Gesunde Ernährung und Bewegung schon im Kindergarten wichtig


„TigerKids – Kindergarten aktiv“ ist ein bundesweit erfolgreiches Programm mit den Komponenten Bewegung/Entspannung und Ernährung, in derzeit etwa 4000 Kindertagesstätten. Diese Einrichtungen bauen rund 200 000 Familien Brücken für zu Hause.  Einer dieser Kindergärten ist auch der Kindergarten St. Michael in Thenried. Schon im vergangenen Jahr war das Projekt vordergründig mit Bewegung durchgeführt worden, im neuen Kindergartenjahr soll dazu speziell das Thema Ernährung behandelt werden.  Ernährungsberaterin Sabine Schropp von der AOK Cham informierte im Rahmen eines Elternabends, wie Kinder im Kindergarten mit dem Thema gesunde Ernährung vertraut gemacht werden können.
    Kindergartenleiterin Silvia Speigl hieß die Referentin und die anwesenden Eltern, sowie auch Pfarrer Karl-Heinz Seidl am Donnerstag willkommen. Im Kindergarten St. Michael, so erklärte sie, stehe nun im zweiten Jahr das Thema „TigerKids“ im Programm. Speziell werde in diesem Jahr der Bereich gesunde Ernährung aufgegriffen. Darauf ging  die Referentin dann in ihrem Vortrag ausführlich ein und stellte dazu auch die „Kleine Lock“ vor, die auf ihren angehängten Wagen gesunde Lebensmittel transportiert. Zivilisationskrankheiten, so die Referentin, seien immer mehr auf dem Vormarsch und immer mehr leiden darunter auch bereits Kinder.  So sei festgestellt worden, daß bereits 15 Prozent der Kinder im Alter zwischen drei und sieben Jahren übergewichtig sind. Diabetes und auch Fettleber seien auch bei Kindern keine Ausnahme mehr.  Daher sei es wichtig, schon im frühen Kindesalter, also auch im Kindergarten auf eine gesunde Lebensweise hinzuwirken.  Dies bedeutet, Verhaltensänderung der ganz Kleinen, um ein gesundes, aktives Erwachsenwerden zu ermöglichen. Durch Förderung regelmäßiger Berwegung und Entspannung soll zu mehr Lebensfreude verholfen werden. Außerdem soll auf eine gesundheitsfördernde  Auswahl von Speisen und Getränken geachtet werden und durch handlungsorientiertes Erleben und Einüben ein gesunder Lebensstil gefördert werden. Auch wenn das Projekt „TigerKids“ auf die Kinder im Kindergarten ausgerichtet ist, ist es ein Programm für die ganze Familie.  Kinder sind in diesem Alter sehr gut zu motivieren. Verhalten und Gewohnheiten können noch vergleichsweise  leicht geändert werden. Gesundheitsfördernde Ansätze, die mit wiederkehrenden spielerischen Elementen und Erfahrungen in den Alltag des Kindergartens integriert werden, versprechen mehr Nachhaltigkeit. Die aktive Einbindung der Eltern und Bezugspersonen gelingt in dieser Altersphase besonders leicht, was für eine nachhaltige Wirksamkeit wichtig ist. So können Kinder und Familien aus allen sozialen Schichten der Gesellschaft erreicht werden.
   Das Programm „TigerKids“ zielt darauf ab, den Kindern spielerisch zu vermitteln, was für ihre Gesundheit fördernd oder weniger gut ist. Der Verzehr von Obst und Gemüse in Verbindung mit Bewegungsaktivität  einerseits und das Reduzieren von energiereichen Getränken und Zucker in Verbindung mit aktiver Freizeitgestaltung andererseits seien wichtig. Mindestens eine Stunde Bewegung am Tag, wenn möglich im Freien, sind wichtig.
Gerade in Getränken schlummert oft sehr viel  Energie, z.B. in Cola 40 Stück Zucker. Hier sollte Wasser oder leichte Fruchtschorle vorgezogen werden. Milch sei weniger als Durstlöscher geeignet sonder gilt als flüssiges Nahrungsmittel. Wenn schon im Kindesalter das positive Verhalten eingeübt wird, ist dies die beste Voraussetzung daß dies zu einer selbstverständlichen Gewohnheit wird.  Da Kinder ihre Eltern als Vorbilder nehmen, übernehmen sie auch deren Vorlieben und Abneigungen. Bei der Ernährung komme es auf das Verhältnis an. Süße Getränke und Speisen sollten eingeschränkt werden. Getreide und Getreideprodukte, Obst und Gemüsen sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Fette sollten nicht übermäßig in der Nahrung  vorhanden sein, doch sollte daran auch nicht zu extrem gespart werden. Die tägliche Nahrung bei den Kindern sollte auf fünf Mahlzeiten verteilt werden, nämlich Frühstück, Zwischenmahlzeit, Mittagessen, Zwischenmahlzeit und Abendessen. Die Referentin warnte auch vor einer Überfütterung im Babyalter, da durch einen ausgedehnten Magen das Sättigungsgefühl verloren geht. Kinder sollten auf keinen Fall Erwachsenenportionen bekommen, sondern kleinere Mahlzeiten. Weiter warnte die Referentin vor Industrieprodukten, die oft minderwertige Fette und Bestandteile, dafür aber geballte Kalorien beinhalten. Völliges Naschverbot wäre aber ihrer Meinung auch nicht die richtige Handlungsweise. Vorteilhaft sei es, Naschsachen nicht offen liegen zu lassen und bei einem Überangebot, z.B. Geburtstag oder Nikolaus sollte die Süßigkeiten aufgehoben werden.  Oft verleitet auch die Werbung in den Medien zu falscher Ernährung. Die Industrie arbeitet mit ihrer Webung sehr geschickt, doch nicht alles sei gut, was Werbung uns vermitteln will.
   Silvia Speigl dankte der Referentin abschließend für den interessanten Vortrag  mit einem kleinen Präsent.
 

 

Bericht vom 10.10.2011

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