Pfarrei Rimbach feierte „300 Jahre alte Pfarrkirche“


 
 
Durch ein großartiges Miteinander vieler Helfer wurde das Jubiläum zum 300jährigen Bestehen der alten Pfarrkirche St. Michael in Rimbach zu einem beeindruckenden Zeugnis vom Zusammenhalt in der Pfarrei. Den Höhepunkt des Jubiläums stellte zweifelsfrei der Festgottesdienst in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche dar, den der Kirchenchor mit Unterstützung von Mitgliedern des Philharmonieorchesters Pilzen zu einem einmaligen Erlebnis werden ließ. Diakon Thomas Bauer rief in seiner Predigt auf, dass alle Getauften sich als lebendige Steine in den geistigen Kirchenbau einfügen sollen. Am Nachmittag waren beim Pfarrfest nicht nur die geführten Turmbesteigungen der große Renner, sondern auch die Spiel- und Bastelstationen der Ministranten und des Kindergartens fanden großen Zulauf.
   Bei herrlichem Herbstwetter wie man es sich für ein solches Fest nicht schöner hätte wünschen können feierte die Pfarrei Rimbach am vergangenen Sonntag das Kirchenpatrozinium der Pfarrkirche St. Michael, das heuer aber besonders unter dem 300jährigen Jubiläum der alten Kirche stand. Mit einem farbigen Kirchenzug, der vom Kreuz und der Musikkapelle angeführt wurde, zogen die weltlichen und kirchlichen Vereine, Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung und die Geistlichkeit vom Pfarrhof durch das Dorf zur Pfarrkirche, die zu diesem Anlass besonders festlich geschmückt worden war.
  Was wohl die Freifrau von Weichs, Anna Justina, geborene Freiin von Pelkoven an diesem Tag sagen würde, wenn sie dieses Jubiläum, der von ihr so großzügig unterstützten Kirche mitfeiern würde. Diese Frage stellte Pfarrer Dr. Johann Tauer zu Beginn des Gottesdienstes in den Raum. Wahrscheinlich würde sie sich wundern dass die Kirche seit 1976 so viel größer ist, aber sich sicher freuen, wie groß wir dieses Kirchweihfest feiern, fuhr der Monsignore fort. Da ihre Anfangsbuchstaben und Titel im Bogen der alten Kirche zu lesen sind, sei die große Gönnerin gewissermaßen bei dieser Feier dabei. Aufgrund ihres damals verfassten Testaments, auf das wohl schon vor ihrem Tod zugegriffen werden konnte, verdanken wir ihr die finanziellen Mittel mit der sich die Pfarrei Rimbach 1719 den neuen Kirchenbau leisten konnte. 
Weil in diesem Jahr das Michaelsfest auf den Sonntag falle, werde dieses als Hochfest der Kirche begangen. Die ganze Pfarrei mit ihren Ortsteilen sei daher an diesem Tag vertreten, wie sich schon beim Kirchenzug feststellen ließ, der schon ein Zeichen von Gemeinschaft und Zusammenhalt aufzeigte. Es war wohl die Fürbitte des Pfarrpatrons und der Gottesmutter, dass Rimbach an diesem Tag einer der wenigen Orte in Deutschland sei, wo es nicht stürmt und schlechtes Wetter sei. Gott will wohl dass wir hier und heute eine frohe und gute Erfahrung mit Kirche haben. Wir feiern sie, die alte Kirche von 1719 und die neue Kirche, die am 25. September 1976 konsekriert wurde. Der äußere Bau der Kirche werde aber nur dann zum Zeugnis der Glaubensgemeinschaft, wenn wir als Getaufte in diesem Gotteshaus zu Hause sind und uns zu Gebet, Gottesdienst und Feier der Sakramente zusammenkommen. Neben Monsignore Dr. Johann Tauer zelebrierten die Priester Peter Chettaniyil, Egid Mühlbauer aus Zettisch, Josef Amberger aus Zenching und  Pfarrer Karl-Heinz Seidl aus Furth im Wald den Festgottesdienst in Konzelebration. Mit am Altar waren auch die ständigen Diakone, die vor einem Jahr am 29. September mit Thomas Bauer im Dom zu Regensburg die Diakonenweihe durch Bischof Rudolf Voderholzer empfingen und ihren ersten Weihetag in Rimbach feierten. Der Gottesdienst, so Pfarrer Tauer, werde gesanglich und musikalisch durch den Rimbacher Kirchenchor unter Leitung von Julia Häring und Mitgliedern des Philharmonieorchesters aus Pilsen mit Festgesängen gestaltet.
  In seiner Predigt ging Diakon Thomas Bauer kurz auf den Vortrag über die 300jährige Geschichte der alten Kirche von Alfred Silberbauer ein, der am Freitag zuvor im Pfarrheim stattfand ein, der viel Interessantes, Wissenswertes aber auch Lustiges beinhaltet habe. Doch am Kirchweihfest gehe es nicht nur um das Gebäude, sondern es gehe vor allem um die Menschen der Pfarreiengemeinschaft. Als Getaufte sind wir lebendige Bausteine, dass durch uns das geistige Haus Gottes entsteht. Was lebendige Steine sind, demonstrieren manchmal Menschen, die auf die Straße gehen um anderen zu zeigen was ihnen wichtig ist, wenn sie eine lebendige Mauer, eine Menschenkette bilden. Auch wenn solche Demonstrationen nicht immer den erhofften Erfolg bringen mögen, so seien sie doch ein Zeichen oder Signal für eine Meinung. Ein solches Zeichen sollen wir als Christen auch setzen für das was uns an der Kirche wichtig ist. Jeder Getaufte sei ein lebendiger Baustein, den Jesus gerufen und ausgewählt habe, denn er will mit uns auf uns bauen. Es komme darauf an, dass sich alle einbringen, damit das geistige Haus Gottes entstehen könne. Ein Haus biete Wärme, Sicherheit, Geborgenheit. Es sei aber nicht nur die Sache Gottes, dass wir in der Kirche ein geistiges Haus finden, in dem wir uns wohlfühlen, geschützt sind vor allerlei Gefahren und das wir dort leben und aufleben können. Auch wir Getauften seien gefragt, uns wie Steine, die in Verbund gemauert sind, ineinandergreifen und sich gegenseitig halten, einbringen in die Gemeinschaft. Die Menschen müssen zusammenhalten, sei es in der Pfarrgemeinde, einem Verein, am Arbeitsplatz, in der Familie und vor allem aber auch in der Gesellschaft. Durch Zusammengehörigkeit, Zusammenhalt, helfendes Miteinander, unsere Liebe zueinander und zu Gott bekomme dieses geistige Haus seine Stabilität. Dann entstehe ein Tempel in dem Gott bei uns wohnen kann. Was nütze ein noch so prachtvoller Kirchenbau wenn niemand kommt?  fragte der Diakon weiter. Zu allen Zeiten habe es   einzelne Steine gegeben, die abgebröckelt und morsch geworden sind und schließlich aus der Mauer der Kirche herausgefallen seien, aber zu allen Zeiten gab es diese Menschen, die als lebendige Stein die Kirche mitgetragen haben, angefangen in der Urkirche, wo sich die Gläubigen in Privathäusern trafen um Gottesdienst zu feiern, bis herein in unsere Zeit. Damals wie heute spürte und spürt es die Gemeinschaft, wenn ein Stein aus der Mauer bricht, eine Lücke entsteht und der kalte Wind herein pfeift. Jeder der, egal aus welchem Grund aus der Gemeinschaft herausbricht hinterlässt eine schmerzliche Lücke und daher sei es wichtig, dass durch neue Steine diese Lücken ausgefüllt werde. Es gebe diese Steine, so der Diakon, auch wenn sie vielleicht unter schwierigen Bedingungen erst im Steinbruch gefunden werden müssen. Auch wenn die Kirche einer Baustelle gleicht auf der es munter zugeht, sind wir als Getaufte gefordert, lebendige Steine zu sein, die auf dem Fundament und Grundstein der  Jesus ist und der uns letztlich auch als Schlussstein zusammen hält, aufgebaut sind. Dort wo zusammengehalten wird kann vieles erreicht werden.
  Am Schluss des Gottesdienstes sprach Pfarrer Johann Tauer an alle Mitfeiernden, alle Helfer und Organisatoren seinen Dank aus, besonders auch dem Kirchenchor und den Mitgliedern des Philharmonieorchesters Pilsen unter der Leitung von Julia Häring, für die großartige Musikalische Mitgestaltung des Festgottesdienstes, sowie Annelies Berzl und deren Helferin für den wunderschönen Kirchenschmuck.  Die vielen Gottesdienstbesucher würdigten dies mit lang anhaltendem Applaus.
 
