1. Station - Jesus wird zum Tod verurteilt


-Beurteilt - verurteilt-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Sie haben das Urteil über Jesus gefällt: Er hat den Tod verdient. Sie wollen ihn zum Schweigen bringen – endgültig. Hass hat das Sagen. Er aber bleibt ruhig und gelassen.

 

Wie stehe ich da? Wie denken die Leute über mich? Was bin ich wert? Aber auch: Wie denke ich über Menschen? Wie ernst nehme ich sie? Was sind sie mir wert? Schnell wird über Menschen geurteilt. Schnell werden sie verurteilt. Schnell machen Vorurteile die Runde. Auch Jesus erlebt dieses Schicksal. Er selbst hat nie jemanden verurteilt. Ihm ging es immer um die Wahrheit.  Wir beten für die Menschen, die verurteilt werden und für die Menschen, die Urteile fällen müssen und für alle, die unter Vorurteilen leiden.

 

A: Herr Jesus Christus,

ein ungerechtes Urteil wurde über dich gesprochen. Bis heute geschieht es in der Welt, dass Hass und Ungerechtigkeit das Handeln der Menschen leitet, dass Menschen zum Tod verurteilt werden. Stärke unseren Einsatz für eine menschenwürdige Welt, die von Versöhnung und Solidarität geleitet wird. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

2. Station - Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern


-.Auferlegt-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Der Weg nach Golgota beginnt. Jesus nimmt es auf sich: das Kreuz der Welt. Schwer und grob. Er nimmt es bereitwillig, entschlossen, das zu Ende zu führen, was er begonnen hat: die Versöhnung zwischen Gott und Mensch.

 

Das Leben anzunehmen wie es ist – mit seinen Höhen und seinen Tiefen, ist eine Herausforderung für jeden. Oft möchten wir vor einer Entscheidung, einem Auftrag, einer Gegebenheit, die wir nicht aus der Welt schaffen können, davonlaufen. Viele Menschen betrachten die Jahre im Alter als ihnen auferlegtes Schicksal, dem sie nicht aus dem Weg gehen können und resignieren. Jesus nimmt sein Leben an, auch das Schicksal seiner letzten Tage. Er versteht sein Leben als Weg zum Vater.  Wir beten für alle, die das Leben an ihre Grenzen führt.

 

A: Herr Jesus Christus,

du hast das Kreuz auf deine Schultern genommen. Schau auf das Leiden der Menschen uns sei ihnen mit deinem Trost nahe. Lenke unsere Schritte zu ihnen und gib uns Kraft, dort zu helfen, wo wir gebraucht werden. Amen.

 

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

3. Station - Jesus fällt zum ersten mal unter dem Kreuz


-Zusammengebrochen-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Das Kreuz drückt schwer. Jesu wird zu Boden geworfen. Aber er bleibt nicht liegen. Alle Kraft nimmt er zusammen und macht sich wieder auf den Weg.

 

Vieles hat sich im Laufe des Lebens angesammelt, das Leben ist auch nicht nur die reine Freude. Vieles schleppen wir mit uns herum: Unaufgearbeitetes, nicht ausgesprochenes, nicht bereinigtes, ungewisses. Ängste, Bedenken, Probleme machen das Leben schwer. Jesus hat allen, die unter ihren Lasten stöhnen, angeboten, damit zu ihm zu kommen (Mt 11,28). Er weiß aber auch, dass er selbst eine große Last tragen muss (Mt 20,22), die ihn bis an seine Grenzen herausfordert. Er entzieht sich dieser Herausforderung nicht und bringt sie zu einem Ende.  Wir beten für alle, die Sorgen und Probleme mit sich herumschleppen.

 

A: Herr Jesus Christus,

die Last des Kreuzes wurde auf deinem Weg nach Golgota zu einer übermenschlichen Belastung. Du bist mit der Not all jener vertraut, die unter den Herausforderungen des Lebens zusammenzubrechen drohen. Sei ihnen nahe und gib ihnen Kraft, sich ihrem Leben hoffungsvoll zu stellen. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

4. Station - Jesus begegnet seiner Mutter


-Machtlos zuschauen-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Für Maria wird die Begegnung mit ihrem Sohn zu einem Kreuzweg des Herzens. Sie sind in Liebe einander zugetan. Maria wird den Weg mitgehen, und er weiß, dass sie da ist.

