Pater Paul bezeichnete sich als „Wanderer“ und Mensch unter und für die Menschen


Mit einem feierlichen Abendgottesdienst endete für Pater Paul Gnalian die sechsjährige seelsorgerische Arbeit in der Pfarrei Rimbach und der Expositur Zenching. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, daß er sich einerseits auf seine neue Aufgabe als Seelsorger in Egglkofen freue, aber durchaus auch etwas Wehmut empfinde, da er in Rimbach und Zenching so gut aufgenommen wurde und Freunde gefunden habe. Dennoch sei es seine Aufgabe dort zu wirken wo er hinberufen wird und dort sein Bestes zu geben. Dank sprachen im am Ende des Gottesdienstes auch in besonderer Weise Pfarrer Karl-Heinz Seidl und die PGR-Sprecherinnen aus. Die Pfarrangehörigen nutzten anschließend bei einem Stehempfang im Pfarrheim noch die Gelegenheit, sich persönlich von Pater Paul zu verabschieden.
   Es sei seine letzte Vorabendmesse die er als Seelsorger in Rimbach und Zenching feiern dürfe, denn am kommenden Wochenende werde er seine neue Stelle in Egglkofen antreten, so sagte Pater Paul zu Beginn des Gottesdienstes, nachdem er mit Pfarrer Karl-Heinz Seidl und einer großen Schar von Ministranten eingezogen war. Er danke für alle Liebe, Verständnis, Aufmerksamkeit, Sorge und Unterstützung in den vergangenen sechs Jahren. Diese hl. Messe wolle er gleichsam als Danksagung für alles von Gott Emfangene und für alle Gläubigen in der Pfarrei feiern. Die hl. Messe gestaltete der Kirchenchor unter Leitung von Julia Häring mit gut gewählten Gesängen mit.
   Für einen Pfarrer in Indien, so Pater Paul bei seiner Abschiedspredigt, sei Abschied nehmen ein normales Ereignis, da die Priester in seiner Heimat höchstens vier Jahre an einem Ort bleiben dürfen. Die Priester sind sozusagen Wanderer und so seien die sechs Jahre, die er jetzt in Rimbach und Zenching war, eine relativ lange Zeit. In einem Sprichwort heißt es „Wenn die Stimmung gut ist, dann soll man mit der Musik aufhören“. In den sechs Jahren sei es nicht immer leicht gewesen, jedem gerecht zu werden, aber er habe versucht sein Bestes zu geben, gemäß seinem seelsorgerischen Leitspruch: „Wo ich gepflanzt werden, dort wachse  und blühe ich“. Dabei bedeute  gepflanzt werden, einer von euch zu sein und die fremde Kultur und Mentalität anzunehmen.  Wachsen bedeute: Zusammenwachsen, einander verstehen und miteinander gehen. Wie es im Wachstum einer Pflanze aber auch Hindernisse und Schädlinge gibt, gegen die sie sich wehren müsse, so sei es auch ihm ergangen. Blühen heiße: Mit den Menschen die kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen zu feiern um dadurch das Gefühl der Gemeinschaft zu erleben. In den sechs Jahren in Rimbach und Zenching konnte er viele Erfahrungen sammeln. Besonders in der Arbeit mit den Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen seien auch Freundschaften entstanden, die er sicher vermissen werde. Ein besonderes Vergelt´s Gott sagte er Pfarrer Karl-Heinz Seidl für die gute Zusamenarbeit. In seinen Dank bezog er auch die Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungen, Mesnerinnen und Mesner, Lektoren, Frauenbund, Männerkongregation und Kirchenchöre ein. Dank sagte er auch den Vereinen und der Gemeinde Rimbach für die freundliche Aufnahme und Unterstützung.
