In der zweiten Lebenshälfte braucht der Körper andere Lebensmittel


„50plus-gesunde Ernährung für die zweite Lebenshälfte“, unter diesem Motto  stand am vergangenen Mittwoch ein Kochabend beim Frauenbund Rimbach, bei dem Irmgard Kagermeier  vom Verbraucher-Service Bayern nicht nur theoretisch erklärte, warum der Körper in der zweiten Lebenshälfte andere Ernährung braucht als in jüngeren Jahren, sondern dann verschiedene Gerichte zubereitete, die gerade für die zweite Lebenshälfte günstig sind.
   Auch wenn beim Kochabend am vergangenen Mittwoch der Besuch nicht so groß war wie gewohnt, hieß die Vorsitzende, Gitta Volkner zu Beginn die anwesenden Frauen und besonders die Referentin Irmgard Kagermeier vom Verbraucher-Service Bayern willkommen.
Bevor die Referentin verschiedene Gerichte zubereitete, ging sie kurz auf die Bedeutung einer Ernährungsumstellung in der zweiten Lebenshälfte ein. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für körperliche und geistige Fitness jenseits der 50 ist.
Einige körperliche Veränderungen verlangen nach einer angepassten Ernährung. So verringert sich mit zunehmendem Alter der Energiebedarf. Grund dafür ist ein schwindender Muskelanteil im Körper und ein verringerter Leistungsumsatz. Benötigt eine dreißigjährige Frau noch 2300 kcal, sinkt dieser Wert mit 55 Jahren auf 2000 kcal und  mit 65 Jahren auf 1800 kcal. Wird diese Kalorienreduzierung nicht berücksichtig erhöht sich zwangsläufig das Körpergewicht und damit steigt das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Gicht. Im Gegenatz zum Energieverbrauch sinkt der Bedarf an Nährstoffen wie Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen nicht. Deshalb sollten Lebensmittel gewählt werden, die viele wertvolle Inhaltsstoffe, aber nur wenige Kalorien enthalten. Dazu gehören vor allem Gemüse, sowohl roh als auch gegart (evtl. Tiefkühlware), Obst vor allem roh, Vollkornprodukte (Vollkornmehl, Vollkornbrot, Haferflocken usw.), Kartoffeln möglichst fettarm zubereitet, Milch und fettarme Milchprodukte (wichtig für die Osteoporosevorbeugung), Fleisch und fettarme Wurst, Fisch (auch fettreiche Sorten wie Lachs und Makrele wegen der wertvollen Omega-3-Fettsäuren, Pflanzenöle (vor allem Rapsöl und Olivenöl.
Mit zunehmendem Alter verringert sich auch das Durstempfinden. Wer nicht 1,5 bis 2 Liter pro Tag trinkt ist mit Flüssigkeit unterversorgt. Dies äußert sich in der Abnahme der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und kann bis zu Demenzbeschwerden führen. So sollte man sich angewöhnen regelmäßig aber den Tag verteilt Flüssigkeit zuzuführen (Trinkplan). Ideale Getränke sind Trinkwasser, Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees und Saftschorlen. Entgegen früherer Behauptungen dürfen auch normale Trinkmengen an Kaffee und Tee zur Flüssigkeitsbilanz gezählt werden.  Um die Nährstoffe in der Nahrung bestmöglich ausnutzen zu können, sollte Wert auf eine schonende Verarbeitung gelegt werden, nämlich die Lebensmittel möglichst frisch verarbeiten, Gemüse nicht im Wasser liegen lassen, schonende, fettarme Garmachungsarten verwenden (z.B. dünsten, dämpfen, Garen in Folie, beschichtete Pfannen verwenden.
  Nach der Theorie folgte die Praxis und die Frauen konnten unter Anleitung der Referentin und nach deren Rezepten verschiedene Gerichte zubereiten, die anschließend natürlich auch gekoster werden konnten. So gab es: Radi-Kohlrabi Carpaccio mit Ruccola und Pinienkerne; Fischfilet unter der Pestohaube; Gemüserisotto;  Broccoli mit Quarksauce; Buttermilchgelee; Kräuterkuchen und Obstauflauf.
Nach dem aufschlußreichen und auch köstlichen Vortrag bedankte sich die FB-Vorsitzende bei der Referentin mit einem Präsent. Abschließend wies sie noch auf den nächsten Vortragsabend hin, der bereits am 3. November stattfindet mit dem Thema: „Wenn das Gehirn nicht mehr will -  Alzheimer  erkennen, behandeln und vorbeugen“. Referentin ist Irina Kastner, Beginn ist um 19.30 Uhr.
 

 

Bericht vom 29.10.2011

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