 

Wenn ich ihm doch nur helfen könnte! Was gäbe ich darum, wenn ihm dies erspart bliebe! Kinder gehen ihre eigenen Wege. Eltern verstehen sie oft nicht und müssen machtlos zuschauen, wenn ihnen dabei etwas zustößt. Sie können dann nur vermitteln: Wir sind für dich da. Was immer auch sein mag, du bist unser Kind und wir halten zu dir. Nicht wegschauen, sondern da sein: Jesus hat dies getan. Maria tut dies. Viele andere auch. Wir beten für alle, die still Anteil am Schicksal des anderen nehmen.

 

A: Herr Jesus Christus,

deine Mutter Maria war auf deinem Weg eine treue Begleiterin. Geh mit uns auf unseren Wegen und erbarme dich auf die Fürsprache Mariens unserer und der Mitmenschen Not. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

5. Station - Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen


-Helfen-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Simon kommt von der Arbeit; er will heim. Aber sein Weg kreuzt sich mit dem Leidensweg Jesu. Die Soldaten wollen ihre Arbeit zu Ende bringen und zwingen ihn, Jesus zu helfen.

 

Ob wir es wollen oder nicht: Oft werden wir in das Leid eines anderen hineingezogen. Wir müssen einen Leidensweg mitgehen. Während wir aber oft genug erst dazu gezwungen oder überredet werden müssen, etwas für den anderen zu tun, hat Jesus freiwillig das von den Menschen verursachte Kreuz auf sich genommen. Auch damit lädt er zur Nachfolge ein. Wir beten für alle, die anderen helfen, aber auch für die, die dazu gezwungen werden.

 

A: Herr Jesus Christus,

Simon von Zyrene musste dir das Kreuz mittragen helfen. Stärke in uns das Bewusstsein für die Verantwortung, die wir für unsere Mitmenschen tragen, und schenke uns Geduld, auch in ungelegenen Momenten für sie da zu sein. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

6. Station - Veronika reicht Jesus das Schweißtuch


-Anteilnehmen-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Eine Frau tritt aus der Menge. Sie hat Mitleid: Veronika. Viel kann sie nicht tun. Aber die kleine Geste, durch die sie Jesus das Gesicht abtrocknet, drückt Liebe und Verbundenheit aus.

 

Gesten der Menschlichkeit, mögen sie noch so klein sein, hinterlassen oft tiefe Spuren. Wer an sich selbst solche Gesten erfahren hat, wird auch solche Zeichen setzen: eine Geste des Mitgefühls, ein gutes Wort, ein Gebet. Jesus hat viele solcher Zeichen gesetzt. Nun zeigt ihm Veronika ihre Anteilnahme an seinem Schicksal. Mutig durchbricht sie dazu Absperrungen, Barrieren und Hemmschwellen und tut, was Jesus immer getan hat: anteilnehmen am Leben des Anderen. Wir beten für alle, die Zeichen der Liebe und des Mitgefühls setzen.

 

A: Herr Jesus Christus,

Veronika hat dir durch eine kleine Geste etwas Linderung deines Leidens verschafft. Mache uns aufmerksam die kleinen Dinge in unserem Alltag, mit den wir anderen Mut machen und Unterstützung schenken können. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

7. Station - Jesus fällt zum zweiten mal unter dem Kreuz


-Kraftlos-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Jesus bricht zusammen. Die Last des Kreuzes ist schwer. Und keine Hilfe ist in Sicht. Der Weg des Leidens ist einsam geworden. Aber er weiß, er muss weitergehen. Und so steht er erneut auf.

 

Das Leben wird beschwerlicher, der Alltag ist anstrengend und raubt oft alle Kräfte. Manchmal gelingt es nur mit Mühe zu tun, was getan werden muss. Enttäuschungen über sich selbst, über Mitmenschen, über nicht eingetroffene Erwartungen oder unerfüllte Hoffnungen zehren zusätzlich und werfen nieder. Jesus hat solches erlebt. Auch für ihn ist es schwer, sich davon nicht erschlagen zu lassen. Wir beten für alle, die unter ihren Alltags- und Lebensbedingungen leiden.

