Konvent der MMC Rimbach zu Fragen des Glaubens


Was der Glaube den einzelnen Menschen bringt, warum die Glaubensweitergabe immer schwieriger wird und warum die Gottesmutter uns in den Fragen und Problemen des Lebens Beispiel sei, das waren Themen, die beim Konvent der Marianischen Männerkongregation Rimbach durch Zentralpräses Pater Erich Liebl sowohl beim Gottesdienst, als dann auch beim Konvent im Cafe Frank behandelt wurden. Pater Liebl rief dazu auf, den  Glauben zu hinterfragen und von Generation zu Generation weiterzugeben, wie es früher eigentlich Tradition war, in heutiger Zeit aber mehr und mehr verloren geht. Beim Konvent konnten auch mehrere Jubelsodalen für ihre langjährige Mitgliedschaft  ausgezeichnet werden.
  Mit einem Gottesdienst in der Pfarkirche, den Pfarrer Karl-Heinz Seidl und der Präses der MMC  Pater Erich Liebl aus Cham gemeinsam zelebrierten, begann am Samstag  der Konvent der Marianischen Männerkongregation Rimbach. Pater Liebl sagte in seiner Einführung zum Gottesdienst, daß  die Grundglaubensereignisse, wie sie uns gerade an Ostern nahe gebracht werden, immer wieder neu, aber nicht nur in der österlichen Zeit aufgenommen und hinterfragt werden sollen.
  Die Glaubenshintergründe sind der letzte Halt im Leben, so der Pater dann auch in seiner Predigt. Wenn in der heutigen Zeit die Zahl der Gottesdienstbesucher rapide abnimmt zeige dies, daß die Tradition, wie es früher der Fall war und der Glaube von den Älteren auf die Jüngeren weitergegeben wird nicht mehr besteht. Allerdings sei eine bloße Übernahme einer Tradition nicht ausreichend. Ein altes Sprichwort sagt.“ Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb um es zu besitzen“.  Oft zeige sich diese Situation heute auch darin, daß Betriebe der Eltern nicht von den Kindern weitergeführt werden, was in der Wirtschaft oft zu Problemen führt.  Im Glauben reiche es nicht aus,  daß Kinder getauft werden, die Erstkommunion und Firmung feiern und dann verschwinden. Der Glaube müsse gelebt und vertieft werden. Hier seien die Eltern gefordert, dieses Geschenk des Glaubens  den Kindern vorzusagen und vorzuleben. Glaube sei ein großes Geschenk, aber es hilft nichts, wenn das Geschenk nicht angenommen wird. Wenn Menschen sagen: „Glauben heißt nichts wissen“, dann könne diesen entgegnet werden, daß Glauben noch viel mehr ist als Wissen, denn er stellt die Beziehung zu Gott her, der uns in allen Lebenssituationen zur Seite steht. Gerade wenn junge Menschen sich kirchlich trauen lassen, dann trauen sie einander und rechnen mit Gott der zu ihnen steht. Glauben stehe auf einer anderen Ebene als das Nachweisen oder Beweisen. In der Bibel wird berichtet, daß Abraham auf Weisung Gottes aus Kaldäa wegzog um der verdorbenen Gesellschaft zu entgehen. Die Schar der Propheten waren Männer des Glaubens die die Botschaft Gottes verkündeten aber von vielen Menschen wurde diese Botschaft nicht angenommen.
  Besonders ging Pater Liebl dann auch auf die Mutter Jesu ein. Maria sei eine großartige Gestalt des Glaubens, so sagte er. Aber die Marienverehrung dürfe sich nicht nur auf die Gemütsebene bei Maiandachten beschränken. Wer die Hintergründe aus dem Leben Marias hinterfragt, muß erkennen wie mutig dieses Mädchen war als ihr der Engel die Botschaft überbrachte, daß sie Mutter des Gottesssohnes werden soll. Dieses „Ja“ bedeutete eigentlich ein Todesurteil, da die Situation ein Kind zu bekommen für das sie keinen Vater hat,  in der damaligen Zeit mit dem Tod bestraft wurde, wie es teilweise auch heute noch im Islam sei. Wer die Geschichte Marias sieht muß erkennen, mit welch großen Schwierigkeiten sie sich durch ihr Leben tasten mußte, von der Geburt bis zum Tod ihres Sohnes am Kreuz und trotzdem verzweifelte sie  nicht an Gott.  Mehr noch, denn als nach dem Tode Jesu die Jünger zu zweifeln begannen, war es Maria, die sie wieder zusammengeführt hat.
