Kindergarteneltern sahen „Wege aus der Brüllfalle“

Die Referentin stellte sich den Fragen
Die Referentin stellte sich den Fragen

Mit der Themenwahl „Wege aus der Brüllfalle“ für einen Elternabend war man im Kindergarten St. Michael dem Wunsch aus dem Elternbeirat nachgekommen. Mit Nicola Sinz, Diplom-Psychologin an der Erziehungsberatungsstelle Cham hatte man für dieses Thema eine kompetente Referentin, die zunächst den Film zum Thema zeigte und sich anschließend in der lebhaften Diskussion den Fragen der Eltern stellte.
  Die Leiterin des Kindergartens, Silvia Speigl hieß zu diesem Elternabend nicht nur die interessierten Eltern der Kindergartenkinder, sondern besonders auch die Referentin willkommen.
Diese gab zunächst einige Informationen zur Erziehungs- und Familienberatungsstelle in Cham. Diese biete, so die Referentin, Unterstützung und therapeutische Begleitung in Erziehungsfragen vom Babyalter, über das Kindergarten- und Schulalter, bis hin zum Jugendlichenalter und weiter auch in Eheproblemen oder nach Trennung und Scheidung, bzw. auch für Alleinerziehende. Das Angebot reicht über alle Lebensphasen, auch in besonders schwierigen Situationen, wie etwa bei Kindesmisshandlung oder Gewalt in Familien. Träger ist die katholische Jugendfürsorge, sodaß die sieben Mitarbeiter kostenlose Beratung und Begleitung anbieten können.  Alleine die Zahlen, daß sich seit 1998 die Kindesmisshandlungen verdoppelt haben weisen darauf hin, daß die Kindererziehung schwierig sei und nicht selten die Eltern überfordert sind. In solchen Situationen sollte sich niemand scheuen, professionelle Hilfe zu suchen, wie sie in der Erziehungsberatungsstelle angeboten wird.
Galt vor einigen Jahrzehnten noch die totale autoritäre Erziehung, so schlug die Ansicht über Erziehung in jüngerer Zeit zum extremen Gegenteil, der antiautoritären Erziehung. Doch auch diese Extreme stellte sich nicht als Optimallösung heraus. So soll moderne Erziehung den Zwischenweg gehen. Doch gerade dies ist nicht so einfach, den goldenen Mittelweg zu finden. Kinder haben eigene Persönlichkeit und so kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. So soll moderne Erziehung eine „anleitende Erziehung“ sein, bei der es aber auch Grenzen zu setzen gilt.
Der folgende Film, den die Referentin dann zeigte, so erklärte sie, könne keine Patentlösung geben, aber Denkanstöße. So wurde darin aufgezeigt, warum Eltern laut werden wenn Kinder nicht hören. Aber auch aus der Sicht der Kinder wurden Probleme aufgezeigt, die als „Hüllenwesen“ dargestellt wurden, in die die Eltern störend einwirken. Auch wurde angesprochen was Eltern schwächeln läßt. Wichtig sei „zu kontakten“, das bedeutet, daß die Eltern den Kontakt zu den Kindern suchen, wenn sie etwas von ihnen wollen, und nicht nur Anleitungen von weitem geben.
Nach dem Film bei dem die Eltern zugaben, sich manchmal wie in einem Spiegel gesehen zu haben, entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch in dem sich die Referentin dann Fragen der Eltern stellte und so manchen guten Ratschlag geben konnte. Erziehung sei jeden Tag eine neue spannende Sache, so das abschließende Resümee.
Kindergartenleiterin Silvia Speigl dankte der Referentin für die interessanten Ausführungen und überreichte dazu einen Blumenstock.

 

Bericht vom 07.07.2009

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