 

A: Herr Jesus Christus,

dein Kreuzweg ist von Zusammenbrüchen und vom Aufstehen gekennzeichnet. Sei bei uns, wenn uns die Not des Lebens niederdrückt und uns die Kraft nimmt.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

8. Station - Jesus begegnet den weinenden Frauen


-Wahrhaftigkeit-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Eine letzte Begegnung auf dem Weg nach Golgota. Frauen stehen vor dem Ende ihrer Hoffnungen. Unverständlich bleibt ihnen das Geschehen um Jesus. Sie verstehen noch nicht, dass Jesu Leiden zur Vergebung ihrer Sünden führt.

 

Oft können wir nur zuschauen, wie andere leiden. Angesichts des Elends um uns herum sind wir macht- und hilflos. Es kommen uns die Tränen. Worüber? Über unsere Ohnmacht? Weil wir Leid anschauen müssen? Weil wir das Elend nicht ertragen können? Weil uns die Hände gebunden sind? Weil wir keine Mittel haben, zu helfen? Weil …

Jesus, dem es immer um die Wahrheit geht, möchte, dass wir wahrhaftig sind: vor den anderen, vor uns selbst, vor ihm.  Wir beten um Wahrhaftigkeit in unseren Gefühlen und Beziehungen.

 

A: Herr Jesus Christus,

auf deinem Leidensweg hast du an das Leid der weinenden Frauen gedacht, das über sie kommen wird. Schenke uns einen wachen Blick für die Not um uns herum und die Einsicht, wo wir für eigenes und fremdes Leid verantwortlich sind, und vergib uns unsere Schuld. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

9. Station - Jesus fällt zum dritten mal unter dem Kreuz


-Aufgeben-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Es geht über jede menschliche Kraft. Jesus bricht wiederum unter der Last des Kreuzes zusammen. Er ist zu Tode erschöpft. Und dennoch – er weiß, er muss den Weg zu Ende gehen. So rafft er sich noch einmal auf.

 

„Wofür das alles? Wozu war das gut? Was habe ich nicht alles ausgehalten? Wofür habe ich mich nicht alles eingesetzt? Was habe ich davon? Jetzt kann ich nicht mehr. Ich bin am Ende. Ich gebe auf“. Wir kennen solche Gedanken. Ob auch Jesus sie hatte? Wie dem auch sei, er geht weiter. Er hat sein Ziel vor Augen. Wir beten für alle, die aufgeben wollen.

 

A: Herr Jesus Christus,

das Tragen des Kreuzes hat dich an die Grenzen deiner Kräfte gebracht. Stärke uns, wenn wir vor Herausforderungen unseres Lebens stehen, die uns in die Knie zwingen wollen, und halte das Licht der Hoffnung in uns lebendig. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

10. Station - Jesus wird seiner Kleider beraubt


-Entwürdigt-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Angekommen auf Golgota nehmen die Soldaten Jesus die Kleider weg und entwürdigen ihn vor allem Volk. Kein Schamgefühl wird respektiert, keine Ehrfurcht vor der Persönlichkeit.

 

Nackt dastehen zu müssen, ist unangenehm. Da geht es nicht nur darum, schutzlos dem Wetter ausgesetzt zu sein. Wer ohne Kleider dastehen muss, ist bloßgestellt, Hohn und Spott preisgegeben, entwürdigt. Es gibt viele Methoden, Menschen ihrer Würde zu berauben. Aber auch ein seiner Würde beraubter Mensch ist Abbild Gottes, Sohn oder Tochter Gottes.  Wir beten für alle, die entwürdigend handeln oder behandelt werden.

 

A: Herr Jesus Christus,

du weißt, was es heißt, entwürdigt und bloßgestellt zu werden. Lass uns erkennen, wo wir andere respektlos behandeln und verletzen, und stärke unseren Einsatz, wenn es darum geht, die Würde des Menschen zu achten. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

11. Station - Jesus wird ans Kreuz genagelt


- Festgenagelt -

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Grauenvoll ist es: Die Soldaten treiben Nägel durch die Hände und Füße Jesu. Er, der mit seinen Händen gesegnet hat und dessen Füße ihn zu den Menschen in Not geführt haben, ist durch Gewalt gebunden.

 

Wir fühlen uns oft festgenagelt: die schwache Gesundheit, schlechte Angewohnheiten, fehlerhaftes Verhalten, erlittene Ungerechtigkeiten. Wir nageln aber auch fest. Was Jesus ans Kreuz gebracht hat, kennen wir auch von uns: Vorurteile, Animositäten, Hass, Fanatismus, Verrat, Heuchelei, Halbwahrheiten … Jesus nagelt alles, was Leben und Freiheit beeinträchtigt, ans Kreuz. Am toten Holz soll es bleiben, damit sich anderswo das Leben neu entfalten kann. Handeln und denken wir wie Jesus? Wir beten, dass alles, was einengt, lähmt, tötet, aus der Welt verschwindet.

