Alois Gruber ist neuer Obmann der Rimbacher Sodalen


 
 
Mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche, den Pater Josef Schwemmer hielt, begann am vergangenen Sonntag der Konvent der Marianischen Männerkongregation Rimbach, dem sich auch Sodalen aus Zenching angeschlossen haben. In der Predigt bezog sich Pater Schwemmer auf Lesung und Evangelium des Tages, in denen von Begegnungen die Rede war. Beim Konvent, der anschließend im Gasthaus Sterr stattfand, wurde zunächst Alois Gruber als Nachfolger für den im Frühjahr verstorbenen Obmann Konrad Berzl gewählt. Auch konnten mehrere Sodalen für langjährige Mitgliedschaft geehrt werden, bevor Pater Schwemmer auf die Jahresthemen von heuer und dem letzten Jahr einging.
   Sich beim Gottesdienst durch die Begegnung mit Gott stärken zu lassen, mit dieser Einladung an die Mitfeiernden, vor allem die Sodalen der Marianischen Männerkongregation, eröffnete Pater Josef Schwemmer am vergangenen Sonntag die Feier der hl. Messe. Die  Begegnung mit Gott, aber auch die Gemeinschaft mit Menschen mit denen wir im Glauben verbunden sind, möge uns stärken für die neue Woche, so der Pater. Auch in der Predigt, in der sich Pater Schwemmer auf die Lesung und das Evangelium bezog, war dann die Rede von Begegnungen. Zum Einen war es die Begegnung Abrahams mit Gott und dann die Begegnung Jesu mit Martha und Maria, wo berichtet wird, dass Maria Jesus zuhört, während Martha arbeitet und ihren Ärger darüber Jesus gegenüber äußert. Sie ist gleichsam hin und her gerissen, sich zu entscheiden, ob sie auch zuhören soll oder eben zu arbeiten. Auch wir müssen uns immer wieder für etwas entscheiden, weil wir nicht alles zugleich machen können und dann kommt es oft vor dass einem die sprichwörtliche Laus über die Leber läuft und man missmutig wird, wie es auch der Martha erging. Um Entscheidungen zu treffen  solle man zuerst zur Ruhe kommen und still werden. Nehmen sie sich Zeit für Momente der Stille die so gut tun kann, so die Einladung des Predigers. 
   Im Gasthaus Sterr trafen sich die Sodalen dann zum Konvent. Nachdem der Obmann Konrad Berzl im Frühjahr verstorben ist, begrüßte Alois Gruber die Sodalen, darunter auch Sodalen aus der Expositur Zenching, und besonders Pater Josef  Schwemmer. Den aktuellen Mitgliederstand gab Gruber dann mit 44 Sodalen an, nachdem seit dem letzten Konvent sechs Sodalen verstorben sind.  Als erster Punkt stand demnach die Wahl eines neuen Obmannes an. Nachdem Alois Gruber seit dem Tod von Konrad Berzl bereits um die anfallenden Angelegenheiten gekümmert hat, wurde er einstimmig zum neuen Obmann gewählt. Es sei nicht selbstverständlich, dass jemand in einem Verein ein Amt übernimmt und deshalb sprach er an den neuen Obmann seinen besonderen Dank aus. Als nächstes wurde namentlich der seit dem letzten Konvent Verstorbenen gedacht. Aus der Pfarrei Rimbach waren dies Karl Meindl, Unterzettling;  Johann Berzl, Thenried;  Georg Perlinger, Rimbach; Josef Vogl, Oberdörfl; Alois Eisenreich, Auberg; und Konrad Berzl, Thenried. Aus der Expositur Zenching sind verstorben Alois Macht, Tretting; Johann Amberger, Zenching; Egid Amberger, Zenching; Josef Baumann, Zenching; Josef Mühlbauer, Madlmühle; und Josef Baumann, Tretting. Sie wurden mit einem Gebet der Gnade Gottes und der Fürsprache der Gottesmutter anvertraut. Anschließend konnte Pater Josef Schwemmer, zusammen mit den Obmännern Alois Gruber und Xaver Brandl, mehreren Sodalen die Anstecknadeln für langjährige Mitgliedschaft überreichen. Aus der Pfarrei Rimbach wurden Franz Perlinger, Josef Schierlitz und Johann Häring für 40jährige Mitgliedschaft geehrt. Für 50 Jahre als Sodale wurde Franz Hacker und gar für 60 Jahre Ludwig Fischer geehrt. Aus der Expositur Zenching wurden Johann Neumeier für 25 Jahre, sowie für 40 Jahre Ludwig  Mühlbauer und Ludwig Plötz geehrt.
