Ein Diakon ist Nachfolger Christi


 
 
Am 29. September 2018 wurde Thomas Bauer aus Zenching im Dom zu Regensburg zum ständigen Diakon geweiht und ist seither in der Pfarreiengemeinschaft Rimbach/Grafenwiesen mit Expositur Zenching als Diakon tätig. Am vergangenen Donnerstag hielt Thomas Bauer im Pfarrheim einen Vortrag über das ständige Diakonat, in dem er auf Ursprung, Geschichte und die Aufgaben eines Diakons einging. Die Bezeichnung Diakon bedeute Dienen und so sei ein Diakon im Grunde Nachfolger Christi, der als Diener zu den Menschen kam. In seinem Vortrag ging Thomas Bauer auch auf die vierjährige Ausbildung bis zur Diakonenweihe ein und zeigte abschließend Bilder von diesem für ihn so bedeutenden Tag.
   Die Freude über das große Interesse am Vortrag zum Thema „Der ständige Diakon“ brachte Pfarrer Dr. Johann Tauer zum Ausdruck, als er am vergangenen Donnerstag die über dreißig Pfarrangehörigen  und besonders Diakon Thomas Bauer begrüßte. Diakon Thomas Bauer ging dann zunächst auf den Ursprung des Diakonats ein, sprach weiter über heilige Diakone, zeigte den Weg der Ausbildung auf und ging auf die Tätigkeiten die ein Diakon ausübt ein. Gleich vorweg stellte er heraus, dass ein Diakon kein  Priester, aber ein Priester immer auch ein Diakon sei. Der Begriff Diakon komme aus dem Griechischen und bedeute dienen oder fürsorglich helfen. So sei die Hauptaufgabe eines Diakons, die Berufung des ganzen Volkes Gottes in Liebe zu wecken und zu fördern. Er sei so  besonders auch zum Dienst an Orte gesandt , die nicht oder nicht mehr im kirchlichen Fokus stehen, also gewissermaßen auch Randgebiete. Der Ursprung des Amtes gehe sicher auf Jesus zurück, der nicht zu den Menschen kam um sich bedienen zu lassen, sondern selber Diener aller sein wollte. So war Christus eigentlich der erste Diakon. Der erste Diakon, den die Apostelgeschichte erwähnt, war Stephanus. Weiter wird in der Apostelgeschichte erwähnt, dass von den Aposteln sieben Männer eingesetzt wurden die einen guten Ruf hatten und voll Geistesweisheit waren. Durch Handauflegung und Gebet wurden diese Männer bestellt um in den christlichen Gemeinden ihren Dienst zu tun. Im Laufe der  Jahrhunderte fanden einige Diakone auch Aufnahme in den Heiligenkalender der Kirche, neben Stephanus waren dies z.B. Philippus, Laurentius, Totnan,  Ephraim und Franz von Assisi. Ab dem 9. Jahrhundert sei die Eigenständigkeit des Amtes mehr und mehr verloren gegangen. Zu Diakonen wurden nur noch Männer geweiht, die später Priester wurden. Dies sollte sich durch das zweite Vatikanische Konzil ändern. Vorausgegangen waren diesbezüglich auch schon Überlegungen, wie dem Priestermangel entgegengewirkt werden könne. So machten sich im Priesterblock im Konzentrationslager Dachau schon Priester über die Zukunft der Kirche Gedanken und brachten Laienkatecheten und Diakone ins Gespräch. So war die Erneuerung des Diakonats ein wichtiges Thema für das zweite Vatikanische Konzil. Und so wurde in der Schlussabstimmung am 21. November 1964 die Erneuerung des Diakonats als Weiheamt mit nur fünf Gegenstimmen beschlossen. Nachdem Papst Paul VI 1967 das Diakonat als eigene hierarchische Stufe wieder hergestellt hatte, wurden 1968 in Köln die ersten Diakone geweiht. In Deutschland gibt es derzeit 2500 Diakone, davon über einhundert im Bistum Regensburg mit Tendenz steigend.