 

A: Herr Jesus Christus,

das Kreuz, das du getragen hast, wurde durch die Nägel zum Gefängnis deines Leibes. Bewahre uns davor, wenn wir andere durch Vorurteile festlegen oder nach unseren Vorstellungen formen wollen. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

12. Station - Jesus stirbt am Kreuz


- Liebe-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Es ist vollbracht. Jesus überantwortet sein Leben und Sterben Gott, seinem Vater. Die ganze Dramatik der Todesnot kommt in ihm zum Ausdruck. Gottesverlassenheit und tiefste Einsamkeit und schließlich tiefer Frieden: In deine Hände, Vater, empfehle ich meinen Geist.

 

„Wäre doch ich an seiner Stelle gestorben!“, denken sich Eltern, deren Kind an einer unheilbaren Krankheit stirbt, denkt sich die alte Mutter, deren Sohn nicht mehr aus dem Krieg zurückgekehrt ist, der Großvater, dessen Enkel tödlich verunglückte, die Frau, deren Mann bei einem Rettungsdienst selbst ums Leben gekommen ist. Nur Liebe kann zu solchen Gedanken bewegen. Jesus hat sie vorgelebt.  Wir beten für alle, die so denken und für alle, die ihr Leben hingeben.

 

A: Herr Jesus Christus,

dein Weg ging am Kreuz zu Ende. Mit deinem Tod hast du uns von aller Schuld befreit und durch deine Auferstehung eine ewige Zukunft mit Gott eröffnet. Sei uns nahe, wenn für uns die Stunde unseres Todes kommt, und schenke uns deinen Frieden. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

13. Station - Jesus wird vom Kreuz abgenommen


-Aushalten-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Jesu Leichnam wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt. Sie nimmt ihren toten Sohn in die Arme, überwältigt vom Schmerz der Trauer, nicht begreifend, warum dies alles geschehen musste, aber vertrauend, dass Gottes Wege zu einem guten Ende führen.

 

Jesu Leidensweg ist zu Ende. Er hat ihn ausgehalten. Maria ist seinen Weg mitgegangen und auch sie hat bis unter das Kreuz durchgehalten. Nun muss sie seinen Tod aushalten. Mit Jesus gehen. Mit Jesus aushalten. Still leiden. Das ist das eine. Wissen, dass auch mit uns jemand geht, uns aushält, mit uns aushält, das ist das andere.  Wir beten für alle, die aushalten und still leiden.

 

A: Herr Jesus Christus,

mit der Abnahme deines Leibes vom Kreuz begann eine dunkle Zeit der Trauer und Hoffnungslosigkeit, die dein Tod hinterließ. Aber wir wissen, der Blick nach vorn verheißt uns eine neue Zukunft. Schenke uns Kraft und Trost in den Zeiten der Trauer und lass uns nicht verzweifeln. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

14. Station - Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt


-Eine Spur hinterlassen-

V:    Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A:    Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die ganze Welt erlöst

 

Der Weg Jesu wird durch das Grab besiegelt. Das letzte, was die Wenigen, die ihm bis zum Tod treu geblieben sind, tun können – sie erweisen ihm den letzten Dienst und beerdigen ihn. Und die Welt steht still.

 

Wir möchten sicher sein, dass wir nach unserem Tod nicht so schnell vergessen sind, dass wir Spuren hinterlassen, die anderen helfen können. Jesu Spuren führen durch Höhen und Tiefen des Lebens, sie führen ins Grab, aber auch wieder heraus. Jesu Spuren führen dorthin, wo Liebe und Leben herrschen. Er hat sie uns hinterlassen, damit wir leichter dorthin gehen können. Wir beten für alle, die Spuren suchen und die Spuren hinterlassen.

 

A: Herr Jesus Christus,

du hast gesagt: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht (Joh 12,24). Du bist dieses Weizenkorn, das durch die Auferstehung unserem Leben eine neue Qualität schenkt. Erhalte die Hoffnung auf ein Leben mit dir in uns an allen Tagen unseres Daseins lebendig. Amen.

 

V: Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. 

A: Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.