Big Data Nutzen und Gefahren des Internet


 
 
Der Frauenbund Rimbach hatte in der vergangenen Woche zu einem Vortrag unter dem Motto „Big Data – Über die Gefahren der Sammlung unserer Daten im Internet“ eingeladen und mit Franz Reuel einen kompetenten Referenten dafür gewinnen können. Bei seinen Ausführungen zeigte der Referent auf, wie Internetnutzer von den großen Anbietern ausspioniert und durchleuchtet werden, um die im Netz hinterlassenen Daten gewinnbringend etwa für Werbezwecke zu verkaufen. Er machte deutlich, dass das Internet durchaus positiv zu sehen sei, aber eben auch mit Gefahren verbunden ist. So riet er, so wenig wie möglich eigene Daten preiszugeben und auch einmal abzuschalten.
 Der gute Besuch sei Beweis dafür dass dieses Thema viele interessiert, so eröffnete Anette Pielmeier namens des Frauenbundes und des Pfarrgemeinderates Rimbach  am vergangenen Donnerstag im Pfarrheim den Vortragsabend und hieß neben den Zuhörern, darunter auch Pfarrer Dr. Johann Tauer, besonders den Referenten Franz Reuel willkommen. 
  Er wolle mit seinem Vortrag sensibilisieren, um das Internet so sicher wie möglich zu nutzen und die damit verbundenen Gefahren so gering wie möglich zu halten, so der Referent zu Beginn. Wir brauchen keine Wahrsagerin mehr, denn durch unsere Daten im Netz sind wir voll zu durchschauen. Wir müssen uns bewusst machen, was mit der Massenflut an Daten geschieht, die Unternehmen wie Google und wie sie alle heißen bekommen. Jede Suchanfrage und jede Mail wird erfasst, analysiert, ausgewertet und etwa zu Werbezwecken genutzt. Allein Google bekomme in einer Minute ca. 3,8 Millionen Suchanfragen und verarbeitet 180 Millionen E-Mails. Die Zahl der Abonnenten von Netflix etwa, habe sich innerhalb des letzten Jahres von 266 000 auf 694 000 erhöht. Mit jeder Suchanfrage, die aufgezeichnet werde, geben wir mehr von unseren Interessen und Lebensumständen preis. Die Aussage: „Sag mir was du googelst und ich sage dir wer du bist“ mache deutlich, dass wir im Netz einen digitalen Fußabdruck haben. Unternehmen wie Google verkaufen diese unsere Daten und lassen sich diese gut bezahlen. Mit den sogenannten Cookies, die bei Suchanfragen im Netz aktiviert werden und kaum zu umgehen sind, wird von jedem Nutzer ein Profil erstellt, er wird ausspioniert, sein Kaufverhalten ausgekundschaftet und berechenbar. 
  Auch mit Payback- oder Kundenkarten geben wir viele unserer persönlichen Daten preis und erlauben Zugriff auf unser Kaufverhalten. Auch Gewinnspiele und Meinungsumfragen müssen diesbezüglich mit Vorsicht behandelt werden, ebenso Social Media wie z.B. Facebook, Twitter, Instagram oder You Tube. Mit unseren Kontakten die wir über diese Medien pflegen geben wir persönliche Interessen und Daten weiter und macht uns immer durchsichtiger. Das Netz kennt dich und vergisst nichts, so Franz Reuel. So ist bekannt, dass Personalsachbearbeiter oft schon bevor sich ein Bewerber bei ihm vorstellt im Internet nach Einträgen sucht und sich anhand der gefundenen Einträge schon ein Bild machen können. Leichtsinnig ins Netz gestellte persönliche Daten und Bilder können sich durchaus negativ auswirken.
  Gefährlich werde es besonders dann, wenn wir uns voll auf das Internet verlassen. Ein Beispiel sind etwa Meldungen, wo sich jemand blindlings auf sein Navi verlässt und dann irgendwo feststeckt weil der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet wurde. Wenn uns das Smartphone sagt was wir tun sollen, wird es zunehmend problematisch. So können abgefragte Routenplanungen durchaus unterschiedlich ausfallen, oder Tankstellen richten ihre Benzinpreise nach der aktuellen Frequentierung der Straße. Auch müssen wir uns im klaren darüber sein, dass wir mit einem eingeschalteten Handy immer unseren Standort preisgeben. Big Data entsteht durch die Zusammenführung verschiedenster Datenquellen mit der Gefahr dass z.B. Alexa und Co. unsere Meinungen steuern können. Man dürfe aber nicht grundsätzlich alles als Nachteil einstufen, verglich der Referent das Internet mit dem Autofahren, das einerseits gut sei aber eben auch mit Gefahren verbunden ist. 
  Wir können aber selber dazu beitragen, dass unser digitaler Fußabdruck im Netz sicher sei, wenn wir möglichst wenig unserer persönlichen Daten und Lebensumstände preisgeben, sichere Passwörter mit mindestens neun Buchstaben, Zahl und Sonderzeichen verwenden und nicht alles glauben war wir online sehen. Wichtig sei auch, verschiedene Informationsquellen zu nutzen und nicht nur einer zu glauben, denn dadurch bestehe die Gefahr das unsere Meinung in eine Richtung gesteuert wird, so Franz Reuel zum Ende seiner Ausführungen. Anette  Pielmeier dankte anschließend dem Referenten, der ausdrücklich auf Honorar und Präsent verzichtete, für den interessanten Vortrag und lud anschließend noch zur Diskussionsrunde ein.
 
 
 
 
Bericht vom 11.02.2020
 
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