Pfarrer Emanuel Sawadogo: Ich wurde als Fremder herzlich in Rimbach aufgenommen und gehe als Freund


Bei einem Gottesdienst und einem anschließenden kleinen Abschiedsempfang im Pfarrheim nahm Pfarrer Dr. Emanuel Sawadogo am vergangenen Samstag Abschied von Rimbach und der Expositur Zenching, die ihm in einer zwar nur kurzen Zeit die er hier war, zu einem Stück Heimat geworden sind. Anfang Dezember wird der sympatische Afrikaner zurück in seine Heimat gehen, wo er von seinem Bischof mit dem Aufbau des Bildungssystems betraut wird. Beim Gottesdienst und auch anschließend im Pfarrheim berichtete Emanuel Sawadogo über seine Heimat in Zentralafrika. Das Land Burkina Faso zählt zu den ärmsten der Erde und ist seit einigen Jahren immer mehr auch vom Klimawandel betroffen.
  Pfarrer Dr. Emanuel Sawadogo aus Burkina Faso war am vergangenen Samstag nochmals nach Rimbach gekommen, um von der Pfarrei und den Pfarrangehörigen Abschied zu nehmen, bevor er in seine Heimat zurückkehrt. Zusammen mit Pfarrer Karl-Heinz Seidl zelebrierte er den Vorabendgottesdienst, in dessen Verlauf er dann auch seine Gefühle offen legte. „Ich freue mich sehr hier in Rimbach zu sein“ so  Pfarrer Sawadogo und fügte ein Sprichwort an: „Ein wahrer Freund trägt mehr zum Glück bei als 1000 Feinde“. Im August 2006 war er auf Einladung von Pfarrer Seidl nach Rimbach gekommen, um für diesen die Urlaubsvertretung zu übernehmen.  Es war eine sehr schöne Zeit, an die er sich gerne zurückerinnert, betonte er. Es gab dabei Erlebnisse die zu erleben ihn heute noch freuen. Der Kontakt zu Rimbach sei auch in den vergangenen Jahren nicht abgebrochen, als er eine Pfarrvikarsstelle im schwäbischen Jettingen ausübte, um sein Studium finanzieren zu können. Die Rimbacher machten sogar einen Pfarrausflug nach Jettingen, um ihn dort zu besuchen. An diesem Abend, schließe sich nun der Kreis und es gilt für ihn  Abschied zu nehmen, von Rimbach, das auch für ihn ein Stück Heimat geworden ist.
  Er war nach Europa gekommen, um Erziehungswissenschaft zu studieren, berichtete er weiter. Es war ein langer und oft auch steiniger Weg  aber, so sagt ein Sprichwort: „Kein Weg ist lang mit einem Freund an der Seite“. Der Auftrag, den ihm sein Bischof gegeben hatte sei nun erfüllt und die Zeit sei reif, nach Afrika zurückzukehren wo eine große und sicher nicht leichte Aufgabe auf ihn wartet. Ab Dezember 2010 ist er in seiner Heimatdiözese Kaya in Burkina Faso zuständig für das Bildungswesen, angefangen von den Grundschulen über die weiterführenden Schulen bis hin zum Universitätswesen.  Sein Heimatland Burkina Faso zähle zu den ärmsten Ländern der Erde und ist gerade deshalb darauf bedacht, durch Bildung weiter zu kommen, da 80 Prozent der Bevölkerung Analphabeten sind. Gerade das christliche Schulsystem finde aber große Anerkennung, obwohl die Christen mit rund 16 Prozent, gegenüber den traditionellen Naturreligionen und dem Islam mit jeweils rund 30 Prozent Anteil, in der Minderheit sind. Gott sei Dank leben die Menschen trotz ihrer unterschiedlichen Religionszugehörigkeit friedlich zusammen.  Er sei dankbar, für diese sinnvolle und wichtige Arbeit die da in seiner Heimat auf ihn wartet. Dankbar sei er allen Menschen, die ihn unterstützt haben, besonders  auch seiner Mutter, die ihn als Zwölfjährigen gedrängt hat, mit einem klapprigen Fahrrad 80 Kilometer zu fahren, um die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium zu machen. Er sei dankbar,  diese Gabe  nehmen zu dürfen und sie an andere weiter geben zu können. „Vergelt´s Gott“ sagte er für die gute Aufnahme in Rimbach und die Unterstützung  durch Pfarrer Seidl, und allen aus der Pfarrei und der Expositur Zenching, für die Spenden, für jedes gute Wort und jede hilfreiche Geste. Vergelt´s  Gott sage er auch im Namen der Kinder von Burkina Faso. Er schließe alle die ihm nahe stehen in seine Gebete ein. „Als Fremde haben wir uns kennen gelernt, heute trennen wir uns als Freunde“, so Pfarrer Sawadogo, aber es gebe die Hoffnung und die Freude auf ein Wiedersehen, vielleicht in Afrika oder irgendwann in Rimbach. Mit einem „Vergelt´s  Gott und Pfüat Gott“ schloß er seine Ausführungen.
   Pfarrer Karl-Heinz Seidl zeigte sich erfreut darüber, dass es Pfarrer Sawadogo ein solches persönliches Anliegen war, nochmals nach Rimbach zu kommen. Auch er schätze die Zeit die Pfarrer Emanuel hier war und gleichsam die Augen für die Weltkirche geöffnet hat. Er wünschte  Emanuel  Sawadogo alles Gute für seinen Dienst in seiner Heimat.
  Nach dem Gottesdienst hatten die Pfarr- und Expositurangehörigen im Pfarrheim noch die Möglichkeit, sich persönlich von Pfarrer Emanuel zu verabschieden und Dank Internet dürfte auch der Kontakt nach Burkina Faso erhalten bleiben.

 

Bericht vom 17.11.2010
 

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