, dass wir nicht alles was wir haben als selbstverständlich betrachten sollen.
  Bereits zu Beginn des Erntedankgottesdienstes hob Pater Georg hervor, dass der Erntealtar mit vielerlei Früchten und Nahrungsmitteln reich gedeckt sei. Wir sollen aber nicht nur dankbar sein für das was uns die Erde gibt, sondern auch für noch Vieles andere mehr, etwa für Gesundheit, Erfolg in Schule und Beruf, aber wir dürfen nicht vergessen das dies alles Geschenk Gottes sei, dem Ursprung unseres Lebens. Darüber hinaus dürfen wir aber die Armen und das Teilen nicht vergessen. 
   Die Früchte des Erntealtars erinnern un jedes Jahr daran, dass wir Vieles nicht uns selbst und unserer Leistung verdanken, sondern geschenkt bekommen, leitete Diakon Bauer seine Predigt ein. Eine Grußkarte mit der Überschrift „Weltstatistik“ die er kürzlich bekommen hat, habe ihn sehr angesprochen, denn  nicht Glück- oder Segenswünsche waren dort zu lesen, sondern ganz andere Worte: „Falls du heute Morgen nicht krank sondern gesund aufgewacht bist, bist du glücklicher als eine Million Menschen, die die nächste Woche nicht erleben werden. Falls du nie einen Tag Krieg erfahren hast, niemals die Einsamkeit der Gefangenschaft oder Hungersnot erlebt hast bis du glücklicher als 500 Millionen Menschen dieser Welt. Falls sich in deinem Kühlschrank Essen befindet, Kleider hast, ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen, bist du reicher als 75 Prozent der Erdenbewohner. Falls du ein Bankkonto hast, Geld im Geldbeutel und auf Kleingeld nicht achten musst, gehörst du zu den 8 Prozent der Wohlhabenden Menschen auf der Welt. Falls du diese Statistik ließt, bist du besonders privilegiert, denn du gehörst nicht zu den Milliarden Menschen, die nicht lesen können. Eine Glückwunschkarte, die aufrüttelt und anfragt, ob wir uns bewusst sind, wie wenig selbstverständlich das Leben ist das wir führen. Wir müssen uns fragen, ob Vieles das wir täglich genießen können, unserer eigenen Leistung entspricht, oder ob wir gedankenlos in den Tag hineinleben und das Gespür dafür verloren haben, dass wir das Meiste im Leben geschenkt bekommen. Wir haben viele Gründe dankbar zu sein. Für das was die Erde für uns hervorbringt, was wächst, blüht und reift, was uns nährt, stärkt und am Leben hält. Danken aber auch für das was uns an Talenten in die Wiege gelegt wurde, was uns im Laufe der Zeit an schönen Erfahrungen geschenkt wird und was uns liebe Menschen mit auf unseren Weg geben. Die aufwühlende Weltstatistik und die farbenfrohen Erntegaben, beides soll uns die Grundhaltung der Dankbarkeit ans Herz legen, gleichzeitig aber auch warnen vor dem Undank der Selbstverständlichkeit, vor der falschen Meinung wir hätten alles in Griff.  Wir haben nichts mit in die Welt gebracht und können auch nichts aus ihr mitnehmen. Alles was wächst und uns zur Nahrung dient dürfen wir gebrauchen und genießen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass eine gute Ernte keine Selbstverständlichkeit ist. Wir dürfen das Staunen vor den Wundern der Schöpfung nicht vergessen und für all das zu danken was sie uns anbietet. Aber alles was uns gehört ist letztlich nur geliehen und für eine gewisse Zeit anvertraut.
Beim Gottesdienst wurden auch die vielen Früchte auf dem Erntealtar durch Pater Georg gesegnet und auch die Erntekörbchen, die von den Kindern mit in die Kirche gebracht worden waren. Pater Georg dankte zum Ende der heiligen Messe allen für die Vorbereitungen zum Dankgottesdienst.
 
 
Bericht vom 06.10.2020
 
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