Gläubige beteten am Schrein der Heiligen Anna Schäffer


Für einen Abendgottesdienst während der Woche ungewöhnlich viele Gottesdienstbesucher fanden sich am vergangenen Mittwoch in der Pfarrkriche St. Michael ein. Und das hatte einen besonderen Grund, denn an diesem Abend befand sich der Schrein der Heiligen Anna Schäffer in der Rimbacher Kirche und die Gläubigen nutzten die Gelegenheit ihre Anliegen der Fürbitte der Heiligen anzuvertrauen.
Mit einer Rosenkranzandacht wurde die Feier am Schrein der „Schreiner Nandl von Mindelstetten“, wie Anna Schäffer vom Volk liebevoll genannt wird, eröffnet. Zwischen den einzelnen Gesätzchen des Rosenkranzes sprach Pfarrer Karl-Heinz Seidl immer wieder meditative Texte, die sich auf das Leben und die lange Leidensgeschichte der Heiligen bezogen. Anna Schäffer wurde am 18. Februar 1882 in Mindelstetten geboren. Ihr Lebenstraum war, daß sie in einen Orden eintreten würde und in die Mission geht. Allerdings kam dann alles ganz anders. Um sich die Aussteuer für die Aufnahme in einen Orden zu verdienen kam sie im Alter von 13 Jahren in den Dienst nach Regensburg und später im Forsthaus in Stammham. Dort rutschte sie am 4. Februar 1901 mit beiden Beinen in einen Kessel mit kochender Lauge und verbrühte sich bis über die Knie. Damit begann für sie ein 25jähriges Leiden das durch bittere Armut noch erschwert wurde. Nach zunächst vergeblichem Aufbäumen gegen das Leiden lernte Anna Schäffer in dieser ausweglosen Situation den Willen Gottes erkennen. Sie faßte den Entschluß, ihr Leben und Leiden Gott als Sühneopfer darzubringen und entwickelte einen erstaunlichen Gebets-, Buß- und Sühneeifer. Am 5. Oktober 1925 empfing sie zum letzten Mal die Heilige Kommunion, die Kraftquelle ihrer 25-jährigen Leidenszeit. Am 7. März 1999 wurde Anna Schäffer von Papst Johannes Paul II in die Schar der Seligen aufgenommen und am 21. Oktober 2012 wurde Anna Schäffer durch Papst Benedikt XVI heiliggesprochen.
Beim Rosenkranz, den die Gläubigen am Schrein der Heiligen beteten, wurden auch besondere  Gesätzchen gebetet so: „In dessen Willen sich Anna Schäffer in Demut fügte“,  „Der Anna Schäffer im Leiden gestärkt hat“,  „Der Anna Schäffer die Kraft zum Apostolat gegeben hat“, „Der in der Eucharistie Anna Schäffer Nahrung war“  und „Dessen durchbohrtes Herz Anna Schäffer besonders verehrt hat“.
An die Rosenkranzandacht schloß sich ein Gottesdienst an, bei dem dann auch um die Fürbitte der Heiligen Anna Schäffer gebetet wurde und bei dem dann durch den Kirchenchor das Anna-Schäffer-Lied gesungen wurde. In einer längeren Stille konnten dann die Gläubigen auch ihre persönlichen Bitten und Anliegen der Fürbitte der Heiligen anvertrauen.

 

Bericht vom 16.03.2013

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