Das Kirtafest brachte gute Unterhaltung
Ebenso gut besucht wie vorher der Gottesdienst war danach auch das Pfarrfest, für das auf dem Platz vor dem Pfarrheim zwei Zelte aufgebaut worden waren. Nach dem gemeinsamen Mittagessen waren es zunächst die Kindergartenkinder die mit frohen Liedern das Programm eröffneten. Den ganze Nachmittag über sorgte dann die Kirtamusi für musikalische Unterhaltung. Besonders gefragt waren die geführten Turmbesteigungen, die Kirchenpfleger Jürgen Pielmeier und Anlagenpfleger Josef Utz in halbstündigem Abstand anboten. Es bildeten sich dazu sogar Warteschlangen, um mit unter das Kirchendach und zu den Glocken im Turm aufzusteigen und dort so manches Wissenswertes über die Glocken und die Turmuhr zu erfahren. Die Ministranten boten Kinderschminken, Maßkrugschieben, Büchsenwerfen an und außerdem hatten sie ein Kirchenquiz zusammengestellt, bei dem Fragen zur Kirche gestellt wurden. Der Kindergarten bot zudem auch noch Bastelstationen an, sodass es an Unterhaltung nicht mangelte. Ein durch und durch gelungenes Kirtafest, das dann am Abend mit der Wiederholung des Vortrags von Alfred Silberbauer, bei dem das Pfarrheim erneut voll besetzt war, zu Ende ging.
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