Entspannung ein wichtiges Element für Gesundheit


Wie wichtig gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung für einen gesunden Lebensstil sind, das wird nun im dritten Jahr im Kindergarten St. Michael in Thenried im Rahmen des Projekts „Tiger Kids“ praktiziert. Im ersten Jahr lag das Hauptaugenmerk auf Ernährung, im zweiten Jahr auf Bewegung und in diesem Jahr auf Entspannung. Bei einem Elternabend in der vergangenen Woche ging dann Jürgen Höcherl, Bewegungsfachkraft der AOK, näher auf den Bereich Entspannung ein und verdeutlichte dabei wie wichtig es ist, den Körper zur Ruhe kommen zu lassen um neue Kraft zu schöpfen.
   Das Projekt „Tiger Kids“, initiiert durch die AOK ist mit dem Leitwort „Ernährung – Bewegung -
Entspannung für einen gesunden Lebensstil“ überschrieben. Diese drei Komponenten werden nun im dritten Jahr im Kindergarten in Thenried behandelt. Und heuer wird mit dem Thema Entspannung diese Aktion abgeschlossen. Zum Elternabend über dieses Thema konnte die Leiterin des Kindergartens, Silvia Speigl, neben dem Referenten Jürgen Höcherl auch eine schöne Runde von  Müttern begrüßen und leitete den Abend mit einigen Hinweisen auf das Projekt ein. In den vergangenen beiden Jahren waren Ernährung und Bewegung auch mit Elternabenden verbunden, und heuer werde nun mit Entspannung das Projekt abgeschlossen. Nachdem sich der Referent kurz vorgestellt und sein Aufgabengebiet als Bewegungsfachkraft erläutert hatte, ging er auf das eigentliche Thema ein. Durch das Projekt wolle die AOK sensibilisieren und konkretisieren, wie durch gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung Körper und Geist gesund und fit erhalten werden können. Daß dabei gerade auch der dritte Bereich, nämlich die Entspannung eine wesentliche Rolle spielt, belegte der Referent mit einigen konkreten Beispielen aus der Praxis. In unserer Zeit seien schon bei Kindern Streß- und Angstsymptome zu beobachten. Weniger im Kindergarten, spätestens aber in der Schule stehen die Kinder bereits unter einem gewissen Leistungszwang, ja nicht selten unter einer Überforderung, wenn zusätzlich zur Schule noch verschiedene Hobbys und Aktivitäten kaum mehr Freizeit lassen. Dies führe in immer mehr Fällen dazu, daß mit Psychopharmaka diesen Streßerscheinungen entgegengewirkt wird damit die Kinder ruhiger werden und Angst- und Daseinsprobleme bewältigen können. Dies sei allerdings ein Weg, der nicht immer gut zu heißen sei. Es sei zu bemerken, daß einige Ärzte sehr schnell bereit sind, solche Mittel zu verschreiben, wohl aber auch weil die Eltern es verlangen. Besser wäre es, dem Körper auch Ruhezeiten zuzugestehen. Ein immer größeres Problem werde auch darin gesehen, daß die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen ständig steigt und die Folge sei auch eine Zunahme der Zivilistationskrankheiten, wie z.B. Diabetes. Mit ein Grund sei auch der immer weiter abnehmende Bewegungsraum. Konnte früher noch auf Straßen gespielt werden, ist dies heute wegen des Verkehrs nicht mehr möglich. So haben Studien gezeigt, daß Kinder in den Städten gerade noch 700 Meter am Tag gehen und Erwachsene etwa 800 Meter.  Dies basiere auf unseren Lebensgewohnheiten, daß jede alltägliche Bewegung so gering wie möglich gehalten wird, so z.B. wenn bereits beim Einkaufen der nächste Parkplatz vor dem Supermarkt angesteuert wird. Ein Ausgleich wird zwar dann in sportlicher Betätigung im Verein oder im Fitnesstudio gesucht, zu dem dann wieder „gefahren“ wird. Eine große Bedeutung habe in all diesen Bereichen das Vorbild der Eltern, denn Kinder lernen durch Nachahmen. So sollte unbedingt darauf geachtet werden, daß gesunde Ernährung mit Bewegung und auch Entspannung gekoppelt wird um auf ein gutes ausgewogenes Maß zu kommen. Ein völliges Naschverbot sei ebenso unrealistisch wie auch daß jedes Gemüse gegessen werden müsse. Eine gewisse Einschränkung sollte jedoch durch gewisse Regeln  und insbesondere bei  fettreichen Speisen gelten. Was die Bewegung betreffe sollte bei Kindern der vorhandene Spiel- und Bewegungsdrang gefördert werden um die körperliche Entwicklung von Bewegungsapparat, Sinnesorganen und Nervensystem zu unterstützen. Dabei sollte die Bewegung möglichst vielfältig sein, damit einseitige Belastung nicht zu Fehlhaltungen führe. Was die Entspannung betreffe, sollte hier eine gewisse Sensibilisierung versucht werden, um dem Körper Ruhephasen zu schenken. Leider gehen in unserer hektischen Zeit die Fähigkeiten für Ruhe und Besinnung immer mehr verloren. Ein großer Faktor für Streß sei, nicht verlieren zu können oder immer noch mehr erleben zu wollen. So sollte gerade die Freizeit auch eine freie Zeit sein, und diese nicht vollgestopft mit zu viel „Freizeitbeschäftigung“ sein, die wieder in Unruhe und Unrast ausartet. Wie wohl Entspannung und Ruhe tun können, das erlebten die Zuhörerinnen mit einem kurzen autogenen Training, das der Referent an den Schluß seiner Ausführungen stellte.
   Nachdem sich Jürgen Höcherl auch noch den Fragen der Mütter gestellt hatte und auf diese ausführlich Rede und Antwort stand, dankte ihm Silvia Speigl für diesen sehr interessanten und auch unterhaltsamen Vortrag mit einer „gesunden Früchteschale“.
 

 

Bericht vom 21.01.2013

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