Diakone sind gläubige Menschen und sollen durch ihren Glauben engagierte, dienende Männer sein die das Wort Gottes verkünden. Vielleicht sei gerade die Tatsache, dass sie verheiratet sind und Kinder haben, in vielen Augen oft glaubwürdiger erscheinen. Zudem sollen Diakone offen für die Welt sein, da sie in einer Familie leben, einem bürgerlichen Beruf nachgehen und weil sie tagtäglich mit den Freuden und Leiden des Lebens konfrontiert werden, sei es im Beruf, in der Familie und allen Lebensbereichen der Menschen. Voraussetzung ständiger Diakon zu werden ist für verheiratete Männer ein Mindestalter von 35 Jahren und ein Höchstalter von 50 Jahren. Für unverheiratete Männer gilt ein Mindestalter von 25 Jahren und ebenfalls ein Höchstalter von 50 Jahren. Sowohl unverheiratete als verheiratete Diakone verpflichten sich zum Zölibat, das bedeutet, dass ein verheirateter Diakon, dessen Frau stirbt, kein zweites Mal heiraten darf. Mit eine Grundvoraussetzung dass verheiratete Männer Diakon werden können ist das Einverständnis und die Unterstützung durch deren Frauen und dieses Einverständnis müssen diese während der Ausbildung immer wieder auch schriftlich zum Ausdruck bringen. Weitere Voraussetzungen seine körperliche und geistige Gesundheit, das bewährt sein in Ehe und Beruf, Glaube und positive Einstellung zur Kirche. Ohne sich zu diesem Amt berufen zu fühlen, so Thomas Bauer, geht es nicht, wenngleich er sich während der Ausbildung auch manchmal mehr geschoben fühlte. Schließlich wurde in den vier Jahren der Ausbildung viel verlangt und es war nicht immer einfach alles auch zeitlich auf die Reihe zu bringen. Ohne das Verständnis und die Unterstützung seines Arbeitgebers der Fa. Kappenberger und das Entgegenkommen der Arbeitskollegen, die manchen Tag für ihn einspringen mussten, wäre es nicht möglich gewesen. Mit eine treibende Kraft waren Pfarrer Seidl aus Rimbach und der ehemalige Stadtpfarrer von Furth im Wald, die ihm immer wieder Mut machten und anspornten durchzuhalten.
Inhalte des Diakonats seien vor allem der Dienst am Menschen und nicht nur in der Liturgie tätig zu sein. Ein Diakon soll sich ebenso um am Leben Verzweifelte annehmen, wie auch um Arbeitslose, Asylanten und Menschen die am Rand der Gesellschaft stehen. Dazu gehöre auch Menschen zu trösten wenn für sie alles zusammenbricht ud ihre Not im Gebet zu Gott zu tragen. Als wertvollen Dienst betrachte er auch, wie er es praktiziert, Menschen im Seniorenheim zu besuchen und wenn gewollt auch die Krankenkommunion zu überbringen. Glaubende  und Suchende auf ihrem Weg zu begleiten, ihnen den Zugang zum Wort Gottes zu eröffnen,  täglich auch die Stundengebete zu verrichten und in der Liturgie bei den Gottesdiensten zu assistieren seien weitere Aufgaben. Zudem dürfe er als Diakon Andachten halten, Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen vollziehen soweit es keine Eucharistiefeier ist. Die Feier der Eucharistie, die Spendung des Bußsakramentes und der Krankensalbung obliegt ausschließlich dem Priester. 
Im weiteren Verlauf seines Vortrags ging Thomas Bauer auch konkret auf die Ausbildung zum Diakon ein, die vier Jahre umfasst und von Grundkurs, Studium, Aufbaukurs, Bewerberkreis und Praktikumszeit zur Weihe führt. Die Ausbildung, so betonte er, sei sehr spannend aufgebaut und wird sehr gut unterstützt, aber es werde schon auch viel gefordert. Nicht zuletzt sei er aber auch  dankbar für alle die Unterstützung die er durch Familie, Pfarrei und Seelsorger erhalten habe. Dabei erwähnte er besonders auch den Organisten Anton Baumann, der ihm beste Unterstützung bei der Ausbildung in den liturgischen Gesängen gewährte. Mit der Diakonenweihe am 29. September letzten Jahres sei er zugleich zum ständigen Diakon für die Pfarreiengemeinschaft bestellt worden und er übe diesen Dienst sehr gerne aus, so Thomas Bauer.
Mit Bildern von seiner Diakonenweihe rundete er den Vortrag ab und stellte sich dann noch den Fragen aus dem Kreis der Zuhörer.
 
 
Bericht vom 26.03.2019
 
 
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