Gläubige feierten Tod und Auferstehung Jesu Christi

Das Taufwasser wurde durch Eintauchen der Osterkerze geweiht
Das Taufwasser wurde durch Eintauchen der Osterkerze geweiht

Dank der allgemeinen Lockerungen bezüglich der Corona-Pandemie konnte heuer Ostern wieder weitgehend normal gefeiert werden. Dies zeigte sich auch in den gut besuchten Gottesdiensten vom Gründonnerstag bis zum Ostertag. Neben der Frohbotschaft über die Auferstehung Jesu nach seinem Tod am Kreuz klang über bei allen Messfeiern die Sorge um den Krieg in der Ukraine an. Dennoch sollen wir nicht am an den Kartagen stehen bleiben, sondern österliche Menschen werden, die das neue Leben feiern.
Mit der Messfeier in Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu am Abend des Gründonnerstag traten die Gläubigen in die heiligen Tage ein. Pater Georg, der zusammen mit Diakon Thomas Bauer diesen Gottesdienst hielt,  stellte in seiner Predigt zwei Tische gegenüber, zum einen den Tisch an dem Jesus mit seinen Jüngern in enger Gemeinschaft das letzte Abendmahl feierte und als Gegenpart den langen Tisch im Kreml in Moskau, an dem auf einer Seite Putin sitzt und weit von ihm entfernt, in einer eisigen Atmosphäre seine Gesprächspartner, die versuchten in den Verhandlungen den Krieg zu verhindern oder für einen Waffenstillstand eintraten. Nachdem am Gründonnerstag zum Gloria nochmals Glocken und Orgel ertönten und dann verstummten, waren die Gläubigen nach der Messfeier noch zur Ölbergandacht eingeladen.
Auch zur Feier zur Todesstunde Jesu am Karfreitagnachmittag fanden sich viele Gläubige ein um des Leidens und Sterbens Christi zu gedenken. Pater Georg und Diakon Thomas Bauer trugen dabei das Kreuz, mit dem dreimaligen Ruf: „Seht das Kreuz an dem der Herr gehangen“  in die Kirche, worauf die Gläubigen antworteten: „Kommt lasset uns anbeten“.
Zur Kreuzverehrung legten viele der Mitfeiernden wieder Blumen unter dem Gekreuzigten nieder, die anschließend zum österlichen Kirchenschmuck verarbeitet wurden. Auch in den großen Fürbitten zum Karfreitag wurde der brutale Krieg in der Ukraine erwähnt und für die Opfer gebetet. Am Karfreitag bis zum Abend und am Karsamstag bestand am Heiligen Grab in der Seelenkapelle die Gelegenheit zur stillen Andacht.
Mit der Segnung des Osterfeuers, das im Kirchhof entzündet worden war, eröffnete Pater Georg am Samstagabend die Feier der Osternacht. Daran wurde die neue Osterkerze entzündet, die dann, mit dem dreimaligen Ruf: „Lumen Christi“ in die Kirche getragen wurde, worauf das Volk mit „Deo Gratias“ antwortete. Von der Osterkerze aus verbreitete sich das Licht dann über die vielen mitgebrachten Kerzen in der ganzen Kirche und verbreitete einen warmen Schein, während in den Lesungen das Wirken Gottes an den Menschen, beginnend mit der Schöpfungsgeschichte, den Zug der Israeliten durch das Rote Meer, bis hin zur Auferstehung Jesu nach seinem Kreuzestod, berichteten. Mit dem Gloria ertönten dann erstmals wieder die Glocken und die Orgel zu einem brausenden Festgesang. Mit dem Eintauchen der Osterkerze in das Taufbecken wurde dann das Osterwasser geweiht. In der Predigt der Osternacht ging Diakon Thomas Bauer auf die besondere Rolle der Frauen am Ostertag ein, denn sie waren es, die zuerst an das leere Grab kamen und von der Auferstehung Jesu erfuhren und diese Nachricht an die Jünger verkündeten. Sie hatten dabei die aktive Rolle übernommen, denn wie gingen zum Grab, während die Männer eher passiv waren bis der Auferstandene zu ihnen in den Abendmahlssaal kam.
Feierlich wurde dann auch der Festgottesdienst am Ostertag begangen, den Pfarrer Monsignore Dr. Johann Tauer zusammen mit Diakon Thomas Bauer zelebrierte. In Anlehnung an eine bekannte Fernsehshow über der die Buchstaben „DSDS“ stehen, sagte Diakon Bauer in seiner Predigt dass Ostern Anlass sein solle für „KSDS“ und deutete diese Buchstabenfolge als „Kirche sucht das Sonntagskind“. Es gehe darum, nicht in der Trauer und Hoffnungslosigkeit von Karfreitag und Karsamstag stehen zu bleiben, sondern sich von der Freude über die Auferstehung Jesu von den Toten anstecken zu lassen und ein österlicher Mensch zu werden, der das Leben feiert. Alle Gottesdienste vom Gründonnerstag bis zum Ostertag wurden durch den Kirchenchor unter Leitung von Julia Häring gesanglich und musikalisch mitgestaltet. Nachdem während der Corona-Pademie der Chorgesang weitgehend unterbleiben musste, war es eine echte Osterfreude für die Gläubigen, dass der Chor jetzt wieder in größerer Besetzung agieren durfte.
 

Bericht vom 19.04.2022

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