  Nachdem im vergangenen Jahr kein Konvent war, ging Pater Josef Schwemmer zunächst noch kurz auf das Jahresthema: „Glaube: Tradition-Vertrauen-Hingabe“  von 2018 ein. Die ältere Generation sei mit einer gewissen Tradition groß geworden, in der vieles selbstverständlich, fast automatisch ablief. Taufe, Erstkommunion, Firmung, ja sogar die Aufnahme in die MMC gingen fast von selber. Das Problem dabei sei aber, weil alles so automatisch ging, ging es oft nicht in die Tiefe, wurde nicht gefestigt. Wo aber nicht nachgearbeitet und im Nachhinein gefestigt wird, falle man schnell heraus. In unserer Zeit sei vieles anders, denn die Tradition fehle in vielen Bereichen und besonders auch im Glauben. Keine selbstverständliche Weitergabe des Glaubens und von Werten und die damit verbundenen Defizite lassen sich auf Schritt und Tritt erkennen. Nur Tradition alleine reiche nicht, denn Glaube bedeutet mehr als Tradition und er müsse weiter wachsen. Zum Glauben gehöre aber auch Vertrauen. Man könne Freunden, Nachbarn, dem Ehepartner vertrauen aber auch Vertrauen müsse gepflegt werden, damit es nicht vertrocknet. Auch Gott dürfen wir vertrauen, denn in der Bibel können wir lesen, wie er mit den  Menschen umging und wie er geholfen hat. Vertrauen mache stark und setze Kräfte frei. Weil aber im menschlichen Bereich Vertrauen oft enttäuscht wird tun sich viele Menschen schwer auch auf Gott zu vertrauen. Dabei werde dieses Vertrauen auf Gott und Maria die Mutter Jesu nicht enttäuscht. Eine weitere Stufe des Glaubens sei schließlich die Hingabe. Vom russischen Dichter Tolstoi stammt der Satz: „Der Sinn des Lebens ist die Hingabe des Lebens“. Und Jesus sagte: „Wer an seinem Leben in dieser Welt hängt, der verliert es. Wer aber sein Leben dran gibt, der gewinnt es“. Wir sind also gefordert, Vertrauen und Hingabe zu üben.
Im zweiten Teil seiner Ausführungen ging Pater Schwemmer auf das heutige Jahresthema: „Ein Haus voll Glorie schauet – Kirche: Schatten und Licht“ ein. Wenngleich gerade in letzter Zeit die Schatten z.B. Schwindende Kirchenbesucher, Kirchenaustritte, schwindendes Glaubenswissen, Skandale usw. zu überwiegen scheinen, sei die Kirche nicht so schlecht wie sie oft gemacht werde. Durch das Christentum wurde die Entwicklung des Abendlandes vorangetrieben und tut es auch heute noch. Das Christentum habe sich eingesetzt dass die Sklaverei mehr und mehr abgeschafft wurde und auch heute wird vom Papst mahnend die Stimme gegen moderne Sklaverei (Organhandel, Sexsklaven) erhoben. Die Kirche trete für Toleranz und christliches Gedankengut ein, ist maßgeblich beteiligt -auch wenn es langsam geht- dass sich Frauen mehr und mehr entfalten können und dass es die Internationalität gibt. Fremdenfeindlichkeit sei unchristlich. Auch Mitleid und die Hilfe für Kranke, Behinderte und Alte sei eine christliche Erfindung, ebenso wie Krankenhäuser. Auch wenn der Rückgang der Kirchenbesucher  mit Sorge gesehen wird, zeige etwa der Zulauf bei Anbetungsandachten wie Nightfever, dass Menschen beten wollen. Nicht innerkirchliche Strukturdebatten, sondern gelebter Glaube bringe uns weiter. So stelle sich die Frage, wie dem Mitgliederschwund in den Pfarreien, auch in der MMC entgegengewirkt werden kann, wie hoch der Prozentsatz der Engagierten ist und wie schwer es ist, Mitarbeiter zu finden. Jeder Einzelne solle sich fragen was er tun kann, damit die lichtvolle Seite der Kirche wieder mehr zum Tragen kommt. Umkehr und Erneuerung sei täglich gefragt, nicht nur in der Fasten- und Adventszeit. Vorbilder in den heiligen und seligen gebe es genug. Die deutsche Kirche brauche sich nicht zu verstecken, wenn man auf Adveniat, Misereor, Renovabis oder den Einsatz für Migranten blicke, so der Pater, bevor er mit einigen Zitaten von bekannten Menschen seine Ausführungen schloss. Danach entwickelte sich noch eine lebhafte Diskussion zu aktuellen Themen aus dem kirchlichen Leben, die zeigte dass das Kirchenvolk nicht alles für gut hält was von den Kirchenoberen kommt und die Frage aufgeworfen wurde, wie sich wohl Jesus in der heutigen Zeit verhalten würde. Nachdem der Termin für den nächsten Konvent auf den 26. Juli 2020 festgelegt war, wurde mit dem „Engel des Herrn“ und dem Kongregationsgebet der Konvent beschlossen. 
 
 
 
Bericht vom 24.07.2019
 
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