Apothekerin Ingrid Roith referierte beim Frauenbund Rimbach über die Mineralstofftherapie


Als ein sanfter Weg zur Gesundheit wird die Mineralstofftherapie nach Dr. Schüßler bezeichnet. Bei einem Vortragsabend des Rimbacher Frauenbundes informierte die Apothekerin Ingrid Roith aus Kötzting über die Anwendung der biochemischen Schüßlersalze. Die Schüßlersalze gibt es, nach Nummern von 1 bis 12 unterteilt, für die verschiedenen Anwendungsbereiche. Sie werden aus natürlichen Salzen von Mineralquellen gewonnen und entfalten ihre Wirkung durch den Potenzierungsvorgang, so die Referentin zur Einleitung in die Thematik. Die Schüßler Salze werden vom Körper unmittelbar aufgenommen und verbessern die Aufnahme der entsprechenden Mineralstoffe aus den Nahrungsmitteln. Die Mineralstofftherapie wurde von Wilhelm Heinrich Schüßler entwickelt. Er wurde 1821 in Bad Zwischenahn bei Oldenburg geboren. Nach seiner Tätigkeit als Sprachlehrer nahm er 1852 das Medizinstudium in Paris auf. Später wechselte er nach Berlin und promovierte schließlich in Gießen. Schon bald, nachdem er sich in Oldenburg als Arzt niedergelassen hatte, galt sein besonderes Interesse der Homöopathie. Kein Wunder daß auch der Weg zu seinem Heilverfahren und die Herstellung seiner Heilsalze von den grundlegenden Gedanken des Entdeckers der Homöopathie, Dr. Samuel Hahnemann geprägt wurde. Nach ausgiebigen Forschungen wagte sich Dr. Schüßler an erste Versuche und gab Patienten Magnesium phosphoricum. Nachdem die  Beschwerden innerhalb weniger Minuten abklangen, war diese Entdeckung sensationell. Damit war er sich sicher auf dem richtigen Weg zu sein und es stellten sich immer mehr Erfolge ein. Mit Schüßler Salzen wird dem Körper nicht der nötige Bedarf an Mineralstoffen zugeführt, sondern sie helfen dem Körper im Krankheitsfall Mineralstoffverteilungs- und -aufnahmestörungen auszugleichen. Das heißt, vereinfacht ausgedrückt, die Mineralstoffe werden dorthin geleitet, wo sie gerade benötigt werden.
Dr. Schüßler entwickelte seine Therapie, die er Biochemie nannte, vor ca. 130 Jahren und legte damit einen Behandlungsansatz weg von der Säfte-Lehre des Mittelalters.
Die Salze unterteilte Dr. Schüßler nach ihren verschiedenen Wirkungen nach Nummern von 1 bis 12. So wirkt Nr. 1 Calcium fluoratum bei Haut-, Nagel- und Knochenproblemen. Nr. 2 Calcium phosphoricum unterstützt Heilung und Wachstum. Nr. 3 Ferrum phorphoricum wirkt gegen Entzündungen und Verletzungen. Nr. 4  Kalium chloratum ist Heilmittel für die Schleimhäute. Nr. 5 Kalium phosphoricum stärkt Muskeln und Nerven und Nr. 6 Kalium sulfuricum wird bei chronischen Entzündungen und Hauterkrankungen angewandt.  Nr. 7 Magnesium phosphoricum hilft bei Schmerzen und Krämpfen, Nr. 8 Natrium chloratum reguliert den Flüssigkeitshaushalt, Nr. 9 Natrium phosphoricum normalisiert den den Stoffwechsel. Nr. 10 Natrium sulfuricum regt Ausscheidung und Entgiftung an. Nr. 11 Silicea stärkt Sehnen, Knorpel und Knochen und Nr. 12 Calcium sulfuricum läßt Eiter abfließen.
Schüßlersalze soll man eine halbe Stunde vor dem Essen langsam im Mund zergehen lassen. Maximal sollten 4 bis 5 Mineralstoffe über den Tag verteilt eingenommen werden. Die Dosierung empfiehlt bei Erwachsenen 4 bis 6 Tabletten eines Mittels am Tag. Kinder die älter als sechs Jahre sind nehmen die Hälfte und bei Kleinkindern reicht ein Viertel der Dosis. Die Mineralsalze 1 bis 11 sind auch als Salbe zur äußerlichen Anwendung erhältlich. Schüßlersalze haben eine große Bedeutung im Vorbeugungsbereich und bei Befindlichkeitsstörungen. Sie können bei Erkrankungen unterstützend eingenommen werden, wenn diese schulmedizinisch abgeklärt ist und therapiert wird.  Sie können außerdem mit Homöopathika kombiniert werden. Biochemische Salben werden meist zusätzlich zur Tabletteneinnahme empfohlen. In akuten Situationen kann die Wirkung sehr schnell erfahrbar sein. Bei chronischen Krankheitssymptomen dauert es länger. Je länger eine Krankheit besteht um so länger dauert der Weg zurück. In der Kombination verschiedener Salze kann z.B. eine Biochemische Frühjahrskur gemacht werden, kann Haarausfall vorgebeugt oder auch Gicht behandelt werden. Entsprechende Beratung gibt es bei Apotheken.
Die Vorsitzende des Frauenbundes, Gitta Volkner, dankte der Referentin für die Informationen bei ihrem Vortrag mit einem Präsent.


Bericht vom 27.02.2007
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