In Anbetracht eines Abschieds gehe einem viel durch den Kopf und durch das Herz. So erinnere er sich gerne an gemeinsame Erfolge und alles was gelungen ist. Der Abschied von der Pfarrgemeinde erfülle ihn schon auch ein wenig mit Trauer. Aber jeder Abschied bedeute auch eine neue Chance und als Glaubende sind wir auf dem Weg. Für ihn sei es ein Leitspruch, so Pater Paul, daß Priester Menschen unter den Menschen, Menschen für die Menschen, und Menschen mit den Menschen sein sollen. Und so habe er in den vergangenen Jahren versucht nach dieser Richtlinie zu handeln. Sicher sei es aber nicht immer gelungen auch allen gerecht zu werden und wo dies der Fall war, bat er um Entschuldigung. Vergelt´s Gott sagte er allen, die ihn in irgendeiner Weise geholfen haben. Die Zeit in Rimbach und Zenching werde er in guter Erinnerung behalten. Allen wünschte er für die Zukunft Gottes Segen.  Er würde sich auch über einen Besuch an seinem neuen Wirkungsort freuen. Die Welt ist rund und es wäre sicherlich möglich, sich irgendwo wieder zu sehen.
    Pfarrer Karl-Heinz Seidl merkte an, daß Pater Paul in den letzten Monaten bei Gottesdiensten und Andachten immer wieder anklingen ließ, daß ihm der Weggang von Rimbach und Zenching nicht leicht falle. Er sei sechs Jahre hier als Seelsorger tätig gewesen, habe vielen Gottesdiensten und Andachten vorgestanden, habe getauft, Brautpaaren das Trauversprechen abgenommen und viele auf dem letzten Weg begleitet. Vor allem in Grafenwiesen habe er sich einbinden lassen in das  gesellschaftliche Leben, machte Geburtstagsbesuche, kam zu Jubiläen und war bei vielen Vereinsfesten dabei. Was er an ihm besonders bewundere, so Pfarrer Seidl, sei das enorme Personen- und Namensgedächtnis. Rückblickend auf den Anfang, so Pfarrer Seidl weiter, war es sicher nicht leicht für Pater Paul. Die Sprache, der Dialekt und die Mentalität waren zunächst Schwierigkeiten die es zu überwinden galt. So war ein wechselseitiges Gewöhnen zwischen ihm und den Pfarrangehörigen gefordert. Dies sei aber schnell gelungen und Grafenwiesen sei für ihn ein Stück Heimat geworden. Die entstandenen Freundschaften haben dazu einiges erleichtert. Allen, die Pater Paul in den sechs Jahren in irgend einer Weise unterstützt haben, sagte Pfarrer Seidl Vergelt´s Gott. Als Vincentinerpater sei Pater Paul Angehöriger eines Missionsordens und so habe er immer auch seinen missionarischen Geist einfließen lassen mit klaren Worten. So habe er den abnehmenden Kirchenbesuch nicht nur beklagt, sondern auch immer wieder eingeladen zur Mitfeier der Gottesdienste, zum gemeinsamen Gebet, Lobpreis und Danksagung, besonders an Sonn- und Feiertagen. In den sechs Jahren sei ihm Pater Paul ein zuverlässiger Mitbruder gewesen und wir werden sicher in Freundschaft verbunden bleiben, so Pfarrer Seidl, und dankte nochmals für alles was Pater Paul hier getan habe.
  Anschließend dankten auch die Pfarrgemeinderatssprecherinnen Gerlinde Rackl und Erna Brandl für die Tätigkeit Pater Pauls in Rimbach und Zenching und sagten Vergelt´s Gott für die Zeit, die  gemeinsam verbracht werden durfte. Für die neue Aufgabe in Egglkofen wünschten sie Gottes Segen.  Neben einer Spende überreichten sie auch noch einen bayerischen Brotzeitkorb, der auch ein Notfallpaket für den stressigen Umzug gedacht sei wenn keine Zeit zum Kochen bleibt.
  Nochmals dankte Pater Paul dann allen, die zu diesem Gottesdienst beigetragen haben, besonders auch dem Kirchenchor unter Leitung von Julia Häring, der dafür die Sommerpause unterbrochen hatte. Dieser Abendgottesdienst habe ihm Freude im Herzen  bereitet.
   Anschließend hatten die Angehörigen der Pfarrei und der Expositur bei einem Stehempfang im Pfarrheim noch die Gelegenheit, sich persönlich von Pater Paul zu verabschieden und ihm für seine neue Aufgabe in Egglkofen gute Wünsche mit auf den Weg zu geben. In diesem Rahmen dankte auch der stellvertretende Bürgermeister Ludwig Fischer für die Arbeit in der Gemeinde und überreichte zur Erinnerung das Gemeindewappen an Pater Paul.
 

 

Bericht vom 27.08.2012

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