Im Konzil von Trient 1563 wurde die Bedeutung Mariens für den Glauben in besonderer Weise herausgestellt und der Jesuitenorden beauftragt, die Marianischen Männerkongregationen zu gründen. Allerdings dauerte es lange, bis auch im Bayerischen Wald dann vor einhundert Jahren die marianische Männerbewegung ins Leben gerufen werden konnte.
  Nach dem Gottesdienst trafen sich die Sodalen dann im Cafe Frank, wo Obmann Konrad Berzl  den Konvent eröffnete und dazu besonders Pater Liebl und Pfarrer Seidl begrüßte. Seit dem letzten Konvent im Oktober 2010 sind aus der MMC  Rimbach Xaver Heigl , Johann Pongratz und Franz Holmeier verstorben. Ihnen wurde beim Verstorbenengedenken besonders gedacht und für sie gebetet.  Derzeit zählt die MMC Rimbach 58 Mitglieder. Pater Liebl wies dann darauf hin, daß in diesem Jahr auch wieder einige Jubelsodalen  zu ehren sind. Für die Sodalen, die seit 60 Jahren der MMC angehören wird die Ehrung beim Hauptfest vorgenommen, wenn sie daran teilnehmen können. Beim Konvent wurden die Jubelsodalen aber bereits bekannt gegeben und ihnen für die langjährige Mitgliedschaft gedankt. Es sind dies für 60jährige Mitgliedschaft Theo Amberger sen. aus Rimbach, Johann Berzl sen.  aus Thenried, Georg Perlinger aus Rimbach. Für 40jährige Mitgliedschaft wurde Johann Kastl aus Madersdorf geehrt.
  Wie schon zuvor in der Predigt ging Pater Liebl dann nochmals auf die besondere Bedeutung Marias für die Glaubensverbreitung ein, die als junges Mädchen den Tod durch Steinigung in Kauf nahm weil sie Mutter wurde ohne einen Vater für das Kind zu haben, die in Bethlehem nicht willkommen war und ihr Kind im Stall zur Welt bringen mußte, miterleben mußte wie ihr Sohn abgelehnt wurde und schließlich am Kreuz starb.  Die Zusammenhänge sind vielen Gläubigen gar nicht so bekannt und daher sei es gut, wenn das Leben der Gottesmutter wieder mehr beleuchtet wird. Weiter ging Pater Liebl auf den Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi ein, in dem dieser betont, daß Jesus Christus der Herr und Sohn Gottes ist, der sich entäußert hat und Mensch wurde und dadurch über die Natur des Menschen hinaus geht. Von den Arianern wurde die Gottheit Christi geleugnet und nach dem Arianismus kam der Islam, der einen anderen kulturellen Hintergrund habe. Es sei eben nicht gleich ob man Christ, Jude oder Islam sei, denn die anderen Religionen haben die Botschaft Jesu nicht  und sind nicht erlöst.
Kurz sprach Pater Liebl noch die Seligsprechung von Pater Rupert Maier an, die sich heuer am 3. Mai zum 25. Mal jährte. Ein Film über Pater Maier konnte wegen technischer Probleme dann leider nicht gezeigt werden, soll aber bei Gelegenheit nachgeholt werden.
  Abschließend dankte Obmann Konrad Berzl noch besonders den Sodalen, die immer wieder an den Einkehrtagen in Cham teilnehmen, zum Hauptfest fahren, sowie den Kreuzweg und die Maiandachten mitfeiern und mitgestalten. Weiter lud er zu anstehenden Terminen ein, am 17. Mai zur Dekanantswallfahrt nach Bachmeierholz und am 20. Mai zum Hauptfest in Cham. Für den 13. Mai hat die MMC Ränkam zu einer Maiandacht um 19 Uhr bei der Leckerkapelle eingeladen. Weiter bat der Obmann darum, daß die Sodalen bei der Beerdigung von Mitgliedern mit der Fahne gehen sollen, sonst müßte dieses Ehrengeleit mit der Fahne eingestellt werden.
  Hingewiesen wurde noch, daß im September in Altötting ein Treffen für Jungsodalen ist. Dies sei eine gute Möglichkeit Jugendliche für die marianische Männerkongregation zu gewinnen. Gerade solche Gemeinschaftserlebnisse beleben den Glauben.
 

 

Bericht vom 07.05.2012

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