Für verstorbene Kinder brannten Kerzen


 
 
Auch in diesem Jahr nahmen die Mitglieder der Selbsthilfegruppe „Verwaiste Eltern“ am zweiten Wochenende im Dezember am Gottesdienst zur Gedenken an verstorbene Kinder teil. Zu Beginn des Gottesdienstes stellten die Eltern im Gedenken an ihre verstorbenen Kinder Kerzen und Bilder auf und gaben somit ihrem Gedenken und ihrer Trauer gewissermaßen Gesichter, die damit auch die anderen Gottesdienstbesucher teilten. 
  Der Verlust eines Kindes, so sagte Pfarrer Karl-Heinz Seidl, sei ein tiefer Einschnitt im Leben von Eltern. Die Selbsthilfegruppe „Verwaiste Eltern“ wurde vor zehn Jahren von Reinhard und Claudia Bachl ins Leben gerufen, nachdem ihre Tochter plötzlich verstorben war. Seither treffen sich Eltern die das gleiche Schicksal getroffen hat in der Regel einmal im Monat zu verschiedenen Aktionen um den Verlust ihrer Kinder zu verarbeiten. Dass der weltweite Gedenktag für die verstorbenen Kinder in die Adventszeit gelegt wurde, habe sicherlich eine besondere Bedeutung. Die Trauer um verstorbene Kinder werde damit ins adventliche Licht getaucht und damit komme die Botschaft des Advents, nämlich dass das Licht in die Finsternis komme. Auch wenn der Tod ihrer Kinder in den Familien eine große Lücke hinterlassen habe, soll das Licht von Kerzen, die im Gedenken an sie entzündet werden, gleichsam über den Tod hinaus verbinden.
   Ein Bild aus St. Pölten in Niederösterreich, das auf eine Leinwand neben dem Altar projeziert wurde, auf dem Jesus Christus als Arzt und Apotheker dargestellt ist, stellte Pfarrer Seidl in den Mittelpunkt seiner Predigt. Das Bild war nach dem Ende der Pest als Dank der Bürger angefertigt worden. Auf dem Bild ist Jesus zu sehen inmitten von Apothekergefäßen und in der Mitte der Kelch und die Hostie. Es zeigt dass dies in der Barockzeit für die Menschen der Mittelpunkt war. Was wir mit dem Mund aufnehmen soll im Herzen wirken. Die Hostie als Speise wird zur Arznei der Unsterblichkeit. Wenn die Eltern im Gedenken mit ihren verstorbenen Kindern verbunden sind sind sie für sie unsterblich. Der Advent sagt uns, dass Gott zu uns kommt und wir auf ihn zugehen.
Der Gottesdienst zum Gedenken an die verstorbenen Kinder wurde auch heuer wieder vom Kirchenchor unter Leitung von Julia Häring mit einfühlsamen, adventlichen Gesängen mitgestaltet.
 
Bericht vom 14.12.2016
 
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