Viele Gläubige feierten den Geburtstag Johannes des Täufers


 
 
Die Steffe-Girgl-Kapelle in Liebenstein, die dem Patronat Johannes des Täufers geweiht ist, war am Sonntagabend wieder das Ziel vieler Gläubiger aus dem Umkreis. Heuer genau am 24. Juni, an dem die Kirche des Vorläufers Jesu gedenkt, wurde dort das Patrozinium mit einem Gottesdienst gefeiert. Pfarrer Karl-Heinz Seidl ging in seiner Predigt auf das Leben des Johannes ein, der mit seinem Wirken Wegbereiter für Jesus wurde.
  Viele Gläubige konnte Pfarrer Karl-Heinz Seidl am vergangenen Sonntag zum Patroziniumsgottesdienst bei der Johannes-Kapelle in Liebenstein begrüßen. Schon in der Einführung zur hl Messe verwies er darauf, dass schon bei der Geburt Johannes des Täufers erkannt wurde, dass aus dem Kind etwas Besonderes werden soll und die Menschen sagten, dass Gottes Hand über ihm ruhe. In der Regel, so Pfarrer Seidl, werde bei den Heiligen der Todestag als Gedenktag gefeiert, denn mit dem Tod würde das Hineingeborenwerden in das neue Leben gefeiert.  Es gibt nur zwei Heilige deren Geburtstag gefeiert wird, nämlich die Geburt Marias, das Fest ist am 8. September und eben die Geburt Johannes des Täufers, das am 24. Juni im Kalender steht, also genau ein halbes Jahr vor der Geburt Christi und zur Sommersonnenwende. Während jetzt die Tage bereits wieder kürzer werden, werden die Tage nach der Geburt Jesu wieder länger. 
   Die Gedanken über Johannes führte Pfarrer Seidl dann auch in seiner Predigt weiter aus. Johannes der als Wüstenprediger lebte, war der Radikalere, im Gegensatz zu Jesus der  der Gemäßigte von beiden war. Johannes ließ die Menschen zu sich kommen, während Jesus zu den Menschen ging und mit ihnen lebte und feierte. Dies ließ Johannes, als er im Gefängnis  lag auch zweifeln ob Jesus wirklich der Messias sei. Er erkannte aber seine Aufgabe, Vorbereiter zu sein und war sich über seine Rolle im Klaren. Er durfte die Vollendung durch Jesus selber nicht mehr erleben, da er enthauptet wurde. Weil die Menschen aber auf den „Vollender“ fixiert seien, werden diese meistens höher bewertet. Wer beim Fußball die Tore schießt gilt mehr als der, welcher die Vorlage gibt. Dies sei aber auch in vielen anderen Bereichen so. So wäre Karl der Große nicht so erfolgreich gewesen, wenn da nicht Karl Martell vor ihm gewesen wäre, Johannes Gutenberg der Erfinder des Buchdrucks hatte ebenso seine Vorbereiter, wie Martin Luther,  der wie andere Reformer, z.B. Jan Hus, gegen Missstände  ankämpfte und es schließlich zur Kirchenspaltung kam. Dies mache deutlich, dass auch das halbe und Unvollendete wertvoll sei. Auch bei uns Menschen bleibe vieles unvollendet, so Pfarrer Seidl, doch wenn wir mit unserem Mühen, Sorgen und Streben Wegbereiter sind und gute Vorlagen geben, sind wir auf der Spur Johannes des Täufers. Johannes wusste, dass sein Werk ein anderer vollenden werde, aber er machte dadurch das Halbheitliche ganz. Der Johannestag sei ein Markstein im Jahreslauf. Mit ihm endet die Spargelernte,  andererseits beginnt um Johanni die Getreideernte, reifen die Johannisbeeren und die Sonne hat ihren Höchststand überschritten, es werden die Tage schon wieder kürzer. 
   Der Gottesdienst wurde durch den Spontan-Chor unter Leitung von Rita Ring wieder musikalisch mitgestaltet. Die Mitfeiernden ließen sich vom zwischenzeitlich einsetzende Regen nicht groß beeindrucken und viele blieben auch nach Ende des Gottesdienstes noch da. Pfarrer Seidl dankte zum Ende der hl. Messe allen die dazu gekommen waren und der Familie Fischer für die Pflege der Kapelle. Melanie Fischer dankte namens der Familie besonders Pfarrer Seidl der in den vergangenen 13 Jahren jeweils das Patrozinium feierte und nun Pfarrer in Furth im Wald werde. Die Familie Fischer hatte wieder eine Bewirtung organisiert und dankte allen die gekommen waren, damit das Patrozinium gebührend begangen werden konnte.
 
 
 
Bericht vom 27.06.2018
 
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