52 junge Christen empfingen Sakrament der Firmung


Für 52 Jugendliche aus der Pfarreiengemeinschaft war der Johannitag ein ganz besonderer Tag, denn sie bekamen durch Weihbischof Reinhard Pappenberger das Sakrament der Firmung gespendet. Weil sonst die coronabedingten Abstandsregeln nicht einzuhalten gewesen wären, wurde in zwei Gruppen gefirmt, also zwei Firmgottesdienste abgehalten. In seinen Predigten ging der Weihbischof auf die Zusage Jesu ein, dass er bei den Menschen sei, alle Tage ihres Lebens und wer glaubt niemals allein sei. Weil Christus aus dem Dunkeln in das helle führt, sollen die Firmlinge sein wie eine Kerze, die sich vom Licht Christi anzünden lässt und angezündet bleibt, damit andere Menschen durch  ihr gutes Denken, Reden und Tun erkennen, dass sie Christen sind auf die man sich verlassen kann. Beide Gottesdienste gestaltete der Kirchenchor in kleiner Besetzung, unter Leitung von Julia Häring mit.
  Nachdem im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie in der Pfarreiengemeinschaft, Pfarrei  Rimbach mit Expositur Zenching und Pfarrei Grafenwiesen keine Firmung sein konnte, waren es in diesem Jahr drei Jahrgänge,die sich seit mehreren Monaten auf die Firmung vorbereitet haben und am vergangenen Donnerstag durch Weihbischof Reinhard Pappenberger das Firmsakrament gespendet bekamen. Auch in diesem Jahr forderte das Corona-Virus noch Einschränkungen. So musste auf einen feierlichen Einzug verzichtet werden und aus Platzgründen wurden die Firmlinge in zwei Gruppen mit jeweils 26 aufgeteilt, auf die dann in zwei Gottesdiensten die Gaben des Heiligen Geistes herabgerufen wurden. Die persönliche Firmspendung wurde durch den Weihbischof ohne direkten Körperkontakt zu den Firmlingen vollzogen, indem die Salbung mit Chrisam mittels eines Wattestäbchens erfolgte und die Hände nicht auf das Haupt gelegt wurden, sondern nur darüber gehalten wurden. Den Firmgottesdiensten stand der Weihbischof vor und  Mitzelebranten waren Pfarrer Dr. Johann Tauer und Pfarrvikar Pater Georg Vettiyolil. Beim zweiten Gottesdienst war der Dominikaner-Ordenspriester Pater Paul Hellmeier, der auch Pate eines Firmlings war, weiterer Mitzelebrant. 
  Zu Beginn der Messfeiern hieß Pfarrer Monsignore Dr. Johann Tauer den Weihbischof in der Pfarrkirche St. Michael willkommen und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass er den jungen Christen die Firmung spenden wird. Seine Grüße galten neben den Mitzelebranten besonders den Firmlingen und der Paten, Eltern und Angehörigen. Dank sagte er schon zu Beginn dem Kirchenchor unter Leitung von Julia Häring für die musikalische Unterstützung, den Mesnerinnen, Ministranten und Lektoren, sowie allen, die bei der Firmvorbereitung und Organisation der Firmung mitgeholfen und nicht zuletzt auch für den Kirchenschmuck gesorgt haben. Feuer und Flamme für Christus, so der Pfarrer weiter, wurden die Jünger bei der Ausgießung des Heiligen Geistes am ersten Pfingstfest. Dass dieser Geist heute auf die Firmlinge herabkommt, sie erfüllt, heilt und sicher durch das Leben führen möge, das seien die Gebete und Bitten an diesem Tag.
   Bei seiner Predigt im ersten Firmgottesdienst richtete der Weihbischof den Blick auf die Zusage Jesu, dass er immer bei den Jüngern sein werde bis ans Ende der Zeit. Durch dieses Versprechen, das jeder Christ bei der Taufe erhält, mache das was bei der Firmung geschieht einen Sinn. Die Firmung sei kein Zeitvertreib oder ein angenehmes frommes Schauspiel, sondern sei wie es Christus von Anfang an wollte, das keine Generation ohne die Kraft Gottes bleiben müsse. Es ist die feste Zusage Christi: „Du bis nicht allein“ und wer glaubt ist nicht allein. Und wer glaubt lässt auch nicht allein. Johannes der Täufer, dessen Geburtstag der Firmtag war, hat Jesus den Weg bereitet und die Menschen auf dessen Kommen vorbereitet. Für uns, die nachher geboren wurden und die wir uns auf den Weg hinter Jesus her machen können, bedeutet das, unsere Herzen für ihn herzurichten und durch unser Denken, Reden und Tun Zeugnis für Christus abzulegen. Das Kreuzzeichen, das uns bei der Taufe auf die Stirn gezeichnet wurde, begleitet uns unser Leben lang und wird einmal auch noch über unsere letzte Ruhestätte gezeichnet. Der Längsbalken des Kreuzes weist auf die Verbindung zwischen Gott und den Menschen, der Querbalken auf  die Weite und Offenheit nach allen Richtungen hin. Die Welt brauche offene, gestandene Menschen, die wissen worauf es ankommt und dafür stärke die Kraft des Heiligen Geistes. 
  In seiner Predigt beim zweiten Gottesdienst richtete der Weihbischof zunächst den Blick auf den Hochaltar der Kirche mit dem Spruch: „Quis ut deus“,  die lateinische Form „Wer ist wie Gott“ und von Michael, dem Pfarrpatron. Die Frage richtet sich an jedes Menschenleben. Wer ist dein Gott, woran hängt dein Herz. Für die Firmlinge haben deren Eltern bei der Taufe diese Frage schon beantwortet. Weil wir von Gott herkommen hat unser Leben einen Grund und durch Gott auf den wir zugehen hat unser Leben ein Ziel, so der Firmspender. Christus der Sohn Gottes hat sich auf die Menschen eingelassen, nicht nur als Gast für unbeschwerte Momente, sondern bis hin in die Bitterkeit, ins Schwere, ins Unerträgliche bis zum Sterben. Aber wir wissen, dass der Auferstandene für uns da ist, der sein Wort hält und uns ganz nahe bleibt. Er will das junge Leben der Firmlinge prägen und verwandeln, gleichsam einer Kerze durch die ein Licht aufgeht. So seien Osterkerze, Taufkerze und Kommunionkerze ein Sinnbild für Christus. Einmal durch Christus angezündet sollen die Firmlinge keine dunklen Gestalten, sondern Lichtträger sein und den Christenweg zeigen, der vom Dunkel ins Helle führt. Bleibt angezündet von Christus, so die bitte an die Firmlinge, denn Kerzen die herumstehen oder in einem Schrank liegen sind nur Staubfänger ohne Sinn. Sich für die Nachfolge Christi stark machen bedeutet aber auch Einsatz. So wie die Kerze ihr eigenes Wachs verzehrt und scheinbar kleiner wird, bringt sie aber Licht für andere. Dies sei die Spur hin zu Gott. Um auf dieser Spur zu bleiben, dafür werden die Gaben des Heiligen Geistes auf die jungen Christen herabgerufen.
   Nachdem die Firmlinge das Taufversprechen erneuert hatten traten sie mit ihren Paten an den Altar heran, wo der Weihbischof ihnen die Firmung spendete. Mit dem Lied „Großer Gott wir loben dich“ endeten die Gottesdienste.

 

Bericht vom 26.06.2021

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