Vor 70 Jahren starb Dr. Otto Menzinger im Bergwald bei Grafenried


 
 
Am kommenden Mittwoch jährt sich zum 70. Mal der Todestag von Dr. Otto Menzinger, dem Bischöflich geistlichen Rat, der 30 Jahre als Pfarrer in Rimbach wirkte. Nachdem er am Morgen noch in Oberdörfl einen Gottesdienst gehalten hatte, erlag er auf dem Heimweg durch den Wald einem Herzschlag. Dort wo er, nachdem er nicht nach Hause gekommen war, tot gefunden wurde, erinnert ein Gedenkstein an den beliebten und geachteten Seelsorger, der vor allem auch als Initiator für die Lichtenegger Spiele gilt. 
   „Hier in der Einsamkeit des Bergwaldes gab der Hochw.H,geistl.Rat Dr. Otto Menzinger, 30 Jahre Pfarrer in Rimbach infolge eines Herzschlages am 29. 4. 1950 seine Seele seinem Schöpfer u. Herrn zurück“. Diese Inschrift steht auf dem Gedenkstein, den die Pfarrei Rimbach an der Stelle errichtet hat, an dem der damalige Rimbacher Pfarrer verstorben war. Auch wenn die Schar der Gläubigen, die Dr, Menzinger nach persönlich kannten immer kleiner wird, ist sein Name und sein Wirken in der Pfarrei und der Gemeinde tief verwurzelt. 
   Otto Menzinger wurde am 31. Mai 1875 in Straubing geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Metten studierte er an der theologischen Hochschule in Regensburg und promovierte in Freiburg im Breisgau zum Doktor. Weitere Stationen seines Lebensweges waren Tätigkeiten als Kooperator in St. Peter in Straubing und als Expositus in Johannisbrunn bei Vilsbiburg. Im August 1920 wurde er zum Pfarrer von Rimbach bestellt. Es war seine erste und auch letzte Pfarrstelle, denn nach seinem 30jährigen Wirken verstarb er im Alter von knapp 75 Jahren dort, wo er sich immer sehr gerne aufgehalten hat, in der Natur und im Wald. Dr. Otto Menzinger war weit über die Grenzen seiner Pfarrei hinweg geachtet und geschätzt und war als guter Prediger bekannt, der oft auch zu besonderen Anlässen als Festprediger bestellt wurde. Zudem hat er sich als Schriftsteller einen Namen gemacht und er war der geistige Urheber und Dichter der Festspiele auf Burg Lichtenegg. Aus seiner Feder stammt der Zyklus „Lichtenegg“ (1947), „Hadumoth“ (1949) und „Siegmund von Sattelbogen“ (1950). In seinem letzten Werk, dessen Aufführung er nicht mehr erlebt hat, hat er wohl in einer visionären Schau sein eigenes Sterben voraus erzählt. So wie  „Siegmund von Sattelbogen“ im hohen Bergwald zu Tode kam, fand man auch Dr. Otto Menzinger am 29. April 1950 tot im Hochwald bei Grafenried. Er starb dort in der Waldeinsamkeit, nachdem er am Morgen in der zur Pfarrei Rimbach gehörenden Kapelle in Oberdörfl eine hl. Messe gelesen hatte, auf dem Heimweg nach Rimbach. In Rimbach fand Dr. Otto Menzinger auch seine letzte Ruhestätte im Priestergrab an der Außenmauer der Pfarrkirche. Im Zuge der Kirchenerweiterung in den 70er Jahren wurde das Priestergrab in den Friedhof verlegt. Die Grabplatte wurde restauriert in ist jetzt im alten Teil der Pfarrkirche neben dem Aufgang zur Empore angebracht.
Zusammen mit dem Ehepaar Bernhard und Elfriede Notz  hat Dr. Otto Menzinger die Lichtenegger Spiele initiiert und damit der Pfarrei und Gemeinde ein Vermächtnis hinterlassen, das im Lichtenegger Bund und den Burgfestspielen weiter lebt. Auch 70 Jahre nach seinem Tod. 
 
 
 
Bericht vom 27.04.2020
 
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